Forschungsdatenmanagement
Was sind Forschungsdaten?
Unter den Begriff Forschungsdaten fallen Rohdaten von Messungen (z.B. GPS-Tracking, Fragebögen, Audiotranskriptionen, Videoaufnahmen, Satellitenbilder), aber auch Software-Quellcode. Aufbereitete und ausgewertete Daten (z.B. in Tabellen, Diagrammen) zählen ebenso dazu wie die Studiendokumentation (z.B. Leitfäden, Methodenbeschreibungen, Auswerteskripte).
In der modernen Wissenschaft sind Daten von unschätzbarem Wert. Vom ersten Experiment bis zur Veröffentlichung und darüber hinaus bilden Forschungsdaten die Grundlage für neue Erkenntnisse und Innovationen. Doch ohne ein effektives Forschungsdatenmanagement (FDM) können diese wertvollen Informationen verloren gehen, schwer zugänglich sein oder den wissenschaftlichen Austausch behindern.
Was ist Forschungsdatenmanagement?
Forschungsdatenmanagement umfasst alle Maßnahmen und Verfahren, die darauf abzielen, Forschungsdaten während ihres gesamten Lebenszyklus effizient zu verwalten. Dies beginnt schon bei der Planung der Datenerhebung, setzt sich bei der Dokumentation und Speicherung fort und betrifft schließlich auch die langfristige Archivierung und Bereitstellung der Daten für die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Daten planen

Zu Beginn der Forschungsarbeit wird ein Datenmanagementplan (DMP) erstellt, der als lebendes Dokument kontinuierlich aktualisiert wird, um den Umgang mit Forschungsdaten während des Projekts zu strukturieren.
Mithilfe einer Mustervorlage werden Aspekte wie Datenerfassung, Speicherung, Dokumentation, Zugriffsrechte und Archivierung systematisch festgelegt. Der DMP gewährleistet eine nachhaltige, transparente und anpassungsfähige Datenstrategie, die den FAIR-Prinzipien entspricht.
Ein DMP sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt erstellt werden, idealerweise bereits bei der Planung bzw. Beantragung des Projektes.
Warum ist Forschungsdatenmanagement wichtig?
Ein strukturiertes Forschungsdatenmanagement bringt zahlreiche Vorteile:
- Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit: Gute Datenmanagement-Praktiken stellen sicher, dass Ihre Ergebnisse transparent und reproduzierbar sind – ein Grundpfeiler wissenschaftlicher Integrität.
- Datenwiederverwendung: Durch eine systematische Dokumentation können Sie und andere Forscher Ihre Daten für zukünftige Projekte nutzen und so Doppelarbeit vermeiden.
- Erfüllung von Förderanforderungen: Viele Forschungsförderer und Institutionen verlangen inzwischen konkrete FDM-Pläne als Voraussetzung für die Förderung.
- Langfristige Speicherung: Sichern Sie Ihre Daten gegen Verlust und sorgen Sie dafür, dass sie auch Jahre später noch verfügbar und verständlich sind.
Wo finde ich weitere Informationen?
- Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der DFG (https://doi.org/10.5281/zenodo.6472827)
- Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten der DFG (2015).
https://www.dfg.de/resource/blob/172112/23826608514d73da82622c0a16c842db/leitlinien-forschungsdaten-data.pdf - Forschungsdaten-Policy der Universität Vechta (http://dx.doi.org/10.23660/voado-257)
Kontaktieren Sie uns
Möchten Sie mehr über Forschungsdatenmanagement erfahren oder benötigen Sie Unterstützung bei der Erstellung eines Datenmanagementplans?
Kontaktieren Sie uns gerne per Mail unter FDM@uni-vechta.de, Stephanie Hinrichs, Abteilung Support Forschung und Informationssysteme