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© Universität Vechta Fach Mathematik

Mathematik vernetzen

Unterstützung von Studierenden in der bewussten Wahrnehmung von Bezügen zwischen Schul- und Hochschulmathematik

Gefördert durch: Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Freiraum 2022, 2022-2024, 209.000 €

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Martina Döhrmann (Leitung), Prof. Dr. Meike Grüßing, Antonia Hintze, Prof. Dr. Björn Schwarz, Jasmin Rosenwinkel, Wiebke Bührmann, Mats Pfeiffer

Mit dem Begriff der doppelten Diskontinuität hat bereits Felix Klein zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Phänomen beschrieben, dass Lehramtsstudierende den Übergang von der Schulmathematik in die Hochschulmathematik und zurück jeweils als Bruch empfinden. Obwohl die Veranstaltungen an der Universität Vechta so konzipiert sind, dass sowohl innerhalb der fachdidaktischen als auch fachwissenschaftlichen Veranstaltungen wechselseitige Bezüge hergestellt werden, zeigt sich im Rahmen der Unterrichtsbesuche während der Praxisphase im Master immer wieder, dass es den Studierenden schwerfällt, auf ihr im Studium erworbenes fachwissenschaftliches Wissen zurückzugreifen und theoretische Bezüge bei der Planung und Reflexion von Unterricht  herzustellen.

Im September 2021 hat das Fach Mathematik an der Universität Vechta bereits einen internen Workshop durchgeführt und sich mit der beschriebenen Problematik befasst. Ziel dabei war es, gemeinsam in einem ersten Schritt Bezüge zwischen Schulmathematik und dem Mathematikstudium in Vechta aufzuzeigen, um diese in einem folgenden Schritt auch in der Lehre noch transparenter darstellen und aufgreifen zu können. An ersten Beispielen wurde im Workshop erarbeitet, in welchen Veranstaltungen des Mathematikstudiums welche Inhalte, die curricular für den Mathematikunterricht der Grundschule und Sekundarstufe I vorgesehen sind, in welcher Form aufgegriffen bzw. implizit angesprochen werden. Dabei wurde diskutiert, wo durch das fachwissenschaftliche und fachdidaktische Studium ein vertieftes Verständnis von Schulmathematik angeregt wird, wo Begriffe und Inhalte der Schulmathematik vertieft oder erweitert werden und inwieweit mathematische Kompetenzen, die in der Schule erworben wurden, im Studium aufgegriffen und auf einem höheren Niveau weiter gefördert werden.

Das Projekt knüpft an dem Ziel und den Ergebnissen des Workshops an und entwickelt ein Konzept zur Unterstützung der Studierenden in der bewussten Wahrnehmung von Bezügen zwischen Schulmathematik und ihrem Mathematikstudium. In den Blick genommen werden dabei einzelne Begriffe (z. B. Variable, Funktion, Wahrscheinlichkeit), Inhalte (z. B. Zählen, Kommutativgesetz, Gesetz der großen Zahlen) sowie mathematische Prozesse (z. B. Problemlösen, Modellieren, Beweisen). Das Konzept umfasst Reflexionsanlässe, durch die Studierende in Übungsveranstaltungen der bestehenden Module angeregt werden, Bezüge zu erkennen. Durch ein studienbegleitendes Instrument, werden diese Bezüge aufgegriffen und die Studierenden unterstützt, eigene Lernpfade sowie Vernetzungen wahrzunehmen und zu dokumentieren. Methodisch werden dabei Mind-Maps, Lernlandkarten sowie Portfolios eingesetzt.