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Prof. Dr. phil. habil. Jochen A. Bär

Germanistische Sprachwissenschaft

Lehrveranstaltungen: Historiolinguistik

Mittelhochdeutsch

Gegenstand: Unter Mittelhochdeutsch verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in der Zeit von ca. 1050 bis ca. 1350 gesprochen und geschrieben wurde. In dieser Zeit, die kultur- und literaturhistorisch in der so genannten hochhöfischen Epoche (ca. 1180–1230) kulminierte, entwickelte sich erstmals in der deutschen Sprachgeschichte eine sprachliche Leitvarietät. In dieser so genannten klassischen mittelhochdeutschen Dichtersprache manifestierte sich mit Autoren wie Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg und Walther von der Vogelweide die erste Blüte der deutschen Literatur. – Im Seminar geht es darum, anhand ausgewählter Texte eine Vorstellung von der uns heute recht fremd anmutenden sprachlichen und literarischen Realität des hohen Mittelalters zu gewinnen. Wir beschäftigen uns auf struktureller Ebene mit Lautung und Graphie, Morphologie, Wortschatz und Syntax und werden versuchen, die historischen und kulturhistorischen Rahmenbedingungen des hohen Mittelalters zum Verständnis der Sprachgeschichte nutzbar zu machen.

Literatur:

  • Hennings, Thordis: Einführung in das Mittelhochdeutsche. 2. Aufl. Berlin 2003.
  • Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 37. Aufl. Stuttgart 1983.

(Diese beiden Werke dienen als Arbeitsbücher und sind zur Anschaffung empfohlen; weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

Veranstaltet im:

  • WS 2016/17: Seminar (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • SoSe 2001: Proseminar (Universität Darmstadt, Institut für Sprache und Literatur)