Prof.in Dr.in Christine Meyer
Professur Soziale Arbeit im Lebenslauf
Ich habe im bisherigen Verlauf meiner wissenschaftlichen Biographie vor allem zwei Forschungsschwerpunkte bearbeitet:
Den ersten bringe ich bereits aus dem Studium der Sozialpädagogik mit: Über viele Jahre habe ich im Arbeitsbereich Sozialmanagement/Sozialadministration an der Universität Lüneburg bei Prof.in Dr.in Marile Karsten auf der Schnittstelle von Sozialer Arbeit als Dienstleistung und Sozialer Arbeit unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Alterungsprozesse aus verschiedenen Perspektiven dazu beigetragen, einen primordialen Zugang der Sozialen Arbeit zur Sozialen Altenarbeit zu bearbeiten. Dabei geht es fragestellungsbezogen wiederkehrend darum, theoretisch und empirisch selbstverständlich zuständig zu werden für lebenslaufbezogene und alternsrelevante Fragestellungen.
Der zweite Forschungsschwerpunkt zum Thema „Essen und Soziale Arbeit“ ist etwa 2010 in einem Lehrforschungsprojekt an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena aus meinen Forschungen in Mehrgenerationenhäusern sichtbar geworden, als Menschen unterschiedlichen Lebensalters niedrigschwellig (oder einfach selbstverständlich) zu gemeinsamen Essen und Festen zusammenkamen und damit die Frage offensichtlich wurde: Welche Bedeutung hat eigentlich das Thema Essen in der Sozialen Arbeit?
Seither beschäftigt mich das Thema in verschiedene Richtungen. Im Thema Essen steckt für Soziale Arbeit eine Fülle an relevanten Themen, angefangen von der konstitutiven Bedeutung im Hinblick auf die Verbindung von Hunger und Armut über Fragen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Gesundheit oder eben die Gestaltung des Alltags in sozialen Einrichtungen.
Beide Forschungsschwerpunkte bearbeite ich kontinuierlich weiter in verschiedene Richtungen mit verschiedenen Fragestellungen bzw. Schwerpunktsetzungen.

seit dem Wintersemester 2012/13 Professorin an der Universität Vechta für Soziale Arbeit im Lebenslauf
2008-2011 Vertretungsprofessorin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Professur Sozialmanagement in pädagogischen Handlungsfeldern im Institut für Erziehungswissenschaft
2007 Habilitation an der Leuphana-Universität Lüneburg zum Thema "Alter(n) und Zeit. Der Einfluss des demographischen Wandels auf Zeitstrukturen", venia legendi "Allgemeine Sozialpädagogik"
2001-2007 Hochschulassistentin an der Universität Lüneburg, Institut für Sozialpädagogik: Lehrgebiet Sozialmanagement/ Sozialadministration
2001 Promotion an der Universität Lüneburg zum Thema: Das Berufsfeld Altenpflege: Professionalisierung - Berufliche Bildung - Berufliches Handeln
1996-2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungsprojekten an der Universität Lüneburg), im Frauen- und Gleichstellungsbüro der Universität Lüneburg sowie im Lehrgebiet Sozialmanagement/Sozialadministration im Institut für Sozialpädagogik der Universität Lüneburg
1996 Abschluss des Studiums der Diplom-Sozialpädagogik an der Universität Lüneburg mit dem Studienschwerpunkt "Devianzpädagogik"
1969 geboren in Celle
Mitgliedschaften
Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE), Kommission Sozialpädagogik
Esskult.net: Netzwerk Ernährungskultur
Essenspaed.de: AG Essen und Erziehungswissenschaft
Mitglied im Beirat der Berufsbildenden Schulen am Museumsdorf Cloppenburg
Kolumnistin in der Oldenburger Volkszeitung von 2015 bis 2021 in der Kolumne „Perspektiven“
Forschungsprojekte und Wissenschaftliche Begleitungen
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Teilhabe am kulturellen Leben für Senior*innen – ‚Museum hält jung!‘“ des Museums Lüneburg (Januar – Dezember 2021)
Ziel des Projekts war es, älteren hilfe- und pflegebedürftigen Menschen mittels einer synchron stattfindenden digitalen Museumsführung kulturelle Teilhabe durch ein aufsuchendes Angebot zu ermöglichen. Aufgrund der steigenden Anzahl älterer Menschen in Altenpflegeheimen hat sich das Museum Lüneburg vorgenommen, nicht mehr nur auf Besucher*innen zu setzen, die von sich aus selbstständig und selbstbestimmt das Museum aufsuchen können. Vielmehr ging es darum, weitere Zielgruppen in den Blick zu bekommen, die (selbstverständlich weiter) am Museumsleben teilhaben wollen (oder auch dazugewonnen werden sollen), obwohl sie aufgrund ihrer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit nicht mehr länger das Angebot des Museums Lüneburg aktiv von sich aus aufsuchen können oder aufgrund des pandemischen Geschehens davon Abstand nehmen mussten). Die wissenschaftliche Begleitung hat über die gesamte Laufzeit des Projekts die Ziele und ihre Verwirklichung durchgängig wissenschaftlich gerahmt, reflektiert und weiterentwickelt durch Beschreibung, Analyse und Reflexion des Projektverlaufs. Die genannten Projektziele, 1. synchron stattfindende und aktiv begleitete digitale Museumsführungen konzeptionell zu entwickeln, 2. Durchführung von digitalen Museumsführungen in verschiedenen Altenhilfeeinrichtungen und 3. darüber hinaus die Etablierung synchroner und begleiteter wie auch asynchroner und unbegleiteter digitaler Museumsführungen weiterzudenken, wurde ausgehend von einem wissenschaftlich reflektierten Konzept bearbeitet. Ausgangspunkt war die gemeinsame Diskussion darüber, wer warum in welchen Einrichtungen erreicht werden soll, welche Themen für die ausgewählte Zielgruppe in Frage kommen könnten und darüber hinaus die mitzudenkenden verschiedenen digital-technischen Voraussetzungen sowohl im Museum als auch in den teilnehmenden Altenhilfeeinrichtungen. Weitere bedenkenswerte Aspekte betrafen die konzeptionelle Durchführung der synchron durchgeführten Museumsführung und deren aktiv zu gestaltende Rückbindung über eine Museumsangehörige vor Ort in der Altenpflegeeinrichtung.
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Altersarmut auf dem Lande“ des Diakonischen Werks über drei Jahre (Mai 2017 – April 2020)
Die wissenschaftliche Begleitung zielte darauf ab, das Projekt zur Linderung von Altersarmut des Diakonischen Werks Bramsche, durchgängig und regelmäßig im Hinblick auf wissenschaftlich relevante Vorgehensweisen zu unterstützen: Über die gesamte Laufzeit des Projekts (3 Jahre) wurden ausgehend von der Ist-Situation das gesamte geplante Vorgehen im Projekt zur Erreichung der Projektziele wissenschaftlich gerahmt und reflektiert. Die Projektziele, 1. Schuldenregulierungen vorzunehmen, 2. die wirtschaftliche Situation der Betroffenen zu verbessern und 3. das soziale Netzwerk der Betroffenen zu stabilisieren, wurde in ein wissenschaftlich reflektiertes Konzept eingebettet. Dazu gehörte u.a. die Sichtbarmachung von Altersarmut im Einzugsgebiet des Diakonischen Werks Bramsche und die Entwicklung von Ideen zur niedrigschwelligen Erreichbarkeit der bis dahin unbekannten älteren Menschen mit Hilfebedarfen im Bereich Überschuldung.
Ideenkonferenzen Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser 2019
Konzept Workshop Mehrgenerationenhaus: Generationenübergreifende Angebote planen und realisieren „Ein Stück Leben miteinander teilen“
Der Workshop richtete sich in vier Ideenkonferenzen an Koordinatorinnen und Koordinatoren, die mehr Angebote ihres MGH generationenübergreifend gestalten möchten, bzw. Ideen für die Gestaltung neuer intergenerativer Angebote suchen. In den Workshops wurde u.a. darauf eingegangen, zu welchen Themen sich generationenübergreifende Angebote sinnvoll durchführen und wie sich intergenerative Ansätze mit zielgruppenspezifischen Angeboten verbinden lassen. Hierzu wurden die unterschiedlichen Bedarfe der Besucherinnen und Besucher verschiedener Generationen herausgearbeitet und Gemeinsamkeiten identifiziert.
Monographien
Meyer, C. (2022): Genussmittel und Soziale Arbeit. Eine Einführung zur Bedeutung von Kaffee, Tabak und Zucker. Wiesbaden: Springer VS.
Meyer, C. (2021): Hunger und Soziale Arbeit. Ein einführendes Lehrbuch. Wiesbaden: Springer VS.
Meyer, C. (2019): Soziale Arbeit und Alter(n). Ein einführendes Lehrbuch. Weinheim: Beltz Juventa. (Rezensionen unter: Der Pädagogische Blick, 4/2019, S. 255, www.socialnet.de/rezensionen/ 26052.php oder www.socialnet.de/rezensionen/26567.php).
Meyer, C. (2018): Essen und Soziale Arbeit. Ein einführendes Lehrbuch. Wiesbaden: Springer VS.
Meyer, C. (2008): Altern und Zeit. Der Einfluss des demographischen Wandels auf individuelle und gesellschaftliche Zeitstrukturen. Wiesbaden: VS Verlag.
Meyer, C. (2002): Das Berufsfeld Altenpflege: Professionalisierung – Berufliche Bildung – Berufliches Handeln. Osnabrück: Der andere Verlag.
Herausgeberschaften
Meyer, C./Stein, M./Scherak, L.(Hrsg.) (2015): Ernährung – eine multiperspektivische Synthese. Münster: Lit Verlag.
Meyer, C./Blaha, K./Colla, H./Müller-Teusler, St. (2013): Die Person als Organon in der Sozialen Arbeit. Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag.
Meyer, C./Ernstson, S. (2013): Praxis geschlechtersensibler und interkultureller Bildung. Wiesbaden: VS Verlag
Meyer, C. (2009): Liebe und Freundschaft in der Sozialpädagogik. Personale Dimension professionellen Handelns. Wiesbaden. Herausgeberband zusammen mit Katharina Rensch und Michael Tetzer. Wiesbaden: VS Verlag.
2024:
Meyer, C. (2024): Zum Thema Essen im Strafvollzug – Zwischen Bestrafung, Strukturierung des Alltags, sinnvollem Zeitvertreib, Widerstand und resozialisierendem Essen. SLR Heft 88, 1/2024, S. 106-120.
Meyer, C. (2024): Über die Bedeutung des Themas Essen für Fachkräfte und Adressat*innen Sozialer Arbeit im Hinblick auf Lebenskompetenzen. Sozialpädagogische Impulse, Heft 2/2024, S. 20-24.
2023:
Meyer, C. (2023): Die Bedeutung des Essens für sozialpädagogische Beziehungen – Der ‚sozial-pädagogische Kühlschrank‘. Sozialmagazin 1-2/2023, S. 47-53.
Meyer, C. (2023): Menschen kommen da zusammen, wo es was zu essen gibt“ Forum Sozial – Die berufliche Soziale Arbeit, Heft 1/2023, S. 58-61.
Meyer, C./Mantey, D. (2023): Zur Entwicklung alter(n)sspezifischer Perspektiven für die Sexuali-tät älterer Menschen aus Sicht der Sozialen (Alten-)Arbeit. In: Höblich, D./Mantey, D. (Hrsg.): Handbuch Sexualität und Soziale Arbeit. Weinheim: Beltz Juventa, S. 181-193.
2022:
Meyer, C. (2022): Über die (zu unsichtbare) Kontinuität von Hunger bzw. Ernährungsarmut in der nahrungsmittelüberschussproduzierenden Gesellschaft. Sozialwissenschaftliche Literaturrund-schau, Heft 2/22 SLR 85, S. 103-116.
Meyer, C. (2022): Essen und Soziale Arbeit – Zur Überwindung der systematischen Vernachlässigung des Themas Essen in der Sozialen Arbeit. Soziale Passagen, Heft 2/2022, S. 237-252.
2021:
Meyer, C. (2021): Die Lebensphase Alter - Den Alternsprozess mit Leben füllen In: 2021/2022 SUCHTDRUCK. Magazin für Suchtfragen in Sachsen und Thüringen, S. 4-8. Dresden/Erfurt.
2020:
Meyer, C. (2020): Verrentung. In: Schinkel, S./Hösel, F./Köhler, S.-M. et al. (Hrsg.): Zeit im Le-bensverlauf. Glossar. Bielefeld: Transcript. S. 317-321
2019:
Meyer, C. (2019): Die Essensversorgung als gesellschaftliche und soziale Herausforderung an die Freie Wohlfahrtspflege: Es geht nicht mehr nur ums Essen, aber immer auch! In: Sozialwirtschaft 1/2019, S. 7-10.
2018:
Meyer, C./Oelkers, N. (2018): Soziale Arbeit mit Familien. In: Graßhoff, G./Renker, A./Schröer, W. (2018) (Hrsg.): Soziale Arbeit. Eine elementare Einführung. Wiesbaden: Springer VS, S. 151-168.
Meyer, C. (2018): Über die (noch zu unsichtbare) Bedeutung des Essens für 12,77 Millionen Menschen. In: Walther, K./Römisch, K. (Hrsg.) (2018): Gesundheit inklusive. Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit. Wiesbaden: Springer VS, S. 199-229.
2017:
Meyer, C. (2017): Alternsprozesse zwischen erwartetem hohen Körpergewicht und drohender Unterversorgung. In: Rose, L./Schorb, F. (Hg.) (2017): Fat Studies in Deutschland. Weinheim/Basel: Beltz Juventa, S. 230-246.
Meyer, C. (2017): Perspektiven auf Schulverpflegung aus sozialpädagogischer Sicht. In: Wittkowske, St./Polster, M. (Hg.) (2017): Essen und Ernährung: Herausforderungen für Schule und Bildung. Leipzig: Julius Klinkhardt, S. 77-91.
Meyer, C. (2017): Weibliche Alternsprozesse zwischen Unsichtbarkeit oder Freiheit - Der bisher versäumte (wohl nur vertagte?) Beitrag durch die HBO-Sitcom „Sex and the City“ in: Karber, A./Müller, J./Nolte, K./Schäfer, P./Wahne, T. (Hg.): Zur Gerechtigkeitsfrage in sozialen (Frauen-)berufen. Gelingensbedingungen und Verwirklichungschancen. Opladen: Barbara Budrich, S. 229-239.
Meyer, C. (2017): Durchlässig sein wollen. Und wie durchlässig werden?! – Die „Offene Hochschule“ und ihre Chancen zur Weiterentwicklung typischer Frauenberufe am Beispiel der Bildungsregion Oldenburger Münsterland. In: Karsten, M.-E./ Kubandt, M. (hg): Werkbuchreihe Band 1, S. 175-188.
2016:
Meyer, C. (2016): Transgenerational culture transfer as social constructions in intergenerational relationships. In: Hunner-Kreisel, C./Bohne, S.(Hg.): Childhood and migration. VS Verlag, S. 223-245.
Meyer, C. (2016): Wahlverwandtschaften im Mehrgenerationenhaus – Re-Familialisierungsdynamik benötigt langfristige Entwicklungen und Förderung. In: Sozialmagazin Heft 11/12 /2016, Schwerpunkt Soziale Kohäsion. S. 58-66.
Meyer, C. (2016): Soziale Arbeit, demographischer Wandel und Alternsprozesse – Das Profil Sozialer Altenarbeit. In: Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau, Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik und Gesellschaftspolitik. Heft 72/2016. S. 102-117.
Meyer, C. (2016): Wie werden wir uns in der Zukunft ernähren? Verschriftlichter Vortrag, erschienen in Tagungsdokumentation zur Tagung „Perspektiven für die Landwirtschaft im Jahr 2042 - Wie werden wir uns in der Zukunft ernähren?“ im Zeughaus Vechta am 10.12.2015
2015:
Meyer, C. (2015): Esskulturen und Tischgesellschaften in sozialpädagogischen Institutionen entlang des Lebenslaufs und besonderer Lebenslagen. In: Stein, M./Schockemöhle, J. (hg.) (2015): Nachhaltige Ernährung lernen in verschiedenen Ernährungssituationen: Handlungsmöglichkeiten in pädagogischen und sozialpädagogischen Einrichtungen. Klinkhardt: Bad Heilbrunn. S. 178-195.
Meyer, C./Stein, M./Scherak, L.(Hg.) (2015): Ernährung – eine multiperspektivische Synthese. Münster: Lit Verlag.
Meyer, C. (2015): Esskultur und Tischgesellschaft in Handlungsfeldern Sozialer Arbeit. In: Meyer, C./Stein, M./Scherak, L.(Hg.) (2015): Ernährung – eine multiperspektivische Synthese. Münster: Lit Verlag, S. 147-169.
Meyer, C. (2015): Esskultur und sozialpädagogische Dimensionen. Konsequenzen für Kindergarten und Schule. In: Beyer-Henneberger, U./Engelberts, B./Hartmann, J./Stummbaum, M. (Hg.) (2015): Bildung braucht Räume. Essensräume in Kitas und Schulen gestalten. Schriftenreihe der Hochschule Emden/Leer, S. 70-108.
Meyer, C. (2015): Soziale Landwirtschaft als professionelle Soziale Arbeit im ländlichen Raum. In: Sozialmagazin. Heft 1/2015, S. 80-88.
Meyer, C. (2015): Devianz im Lebenslauf - Alterskriminalität als Bewältigungsstrategie für Alternsprozesse?! In: Dollinger, B./Oelkers, N. (2015) (Hg.): Sozialpädagogische Perspektiven auf Devianz. Beltz: Weinheim/Basel, S. 136-151.