Mein Erasmus-Weg in Deutschland
Sindi Fusha (University of Shkodra - Luigj Gurakuqi, Albanien)


Mein Erasmus-Weg in Deutschland
Im März 2022 kam ich als Erasmus-Studentin nach Deutschland. Dank eines Stipendiums meiner Heimatuniversität erhielt ich die Möglichkeit, ein Semester an der Universität Vechta zu studieren. Schon die ersten Tage dieser Reise sind mir bis heute lebendig in Erinnerung geblieben. Besonders eindrucksvoll war der Moment, als wir auf dem Weg zu unserem Apartment durch den Hamburger Hauptbahnhof fuhren. Ich war überwältigt von seiner Größe. Auch nach fast vier Jahren, die ich inzwischen in Deutschland lebe, faszinieren mich große Bahnhöfe noch immer. Sie erinnern mich an Filmszenen aus meiner Kindheit und lösen jedes Mal ein besonderes Gefühl in mir aus.
Nach dem ersten Semester wurde mir von der Universität Vechta ein zweites Semester angeboten. Ursprünglich hatte ich geplant, nach sechs Monaten in meine Heimat zurückzukehren. Doch schnell wurde mir klar, dass diese Erfahrung weit über meine Erwartungen hinausging. Der Erasmus-Aufenthalt hat mir geholfen, selbstständiger zu werden, Verantwortung zu übernehmen und als unabhängige Frau meinen eigenen Weg zu gehen.
Auch nach dem Ende meines Stipendiums entschied ich mich bewusst dafür, an derselben Universität zu bleiben und mich erneut zu bewerben. Die hervorragende Lehre, die vielfältigen Aktivitäten und das unterstützende akademische Umfeld gaben mir genau das, was ich mir für meine persönliche und berufliche Entwicklung wünschte. Nach meinem Bachelorstudium in Englisch- und Amerikanistik studiere ich nun im dritten Semester des Masterstudiengangs Kulturwissenschaft.
Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit und hoffe, mein Studium erfolgreich abzuschließen – ein großes persönliches Ziel für das kommende Jahr. Rückblickend kann ich jedem Studierenden nur empfehlen, zumindest ein Semester im Ausland zu verbringen. Erasmus ist eine einmalige Erfahrung, die den eigenen Horizont erweitert und nachhaltig prägt.
Ein persönliches Detail, das meine Verbindung zu Deutschland schon früh geprägt hat: Mein Vater ist ein großer Fußballfan Deutschlands. Auch meine Geschwister und ich sind damit aufgewachsen. Natürlich unterstützen wir unser Heimatland Albanien, doch lange Zeit war es nicht selbstverständlich, Albanien bei großen internationalen Turnieren zu sehen. Vielleicht hat auch das dazu beigetragen, dass ich mich Deutschland immer verbunden gefühlt habe.
Heute kann ich mit Überzeugung sagen, dass ich mir kein besseres Land für meine Ziele und meinen Lebensweg hätte vorstellen können. Ich wünsche allen Studierenden, dass sie ähnliche Erfahrungen machen dürfen und den Mut finden, ihre eigenen Träume zu verwirklichen.
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In March 2022, I came to Germany as an Erasmus student. Thanks to a scholarship from my home university, I had the opportunity to study at the University of Vechta for a semester. I still vividly remember the first few days of this journey. I was particularly impressed when we drove through Hamburg Central Station on the way to our apartment. I was overwhelmed by its size. Even after almost four years of living in Germany, I am still fascinated by large train stations. They remind me of movie scenes from my childhood and always evoke a special feeling in me.
After the first semester, the University of Vechta offered me a second semester. I had originally planned to return home after six months. But I quickly realized that this experience far exceeded my expectations. The Erasmus stay helped me to become more independent, take on responsibility, and go my own way as an independent woman.
Even after my scholarship ended, I made a conscious decision to stay at the same university and reapply. The excellent teaching, diverse activities, and supportive academic environment gave me exactly what I wanted for my personal and professional development. After completing my bachelor's degree in English and American Studies, I am now in my third semester of the master's program in Cultural Studies.
I am very grateful for this opportunity and hope to successfully complete my studies – a major personal goal for the coming year. Looking back, I can only recommend that every student spend at least one semester abroad. Erasmus is a unique experience that broadens your horizons and has a lasting impact.
A personal detail that shaped my connection to Germany early on: my father is a huge fan of German soccer. My siblings and I grew up with this passion too. Of course, we support our home country of Albania, but for a long time it wasn't a given that Albania would be represented at major international tournaments. Perhaps this also contributed to my feeling of connection to Germany.
Today, I can say with conviction that I couldn't have imagined a better country for my goals and my life path. I wish all students the opportunity to have similar experiences and the courage to realize their own dreams.