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Germanistische Sprachwissenschaft

Hinweise zur Literatursuche

Wortgeschichtliches

  • Bibliographie ist ein ursprünglich griechisches Wort (βιβλιον ›Buch‹; γραφειν ›schreiben‹).
  • In der Bedeutung von ›Schreiben‹ oder ›Abschreiben von Büchern‹ wird das Wort vom 12. Jh. an selten gebraucht.
  • Bis zum Beginn der Neuzeit gerät das den Griechen wenig vertraute, von den Römern weitgehend ignorierte Wort völlig in Vergessenheit.
  • Es taucht erst wieder im 17. Jahrhundert auf, stimmt aber nicht mehr mit seiner ursprünglichen Bedeutung überein, denn nun bedeutet es ›Bücherbeschreibung, Bücherverzeichnis‹ (jedoch sind zu dieser Zeit für Bücherverzeichnisse noch andere Bezeichnungen üblich, unter anderem Katalog und Bibliothek; erst im 19. Jh. gewinnt der Ausdruck Bibliographie das Übergewicht).
  • Zu Beginn des 18. Jhs. wird das Wort Bibliographie neu zur Bezeichnung des Sachgebiets der Bücherkunde verwendet; es steht sowohl für die Literaturkenntnis als auch für die Kenntnis der Hilfsmittel, um diese zu erwerben.
  • Heute wird das Wort im Deutschen meistens in dreifachem Sinn gebraucht. Es bezeichnet: 1. ein Literaturverzeichnis, 2. die Herstellung von Literaturverzeichnissen und 3. die Lehre von den Literaturverzeichnissen, ihrer Herstellung und ihrer Benutzung.
  • Bartsch, Eberhard (1979): Die Bibliographie. Einführung in Benutzung, Herstellung, Geschichte. München (UTB 948).

Methodisches

Zwei Möglichkeiten der Vorgehensweise bei der Literatursuche

  1. Unsystematische Suche („Schneeballsystem“)
  2. Systematische Suche

Zu 1:

  • Beginn der Suche in einer möglichst neuen Monographie (in der Regel gibt es ein Literaturverzeichnis)
  • Wiederholung des Verfahrens in der gefundenen Literatur (theoretisch endlos fortsetzbar; praktisch hingegen ergeben sich nach einigen derartigen Arbeitsgängen kaum noch neue Titel, da in unterschiedlichen Werken zum selben Thema häufig die gleiche Literatur zitiert wird)

Nachteile:

  • mangelnde Aktualität (man findet keine Literatur, die jünger ist als das Werk, in dem man sucht)
  • Subjektivität (das benutzte Werk verweist vermutlich eher auf Werke, die eine ähnliche Perspektive auf das Thema vertreten)

Zu 2:

  • Erster Schritt: Eindeutige Formulierung des Themas
    ➢ Worüber wird Literatur gesucht?
    ➢ Zu welchen Randgebieten der Thematik wird keine Literatur benötigt? (Der Ausschluss unnötiger Aspekte vermindert unnötigen Arbeitsaufwand)
  • Zweiter Schritt: Klärung des „Niveaus“
    ➢ Wird nur streng wissenschaftliche Literatur benötigt?
    ➢ Oder auch bzw. ausschließlich populäre?
  • Dritter Schritt: Historische Dimension
    ➢ Welchen Zeitraum soll die Suche ausschöpfen? (Dies kann durch das Thema impliziert sein sein – z. B. Die Literatur zwischen den beiden Weltkriegen o. Ä. –, ist aber in der Regel eigens klärungsbedürftig.)

Wo sucht man systematisch?

1) Handreichungen zur Lehrveranstaltung (falls gegeben; ein guter Anfang ☺)

  • vom Seminarleiter erstellte Literaturliste zum Kurs
  • Handapparat zur Lehrveranstaltung (steht ggf. in der Universitätsbibliothek)

2) Vechtaer Linguistik-Kanon

  • Schauen Sie gezielt in diejenigen Werke des Vechtaer Linguistik-Kanons, die für die Sie gerade interessierende Thematik einschlägig sind. Die Bücher stehen als Präsensbestand in der Universitätsbibliothek. Dort finden Sie Informationen und weitere Literaturhinweise.
  • Dies ist selbstverständlich – vor allem bei den älteren Werken – lediglich ein Einstieg.

3) Einschlägige Lexika / Reallexika

  • liefern fundierte Hinweise zu einschlägiger Literatur des Themas.
  • Die Hinweise sind natürlich ebenso alt wie das Lexikon selbst.

4) Recherchemöglichkeiten der Universitätsbibliothek Vechta

5) Externe Online-Recherchemöglichkeiten

  • Wissenschaftliche Einrichtungen stellen oftmals ausführliche Bibliographien online zur Verfügung. Für die Linguistik besonders relevant: das Institut für deutsche Sprache in Mannheim
  • Google oder andere Suchmaschinen
    • hohe Trefferquote, aber z. T. fragwürdige Ergebnisse
    • große Arbeitsintensität durch „Filterarbeit“
  • Online-Lexika, z B. Wikipedia
    • oftmals keine wissenschaftliche Fundierung der Artikel
    • Risiko bei einfacher Übernahme (mögliche Falschinformationen). – Achtung: Aufgrund der Tatsache, dass Wikipedia-Artikel von völlig unterschiedlicher Qualität vorliegen und dass man Experte sein muss, um diese Qualität beurteilen zu können, wird in der Vechtaer Linguistik das Zitieren aus der Wikipedia in wissenschaftlichen Arbeiten nicht akzeptiert. Sie können die Wikipedia gleichwohl zur Literatursuche verwenden, sollten sich aber darüber klar sein, dass dies allein keineswegs ausreichend für eine brauchbare Bibliographie ist.
  • Eine ebenso einfache wie oftmals hilfreiche Möglichkeit bei neuerer und neuester Literatur: Suchen Sie die Homepage desjenigen Wissenschaftlers/derjenigen Wissenschaftlerin auf, von dem/der Sie bereits einen bestimmten Titel gefunden haben (es reicht in der Regel, den vollen Namen zu googlen). Dort steht in vielen Fällen noch mehr und möglicherweise sogar neuere Literatur.
  • Schauen Sie auf jeden Fall auch auf der Homepage des/der jeweiligen Seminarleiters/Seminarleiterin: Dort gibt es normalerweise ebenfalls ein Publikationsverzeichnis, in dem Sie mit etwas Glück relevante Literatur finden. Nehmen Sie aber tatsächlich nur relevante Literatur in Ihr Literaturverzeichnis auf.

6) Suche nach Neuerscheinungen bzw. der neuesten Auflage eines Werkes

7) „Expeditionen ins Regalreich“

  • Wandern Sie regelmäßig durch die Regalreihen der Bibliothek und verschaffen Sie sich einen Überblick, was alles dort steht. Schon bald wissen Sie zumindest grob, wo Sie Literatur zu einem bestimmten Themen¬komplex suchen müssen.
  • Ob ein bestimmtes Buch oder eine bestimmte Zeitschrift, das/die Sie beim Bibliographieren gefunden haben, an der Universität Vechta vorhanden ist, finden Sie im Online-Katalog der Universitätsbibliothek heraus. Falls es nicht vorhanden ist, kann man es notfalls per Fernleihe bestellen (die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek helfen Ihnen weiter.)

Was tun, wenn ein Buch in Vechta nicht vorhanden ist?

Wenn Sie ein dringend benötigtes Buch in Vechta nicht finden, können Sie einen Anschaffungswunsch bei der Universitätsbibliothek einreichen.

Wie nimmt man Titel auf und wie zitiert man?

Zu Zitierweise und Bibliographie gibt der Leitfaden zu schriftlichen Hausarbeiten Auskunft.