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Portrait Uwe Bartels

 

► 1968-1973 Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen (Englisch, Geographie und Werken)

 

Uwe Bartels war von 2011 bis Anfang 2022 Vorsitzender unserer Universitätsgesellschaft. Der ehemalige niedersächsische Landwirtschaftsminister und Vechtaer Bürgermeister hat sich sehr stark für die fruchtbare Vernetzung der Universität Vechta mit der Region, Wirtschaft und Gesellschaft eingesetzt. Bartels ist Vechtaer Alumnus – wir stellen ihn vor:
 

  • 2011-2022 Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Vechta
  • 2012-2021 Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland
  • 2005-2011 Bürgermeister der Stadt Vechta
  • 1998-2003 Landwirtschaftsminister in Niedersachsen
  • 1990-1998 Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium
  • 1978-1990 Mitglied des Niedersächsischen Landtags
  • 1973-1978 Lehrer
  • 1968-1973 Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen (Englisch, Geographie und Werken)
  • 1966-1968 Bundeswehrdienst
  • 1966 Abitur am Gymnasium Antonianum Vechta

 

Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an:

•    an die Praktika in den Schulen und sozialen Einrichtungen,
•    an die attraktiven kulturellen Veranstaltungen in der Universitätsaula, die massenhaft junge Menschen aus dem Nordwesten unseres Landes angezogen haben,
•    an meine Tätigkeit in den Gremien der studentischen Selbstverwaltung,
•    an die Professoren, die mich stark motiviert haben: Prof. Dr. H. Müller, Prof. Dr. H. Stieglitz, Prof. Dr. A. Schäfer und Prof.in Dr.in G. Jungblut

Mit Vechta verbinde ich:

Unzählige Erinnerungen an meine Jugendzeit in meiner Heimatstadt. Beispielsweise einen attraktiven Studienstandort mit einer Hochschule, die eine angenehme, persönliche, unaufdringliche und familiäre Atmosphäre ausstrahlte und ausstrahlt.

Sie waren Kulturreferent im AStA und in dieser Funktion gingen Sie mit dem ehrgeizigen Projekt „Pop-Aera“ an den Start. Was steckte dahinter und an welche der dabei aufgetretenen Künstler*innen erinnern sie sich am liebsten?

Wir hatten im damaligen ASTA einige kulturbegeisterte Studenteninnen und Studenten, die angesichts der damals brachliegenden Kulturlandschaft in Südoldenburg große Lust hatten, die Hochschule zum kulturellen Zentrum des Nordwesten zu machen. Auch wollten wir die Hochschule für breitere Kreise der Öffentlichkeit durch attraktive Veranstaltungen öffnen. Riesenbegeisterung lösten die Pop-Konzerte aus – mit den Ekseption, einer holländischen Band, Alexis Korner mit Band, Cuby and the Blizzards. Das Golden Gate Quartet ist noch in bester Erinnerung, wie auch das einzigartige Gastspiel der Hamburger Symphoniker. Neue Besucherkreise fanden den Weg in die Hochschule. Dieser Zeitraum mit den vielen kulturellen Highlights war einzigartig und viele verbinden damit noch heute schöne Erlebnisse.

Sie haben einige Jahre als Lehrer gearbeitet. Warum haben sie sich für die Politik und gegen den Schuldienst entschieden?

Nach dem Studium habe ich als Lehrer mit Leidenschaft an der Liobaschule in Vechta und anschließend  im Schulzentrum Vechta – Süd gearbeitet. Seit meiner Schulzeit war ich politisch aktiv und dann später auch während des Schuldienstes – Kommunalpolitiker wurde ich 1972. Als sich mir die Chance bot, auf Landesebene zu kandidieren, habe ich diese wahrgenommen. Ein Grund der Kandidatur war auch, dass mir damals von dem auch zuständigen Kreisausschuss aus politischen Gründen die Wahrnehmung einer Schulleitungsfunktion verwehrt wurde.

Die Universitätsgesellschaft hat in den vergangenen Jahren viel erreicht. Was waren Ihre Highlights während Ihrer Amtszeit als UGV-Vorsitzender?

Ein Highlight war die Bildung eines starken Bündnisses zur gerechten Finanzausstattung der Universität Vechta im Jahr 2018. Gemeinsam mit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, den Kreislandvölkern Vechta und Cloppenburg, den Landkreisen Vechta und Cloppenburg und dem Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland haben wir einen Brandbrief an die Landesregierung geschickt. Mit Erfolg.
Ein weiterer Meilenstein ist die Ansiedlung des Verbunds Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) in Vechta. Gemeinsam mit der IHK, der Universität Vechta, der Universitätsgesellschaft Vechta, dem „Kleinen Kreis“ und dem Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V. haben wir uns dafür stark gemacht. Seither hat sich trafo:agrar prächtig entwickelt.
Außerdem sind nun vier Stiftungsprofessuren aus der Region finanziert und bilden die Grundlage für ein neues Forschungscluster: Nachhaltigkeitsorientierte Transformationsforschung in ländlichen Räumen. Ich konnte aus der hiesigen Wirtschaft eine Stiftungsprofessur generieren. Mit all diesen Entwicklungen stärkt unsere Uni ihre vierte Säule neben Lehrkräftebildung, soziale Dienstleistungen und Kulturwissenschaften: Transformationsprozesse in ländlichen Räumen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Universität Vechta in den vergangenen Jahren ein?

Die Universität ist durch zahlreiche Partnerschaftsprojekte internationaler geworden. Sie hat sich mit ihren Angeboten qualitativ verbessert und ist damit attraktiv für Studentinnen und Studenten nicht nur aus Niedersachsen geworden, wie die weiterhin hohen Studierendenzahlen belegen. Darüber hinaus sind viele Projekte für die Menschen in der Region angeboten worden, so dass die Verbindung der Menschen zur Universität intensiver wurde. Zudem ist erfreulicherweise neben dem neuen Forschungscluster das VISTRA (Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas ) entstanden.

In die Zukunft geblickt: Welche Aufgaben warten auf die UGV?

Eine wichtige Aufgabe ist weiterhin Engagement und Begeisterung in der Bevölkerung für „ihre“ heimische Universität zu wecken. Die Öffentlichkeit muss fortlaufend über die Aktivitäten und Erfolge in Forschung und Lehre informiert werden. Eine weitere Daueraufgabe der Universitätsgesellschaft ist die Unterstützung der Universität bei ihrem Bemühen, durch das Land finanziell angemessen ausgestattet zu werden. Hier freue ich mich, dass die UGV mit ihrem neuen Vorstand sehr gut aufgestellt ist und wünsche meinen Nachfolgern alles erdenklich Gute.

Welche Entwicklung wünschen Sie sich für die Universität Vechta in den nächsten Jahren?

Mit dem Wechsel im Präsidium am Anfang des Jahres gilt es, die eingeleiteten Profilergänzungen des Universitätsstandortes Vechta tatkräftig zu unterstützen. Die Synergieeffekte mit den vorhandenen Instituten und der Koordinierungsstelle trafo:agrar müssen weiter genutzt werden. Ich wünsche der Uni Vechta, dass sie die damit verbundenen Chancen wahrnimmt und den Profilschwerpunkt Agrar und Ernährung kreativ weiter ausbaut, zum Nutzen der gesamten Universität.

Das Oldenburger Münsterland wäre ohne die Universität Vechta…

um eine bedeutende und wichtige Bildungseirichtung ärmer. Dies gilt nicht nur für das Oldenburger Münsterland, sondern für den gesamten Nordwesten Niedersachsens. Die Universität Vechta ist Impulsgeberin für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Nord-West. Auch angesichts der, im Vergleich zum Süden des Landes, unterausgestatteten Bildungslandschaft können wir stolz auf die Ausbildung junger Studierender und die Forschung hier im Oldenburger Münsterland sein.

Was haben Sie sich für Ihren Ruhestand vorgenommen?

Viele Freizeitaktivitäten sind in den aktiven Zeiten meines Berufslebens zu kurz gekommen. Das waren z.B. die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden, die sportlichen Aktivitäten, das Lesen und Ausflüge in die heimische Natur. Das alles wird nun mit größerer Intensität und Begeisterung betrieben.

 

Stand: April 2022