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Prof. Dr. phil. habil. Jochen A. Bär

Germanistische Sprachwissenschaft

Lehrveranstaltungen: Angewandte Linguistik

Editionsphilologie

Gegenstand: Editionsphilologie klingt nach einer Wissenschaft von gestern oder sogar vorgestern. Alte Folianten und kritische Fußnoten-Apparate erscheinen vor dem inneren Auge. Dabei ist in Zeiten der Digitalisierung und des Internets die Editionsphilologie eine Disziplin, wie sie aktueller kaum sein könnte. Das Seminar befasst sich mit Methoden, aber auch mit Ideologien der Editionsphilologie wie den historischen Konzepten der textkritischen Edition, aber auch des Primats der Ausgabe letzter Hand. Es will vor Augen führen, dass es nicht die eine, richtige Herangehensweise an die Edition von Texten gibt, sondern dass deren Maximen immer interessegeleitet sind und auch gar nicht anders sein können. Auf der Basis der Transkriptionstheorie wird herauszuarbeiten sein, dass jede Edition immer auf Interpretation beruht und mit Modifikation einhergeht. Die Arbeit mit den großen Digitalisierungs­projekten wie Google Books oder Project Gutenberg, bei denen es um das Scannen ganzer Bibliotheken geht, jedoch auch mit den stärker qualitativ angelegten Projekten wie dem Deutschen Textarchiv wird zeigen, inwiefern die heute weit verbreitete Konzentration auf Big Data problematisch ist.

Literatur:

  • Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Veranstaltet im:

  • SoSe 2020: Seminar (Universität Vechta, Fach Germanistik)