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Bunte Stifte

Kriminologische Regionalanalyse (KRA) für den Landkreis Vechta

Kooperationsprojekt der Hochschule Vechta, des Polizeikommissariats Vechta und des Landkreises Vechta

Laufzeit: 2009 - 2011

Förderung: Nieders. Landespräventionsrat, Landkreis Vechta, KFN

In der Zeit vom 01.04.2009 bis zum 31.12.2010 wurde mit finanzieller Unterstützung des Niedersächsischen Landespräventionsrates und in Kooperation mit dem Landkreis Vechta und dem Polizeikommissariat Vechta unter der Leitung von Univ.- Prof. Dr. Yvette Völschow für den Landkreis Vechta eine Kriminologische Regionalanalyse erstellt. Auf den folgenden Seiten finden Sie das im Rahmen des Projekts erstellte Informationssystem "PreventionGIS" (aktiv von 2010-2020)".

Was ist eine Kriminologische Regionalanalyse?

Eine Kriminologische Regionalanalyse (vgl. Hunsicker 2006/ Luff 2004) hat prinzipiell die Aufgabe aufzuzeigen, ob und in welchen Bereichen es eine Diskrepanz zwischen offiziell gemessener und subjektiv gefühlter Sicherheit der BürgerInnen einer Region gibt und welche Ursachen möglicherweise auftauchende Unsicherheitsgefühle jeweils haben. Hierfür werden in der Regel so genannte „Hellfelddaten“ aus Statistiken mit per Bürgerbefragungen erhobenem so genanntem „subjektiven Erleben“ verglichen. Kriminologische Regionalanalysen wurden in der näheren Umgebung unlängst für die Stadtgebiete Oldenburg (vgl. Projektgruppe KRA Oldenburg 2006), Osnabrück (vgl. Oevermann, M. et.al. 2007/08) und Garbsen (vgl. von Behr 2007) erstellt.

Für die unter der Leitung der Sozial- und Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Yvette Völschow (Hochschule Vechta) in Kooperation mit dem Polizeikommissariat Vechta (POR Walter Sieveke) und dem Landkreis Vechta (Erster Kreisrat Herbert Winkel) durchgeführte Analyse im Landkreis Vechta wird als Besonderheit ein ganzer Landkreis untersucht. Über die Bürgerbefragung hinaus wird sogar noch eine Bestandsaufnahme bereits bestehender Präventionsangebote durchgeführt. Ergänzend wird mittels finanzieller Unterstützung des Nieders. Landespräventionsrates ein besonderes Augenmerk auf das mögliche Vorhandensein und eventuelle Ursachen für Gewalterfahrungen Jugendlicher (vgl. u.a. Hurrelmann 2007 / Schäfers u. Scherr 2001) gelegt, die einen Migrationshintergrund aufweisen. Zum besseren Verständnis ihrer Perspektive sollen nach dem Prinzip der Lebensweltanalyse (vgl. Lebensweltanalyse nach Grunwald u. Thiersch 2004) Interviews mit den Jugendlichen geführt werden, welche dann inhaltsanalytisch ausgewertet werden.Zudem werden verschiedene Personen in so genannten ExpertInnenbefragungen (vgl. Meuser u. Nagel 2003 / Gläser u. Laudel 2006) zu ihrer Einschätzung in Bezug auf möglicherweise vorhandene Präventionsangebotslücken interviewt. Somit ergibt sich ein mehrperspektivischer Untersuchungsansatz, der im Bereich der Kriminologischen Regionalanalysen bislang einmalig ist.

Ziel des Projektes: Welchen Erfolg soll das Projekt bringen?

Neben dem Effekt, auch Anregungen für die polizeiliche Präventionsarbeit zu gewinnen, ist vor allem die Erstellung einer so genannten Präventionslandkarte, die generelle, differenzierte und individuelle Aussagen enthält, Hauptziel der geplanten Kriminologischen Regionalanalyse. Diese Karte soll den Bestand und auch den Bedarf an Präventionsangeboten in der Region abbilden. Das heißt, es sollen sowohl vertiefende Informationen über bereits bestehende Einrichtungen, Projekte und Kampagnen geliefert werden, als auch noch erforderliche Angebote und Maßnahmen dargestellt werden. So können AdressatInnen und Angebotszeiträume, konzeptionelle Ausrichtungen und lokale sowie inhaltliche Zuständigkeiten deutlicher gemacht werden. Das bereits bestehende regionale Präventionsangebot wird dadurch transparenter und nicht zuletzt wird ein systematisches Verzeichnis von Anlaufstellen, Angeboten, Projekten und Kampagnen angelegt und den MitarbeiterInnen der entsprechenden Bereiche für deren praktische Arbeit zur Verfügung gestellt. Damit können Vernetzungsaspekte begünstigt und nicht zuletzt Grundlagen für eine langfristig planbare, wirkungsvolle kommunale Sozialpolitik im Bereich der Jugendgewaltprävention geschaffen werden.

Wie sieht die Einbeziehung der BürgerInnen in das Projekt aus?

Während durch das Polizeikommissariat derzeit die so genannten "Hellfelddaten" aufbereitet werden, laufen an der Hochschule Vechta die Vorbereitungen für die einzelnen Erhebungsteilstränge zur Regionalanalyse auf Hochtouren. Interviewleitfäden (vgl. Lamnek 2005 / Marotzki 2003 / Flick 1995), Fragebögen und Erfassungsinstrumente werden erstellt, das Untersuchungsdesign wird verfeinert und mit Hilfe des Landkreises werden InterviewpartnerInnen rekrutiert.

Die Bürgerfragebögen werden dann voraussichtlich Anfang des Jahres 2010 durch den Landkreis - natürlich in der Hoffnung auf einen hohen Rücklauf - stichprobenartig an einen Teil der EinwohnerInnen der einzelnen Städte/Gemeinden des Landkreises Vechta verschickt.

Ihre Ansprechpartner bei Rückfragen & Anregungen

Projektleitung:

Univ.- Prof. Dr. rer. pol. Yvette Völschow, Universität Vechta

Projektkoordination:

Dr.in Wiebke Janßen, Universität Vechta

Landkreis Vechta

Herbert Winkel, Erster Kreisrat

Leitung Polizeikommissariat Vechta

POR Walter Sieveke

Medienpräsenz

  • Rezension: Becker-Oehm, Sybille (2015): "Buchtipp 1: Yvette Völschow (Hrsg.): Kriminologie ländlicher Räume - Eine mehrperspektivische Regionalanalyse". In : Forum Kriminalitätprävention 2/2015: 34- 40. online.
  • Artikel: Kriminologische Regionalanalyse für den Landkreis Vechta aus Vector 2.Jg., Heft 2, 2010, S. 21 - 24
  • Artikel: Warum Angaben über Haushaltseinkommen vom 02. Februar 2010
  • Artikel: Fragebögen werden verschickt aus: Sonntagsblatt vom 31. Januar 2010
  • Artikel: 35 Fragen an die 'Experten in Sachen Sicherheit aus: Oldenburgische Volkszeitung vom 27. Januar.2010
  • Artikel: Eine Basis für Präventionspolitik schaffen aus: NWZ vom 27.Januar 2010
  • Artikel: Grundlage für mehr Sicherheit aus: NWZ vom 07. Mai 2009
  • Artikel: Eine Studie zur Prävention aus: Oldenburgische Volkszeitung vom 24. November 2008

Veröffentlichungen im Rahmen der "Kriminologischen Regionalanalyse"

Völschow, Y. (Hrsg.) (2014): Kriminologie ländlicher Räume. Eine mehrperspektivische Analyse. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

Völschow, Y., Sievecke, W., Janßen, W., Dudek, R. & Helms, Z. M. (2011):Abschlussbericht der Kriminologischen Regionalanalyse für den LandkreisVechta. Interner Projektbericht.

Völschow, Yvette/Janßen, Wiebke (2011): Kriminologische Regionalanalyse mehrperspektivisch. In: Forum Kriminalprävention, 4/2011, S. 62-69.

Völschow, Yvette/Janßen, Wiebke (2011): Jugendgewalt & Migrationshintergrund im ländlichen Raum: Ausgewählte Ergebnisse lebensweltanalytischer Forschung. In: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe (ZJJ), Heft 4/2011, S. 399-403

Völschow, Yvette/Janßen, Wiebke (2011): Landkreis Vechta. Eine kriminologische Betrachtung. In: Vector – Das Vechtaer Forschungsmagazin. 3. Jg. Heft 2/2011. S. 12-15.

Völschow, Yvette/Janßen, Wiebke (2010): Kriminologische Regionalanalyse für den Landkreis Vechta. Sozialwissenschaftliche Studie als Grundlage für die Planung einer wirksamen Präventionspolitik. In: Vector - Das Vechtaer Forschungsmagazin. 2. Jg. Heft 2/2010. S. 20-23.

Vergangene Vorträge:

"Kriminologische Regionalanalyse für den Landkreis Vechta" am 14.11.2011 an der Deutschen Polizei Hochschule in Münster; Yvette Völschow, Wiebke Janßen und Walter Sieveke

"Kriminologische Regionalanalyse-mehr perspektivisch. Ausgewählte lokale Entwicklungen, Vorgehen und erste Ergebnisse" am 29.09.2011 an der Universität Vechta im Rahmen des Praxis-Dialog-Tag der Sektion Soziale Arbeit; Yvette Völschow

"Familienbeziehungen Jugendlicher mit Gewalterfahrungen sowie mit und ohne Migrationshintergrund" im Rahmen der Herbsttagung der Sektion Familiensoziologie der DGS am 28.09.2011 an der Universität Vechta; Yvette Völschow und Wiebke Janßen

"Wenn man sich so verhält, wie die anderen, fällt man nicht groß auf.“: Lebensweltanalytische Betrachtungen Jugendlicher mit Migrationshintergrund im Oldenburger Münsterland" am 22.06.2011 im Rahmen der Ringvorlesung „Anpassung – Integration – Assimilation: über Formen des Miteinanders.“ An der Universität Vechta; Yvette Völschow und Wiebke Janßen

"WebGIS-Präventionslandkarte - ein unterstützendes Medium für die Kriminalprävention" am 31.05.2011 im Rahmen des 16. Deutschen Präventionstages in Oldenburg; Yvette Völschow, Wiebke Janßen, Walter Sieveke und Gunther Schmidt

"Kriminologische Regionalanalyse für den Landkreis Vechta" am 19.05.2011 Projektergebnispräsentation im Kreishaus Vechta; Yvette Völschow, Wiebke Janßen, Walter Sieveke, Gunther Schmidt, Roland Pesch