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Bild von einem Straßenschild mit der Aufschrift "Changé" in Frankreich

Dr.in Maria Rammmelmeier gewinnt den Rural Science Slam in Berlin: Kultur unterm Kirchturm überzeugt

 Mittwoch, 12.11.2025

Die aus der Oberpfalz stammende VISTRA-Wissenschaftlerin Dr.in Maria Rammelmeier hat am 12.11.2025 den Rural Science Slam der Andreas Hermes Akademie in Berlin den ersten Platz gewonnen. Sie stellte in einem pointierten, humoristischen Vortrag ihr aktuelles Forschungsprojekt „Kultur unterm Kirchturm“ vor. Mit dieser Präsentation ihrer Forschung am VISTRA der Universität Vechta zur kulturellen Nutzungserweiterung von Kirche in Dörfern und ländlichen Kleinstädten Deutschlands überzeugte sie die siebenköpfige Jury aus Wissenschaft, Ministerien und Bundesverbänden und das Publikum.

Das Format Science Slam ist ein wissenschaftlicher Wettbewerb, bei dem Forschende in 10 Minuten ihre eigenen Ergebnisse allgemein verständlich präsentieren. Im Gegensatz zum Poetry Slam sind Hilfsmittel wie PowerPoint oder Verkleidungen erlaubt. Der Rural Science Slam brachte die Forschung verschiedener Disziplinen rund um ländliche Räume auf die Bühne in der Digital Business University Berlin. Ziel war die Sichtbarkeit der Landforschung zu erhöhen, für Fragestellungen der ländlichen Räume zu begeistern und verschiedene Akteure im Feld der Landforschung zu vernetzen und zusammenzubringen. 

Die promovierte Sozial- und Regionalwissenschaftlerin Maria Rammelmeier nannte ihren Slam "Kirche und Kultur, wie geht das zusammen? ODER Was man will“. Im Gegensatz zu den anderen Slamer:innen hatte sie keine PowerPoint vorbereitet, sondern beschränkte sich auf ihre Stimme sowie eine Kerze und ein für Bayern typisches Getränk als Präsentationsutensilien. „Wenn ich an mein Dorf denke, dann denke ich an die Kirche und den Kirchturm, denn ich wohne direkt gegenüber“. Sie verknüpfte auf geschickte Weise biographische Details mit ihren Forschungsergebnissen. Als staatliche Kirchenmusikerin bekomme sie den Wandel von Kirche, die sogenannte Sakralraumtransformation, hautnah in ihrem Heimatort mit. Gerade auch das fördert ihre Forschungsmotivation und daher möchte sie wissen, was getan werden kann, dass Kirche weiterhin lebendig bleibt oder wieder lebendiger wird: „Kirchturm weit oben, Musik dort unten. Dazwischen bin ich. Ich bin die Forscherin, Die den Zusammenhang zwischen Kulturevents und Kirche in ländlichen Regionen erforscht.“ Dazu hat sie in Zusammenarbeit mit der Augustana Hochschule Neuendettelsau in verschiedenen Kulturkirchen in ganz Deutschland Interviews geführt. Das Projekt „Kultur unterm Kirchturm“ wird gefördert vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Der Slam wird in Kürze auf dem Kanal der Andreas Hermes Akademie auf YouTube erscheinen.

Als weitere Slamer:innen waren dabei: Bea Bardusch (Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen), Simon Julia Senft (Thünen-Institut für Regionalentwicklung), Bastian Kniza (Technische Universität Berlin), Blerim Berisha (Universität Osnabrück), Isabel Müller (Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.) und Noa Terracina, (Universität Halle-Wittenberg). Die Vortragsthemen waren bunt gemischt von der Förderantragsbürokratie über Autogerechtigkeit, erneuerbare Energien bis hin zur Wildpflanzenforschung, sozialen Orten und der Risikowahrnehmung in der Landwirtschaft. Wie Kirchenräume in ländlichen Regionen als Orte für kulturelle Veranstaltungen – etwa Konzerte, Theater, Lesungen oder Ausstellungen – genutzt und dadurch neu belebt werden können, überzeugte letztlich die Juroren. Diese bestanden aus Leon Ranscht (Bund der Deutschen Landjugend e.V.), Jörg Weiss (con gressa GmbH), Vera Moosmayer (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Engel Arkenau (Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat), Antonia Schumann (Neuland 21 e.V.) und Mareika Meyn (Andreas Hermes Akademie). Die Andreas Hermes Akademie vernetzt, begleitet und bildet seit 75 Jahren Organisationen und Menschen in Landwirtschaft und ländlichen Räumen zu Entwicklungsprozessen fort.


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