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Fördermaßnahme des Ökoaktionsplan


ASP-Risikoampel Offenstallsysteme

Erarbeitung einer Online-Plattform zur betriebsindividuellen Risikoeinschätzung für den Eintrag von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Schweine haltende Betriebe mit Offenstallhaltung

Lösungsansätze

Zeitlich parallel zum tiergerechteren Umbau der Nutztierhaltung hat sich das Seuchengeschehen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) auch hierzulande dramatisch entwickelt. Seit 2014 breitet sie sich in der EU und seit auch 2020 in Deutschland aus. Mit gegenwärtig über 5.000 Fällen bei Wildschweinen und Einträgen in Hausschweinebeständen in vier Bundesländern stellt die ASP eine unmittelbare Bedrohung aller Hausschweinebestände in Deutschland dar. Die besonders tiergerechten Haltungssysteme mit Außenklima/Offenstall stehen im Kontext eines Eintrags von ASP aktuell in der Diskussion. Es ist daher von zentraler Bedeutung für den Erfolg der gesellschaftlich geforderten Offenstallhaltungen, Rahmenbedingungen für ein professionelles Tierhaltungs- und Abschirmungsmanagement zu definieren, die gemeinsam mit einem betriebsindividuellen und auf den jeweiligen Betriebsstandort angepassten Biosicherheitskonzept die Haltung von Schweinen in Offenställen dauerhaft ermöglichen. Bislang liegt jedoch noch keine abgestimmte, genauere Expertenempfehlung dazu vor. Ganz im Sinne der Prävention soll im Rahmen dieses Projektes gemeinsam mit Akteur*innen aus Landwirtschaft, Produktion, Handel, behördlicher Überwachung und Genehmigung, Interessenverbänden und Wissenschaft die schon etablierte Transfermöglichkeit der Risikoampelmethodik genutzt werden, um die Zielgruppen zeitgemäß zu informieren und somit die Optimierung besonders tiergerechter Haltungsformen auch im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Primärerzeugung in Deutschland zu sichern.

Ziele

Entwicklung eines Online-Tools zur freiwilligen, einzelbetrieblichen, kostenfreien Risikobewertung für das Eintragsrisiko von Afrikanischer Schweinepest (ASP) für schweinehaltende Betriebe in Offenstallhaltungen, unter der Leitung der Universität Vechta und nach dem methodischen Ansatz der bestehenden ASP-Risikoampel.

Umsetzung

Idee und Methodik der Risikoampeln fußen auf wissenschaftlicher Grundlage und wurden unter der Leitung von Dr. Barbara Grabkowsky an der Universität Vechta entwickelt. Die erste Biosicherheitsampel für Geflügelpest wurde 2018 veröffentlicht. Auf gleicher methodischer Basis wurde 2019 die ASP-Risikoampel für Deutschland entwickelt und steht seitdem schweinehaltenden Betrieben online zur Verfügung.

Die Ampel beruht inhaltlich auf einem im Rahmen einer Delphi-Studie zu entwickelndem Fragenkatalog. Ein Expertengremium aus Wissenschaft, veterinär- und landwirtschaftlicher Praxis, Behörden und Wirtschaftsunternehmen ermittelt dazu im Rahmen einer strukturierten Befragung nach der Delphi-Methode die Wichtung der einzelnen Fragen, welche die epidemiologische Relevanz im Verhältnis zu den weiteren berücksichtigten Risikofaktoren in den verschiedenen Produktionsrichtungen der Schweineproduktion bestimmt.

Ergebnisse

Die veröffentlichte Risikoampel ist ein webbasiertes Beratungssystem und ermittelt bei einer etwa einstündigen, anonymen online-Abfrage anhand von etwa 100 Fragen das betriebsindividuelle Risiko eines Eintrags von ASP in schweinehaltende Betriebe mit Offenstallhaltung, abzurufen unter https://risikoampel.uni-vechta.de/

Kontakt

Foto Dr. Maria Gellermann

Dr. Maria Gellermann

Projektleitung


Auftragnehmer:

Universität Vechta
Driverstraße 22
49377 Vechta

Präsidentin
Prof. Dr. Verena Pietzner
+49. (0) 4441.15 270
praesidentin@uni-vechta.de

Projektleitung:

Dr. Maria Gellermann
+49. (0) 4441.15 782
maria.gellermann@trafo-agrar.de

Wissenschaftliche Leitung:

Dr. Barbara Grabkowsky
+49. (0) 4441.15 287
barbara.grabkowsky@trafo-agrar.de

Weitere Informationen:

Nach Abschluss des Projektes
(voraussichtlich 1. HJ 2024) ist
die ASP-Risikoampel „Offenstall“
unter folgendem Link abrufbar:

https://risikoampel.uni-vechta.de/