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Co-Creation
Bei der Entwicklung von pigNplay verfolgt das Projektteam eine enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stakeholdern - vor allem mit späteren Nutzer*innen des Serious Games: Landwirt*innen in Praxis und Ausbildung (Lehrende und Lernende). Diese Herangehensweise verspricht zielführendes und anwendungsnahes Feedback zu Spielinhalten und -bedingungen.
Während des bisherigen Projektverlaufs wurden zwei Workshops mit Akteuren der Agrar- und Ernährungswirtschaft durchgeführt. Ein Visionsworkshop mit dem Titel "Nachhaltige Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland: Neue Geschäftsmodelle für die Schweinehaltung" und ein Co-Prototyping-Workshop unter dem Namen "Impulse für pigNplay - ein digitales Lernspiel zur Reduktion von Stickstoffemissionen in der Schweinehaltung".
Im Folgenden möchten wir Ihnen von diesen Veranstaltungen berichten.
Co-Prototyping-Workshop
Titel: Impulse für pigNplay - ein digitales Lernspiel zur Reduktion von Stickstoffemissionen in der Schweinehaltung
Datum: Dienstag, 28.09.2021
Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr
Ort: online
Teilnehmende: 18 Teilnehmende. Lehrende und Lernende in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung von Universitäten und
Berufsschulen in Niedersachsen sowie Mitglieder des Projektteams
Ziel des Workshops war es, Rückmeldungen zum Spielprototyp aus Sicht potenzieller Spieler*innen und Anwender*innen zu erhalten, um die Anforderungen des angedachten Einsatzkontextes verstärkt in die weitere Spielentwicklung einbinden zu können. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurden die bestehenden Elemente des Lernspiels diskutiert. In drei Beiträgen der Projektpartner*innen wurden
der erste Prototyp (1), das vorläufige Spielkonzept (2) und die erarbeiteten Lehr- und Lernziele (3) vorgestellt. In den jeweils darauffolgenden Diskussionsrunden wurden die Teilnehmenden um ihre Einschätzungen gebeten. Im Folgenden werden die Ergebnisse der drei thematischen Blöcke und der abschließenden Gruppenarbeit (4) zusammengefasst.
Diese Seite befindet sich derzeit im Aufbau. Wir bitten um Ihr Verständnis.
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Visionsworkshop
Titel: Nachhaltige Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland: Neue Geschäftsmodelle für die Schweinehaltung
Datum: Dienstag, 15.06.2021
Uhrzeit: 14:00 - 17:00 Uhr
Ort: online
Teilnehmende: 16 Expert*innen aus Landwirtschaft und Forschung sowie Mitglieder des Projektteams
Das Ziel des Visionsworkshops war es, im Co-Creation-Ansatz betriebliche Handlungsoptionen und Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung der Schweinehaltung zu sammeln, zu diskutieren und zu bewerten sowie Visionen für eine nachhaltige Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland zu formulieren.
Block 1: Maßnahmen zur Emissionsreduktion reaktiver Stickstoffverbindungen in die Umweltkompartimente
Eine im Vorfeld von den Teilnehmenden ausgefüllte Online-Umfrage diente als Grundlage zur Auflistung möglicher Maßnahmen und Einflussfaktoren unterschiedlicher Kategorien (technisch, ökonomisch, politisch, kommunikativ, übergreifend, sonstiges). Im ersten Block des Visionsworkshops wurden diese zusammen mit den Teilnehmenden diskutiert, erweitert und hinsichtlich Ihrer Wirksam- und Umsetzbarkeit bewertet.
Für pigNplay entstand dabei ein umfangreicher Katalog an möglichen Spielinhalten: Von im Spiel durchführbaren Maßnahmen wie der bedarfsgerechten N/P-reduzierte Fütterung oder Kot-Harn-Trennungs-Systemen über Umweltanpassungen und Außeneinflüsse wie Gesetzgebungen oder Verbraucherverhaltsensänderungen (im Spiel als Erhöhung der Schwierigkeit nutzbar) bis hin zur Entwicklung und Betrachtung neuer Geschäftsmodelle.
Als ein wichtiger Punkt wurden unter anderem Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Landwirt*innen zur Vermeidung von Stickstoffemissionen genannt - genau hier greift pigNplay praktischerweise an.
Block 2: Visionen für eine nachhaltige Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland
In angeregter und produktiver Diskussion wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden beleuchtet, vor welchen Herausforderungen und Chancen die Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland (OM) steht.
"Den Wert der Landwirtschaft (wieder)erkennen"
Deutlich wurde, dass die Sicht der Gesellschaft auf die Produktion tierischer Erzeugnisse zunehmend in eine negative Richtung umschlägt. Die Wertschätzung der Erzeugnisse, der Arbeit und auch der Menschen nimmt in Teilen der Bevölkerung während der vergangenen Jahrzehnten stetig ab. Mögliche Ursachen sind u. a. eine mangelhafte Aufklärung und wachsende Entfremdung vom Thema durch Urbanisierung und Globalisierung.
"Faire Bedingungen für Mensch und Tier"
Wertschätzung spiegelt sich auch in der Bezahlung erbrachter Leistungen wider. Landwirt*innen leiden vermehrt unter einer sinkenden Zahlungsbereitschaft der Konsumenten. Gleichzeitig fordern diese aber mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit. Nur eine Wertschätzung von Mensch und Tier kann aus ethischer, ökologischer und ökonomischer Sicht zukunftsweisend sein.
"Wir wollen Schwein haben - aber anders!"
Die sinkende Zahlungsbereitschaft geht nicht zwingend mit verringertem Konsumverhalten einher. Das Fleisch an der Theke soll vom örtlichen Hof stammen, unter besten Bedingungen und möglichst klimaneutral produziert sein. Dieses Paradoxon zwischen der Forderung der Bevölkerung nach einer "artgerechteren" und nachhaltigen Produktion und dem Kundenverhalten, stets die billigsten Angebote zu erwerben, wird im übrigen Citizen-Consumer-Gap bzw. Attitude-Behaviour-Gap genannt.
"OM: Innovatives Schweinefleisch"
Veränderung braucht Innovation. Um den Wünschen der Gesellschaft gerecht zu werden, im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu agieren und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben zu können, benötigen wir innovative Produktions- sowie Vertriebssysteme in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Tierwohl, Kreislaufwirtschaft und vertikale Integration sind nur einige Schlagwörter, die man in diesem Zusammenhang wiederholt vernehmen kann.
"Tradition verpflichtet - zur Nachhaltigkeit!"
Doch bei aller Zukunftsorientierung, bei allen Veränderungen und bei allen Forderungen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, wo die hiesige Landwirtschaft Ursprung hat. Oft durch Familienbetriebe geprägt, die seit Generationen an die Töchter und Söhne weitergegeben werden, wohnt der Landwirtschaft ein hohes Maß an Tradition inne.
Der Komponist und Dirigent Gustav Mahler formulierte einst: "Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers" - in diesem Sinne gilt es, modernen Umweltbedingungen und zukünftigen Herausforderungen als Gesellschaft gemeinsam und verantwortungsbewusst zu begegnen, Veränderungen zuzulassen und die Tradition der Landwirtschaft in eine Ära zu führen, die zunehmend durch den anthropogenen Klimawandel geprägt wird.
