Springe zum Inhalt

Zukunft gemeinsam gestalten: Projekt „Wasservision Vechta“ startet in die Umsetzungsphase

 Mittwoch, 06.08.2025

Abschlussveranstaltung im Kreishaus Vechta bringt regionale Akteure zusammen

Vechta, 08. Juli 2024 – Im Kreishaus Vechta kamen am Dienstagnachmittag zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Landwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Abschlussveranstaltung des Projekts „Wasservision Vechta“ zusammen. Die Veranstaltung bildete den Abschluss einer Veranstaltungsreihe zur partizipativen Entwicklung einer Vision zum kooperativen Umgang mit dem Schutz- und Gemeingut Wasser im Landkreis Vechta. Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam denken – Ergebnisse. Impulse. Beteiligung.“ präsentierten die Projektverantwortlichen die Ergebnisse der vergangenen Monate und gaben den Startschuss für die nächste Phase: die Umsetzung.

Landrat Tobias Gerdesmeyer sagte in seiner Begrüßung, dass der Landkreis bereits viele Projekte für im Themenfeld Wasser auf den Weg gebracht habe, etwa das „Netzwerk Wasser 3.0“ oder ein regionales Grundwassermodell. „Das Projekt ‚Wasservision Vechta‘ ist ein weiterer wichtiger Baustein für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser im Landkreis. Die Nachfrage nach Wasser nimmt in unserer dynamisch wachsenden Region weiter zu. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsame Strategien entwickeln, damit Wasser auch in Zukunft in guter Qualität und ausreichender Menge für alle Anspruchsgruppen verfügbar ist.“

Nach einem Grußwort von Beata Punte vom Projektträger trafo:agrar an der Universität Vechta ließ Projektkoordinatorin Lisa Grützmacher (trafo:agrar / VISTRA) die vielfältigen Projektschritte und zurückliegenden Projektmonate Revue passieren. Dabei hob sie die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Studien, der transdisziplinäre Zukunftswerkstatt am 27. Mai im Industriemuseum Lohne sowie die Workshops mit Schüler:innen am 17. Juni an der Georg-Kerschensteiner-Schule in Holdorf hervor.

Die gemeinsam entwickelte Vision für ein nachhaltiges Wassermanagement stellte der Landschaftsarchitekt Hyco Verhaagen vor. Die Veranstaltung wurde von Tanja Föhr moderiert, die die Diskussionen parallel in einem anschaulichen Graphic Recording dokumentierte.

Von der Theorie in die Praxis: Best-Practice und Roadmap

Im zweiten Teil der Veranstaltung lag der Fokus auf der zentralen Frage: Wie geht es nun weiter? Dieser Frage wurde mit Hilfe einer Roadmap nachgegangen. Die zeigte, wie es weiter gehen kann.
Besonders betont wurde die Bedeutung von Best-Practice-Beispielen, die als Vorbilder dienen und zur Nachahmung anregen können wie zum Beispiel das Modellprojekt „Schwammlandschaft“ im Burgwald Dinklage. Dieses zeigt, dass nachhaltige Lösungen bereits heute realisiert werden, aber vielen noch unbekannt sind.

In diesem Zusammenhang wurde auch das Vorhaben „Netzwerk Wasser 3.0“ des Landkreises thematisiert. Es umfasst einen zielgerichteten Maßnahmenkatalog mit 23 Steckbriefen für nachhaltiges Wassermanagement, von denen fünf priorisiert werden. Eine weitere Kooperation mit der Kreisverwaltung und stärkere Verzahnung mit den Ergebnissen der Wasservision erscheint hier zielführend.

Die Diskussion machte deutlich, warum viele gute Ideen in Transformationsprozessen oft nicht zur Umsetzung kommen: Häufig fehlen klare Zuständigkeiten, Ressourcen oder geeignete Strukturen. Hinzu kommen mangelndes Bewusstsein/Kenntnisse bezüglich Chancen und Möglichkeiten, Sichtbarkeit, kurzfristige politische Rahmenbedingungen und fehlende Übersetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

Ein zentrales Fazit lautete daher: Veränderung braucht Wissen und Bewusstsein, um ein nachhaltiges Umgehen mit der Ressource Wasser zu ermöglichen, klare Verantwortlichkeiten, offene Dialogformate, langfristige Zeiträume, gegenseitiges Vertrauen – und vor allem gemeinsames Handeln.

Zusammenarbeit als Schlüssel

In einem partizipativen Workshop entwickelten die Teilnehmenden Vorschläge, die sich entweder kurzfristig und / oder langfristig umsetzen lassen: Bildungsangebote, Beratung bei Bauprojekten und thematische Exkursionen waren nur einige der Ideen, mit denen die Vision in die Fläche getragen werden soll. Ein zentrales Schlagwort zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung: „Gemeinsam.“

„Die Vision steht – jetzt beginnt die eigentliche Arbeit“, brachte es Hyco Verhaagen zum Abschluss auf den Punkt – ein Appell, der nicht nur motivierte, sondern auch den Startschuss für die Umsetzungsphase markierte.

Förderung, Projektlaufzeit und Trägerschaft

Das Projekt wird vom Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) koordiniert und unter Beteiligung von Prof. Dr. John-Oliver Engler und Prof.in Dr.in Jana Zscheischler (Universität Vechta / VISTRA), Dr.in Barbara Grabkowsky, Lisa Grützmacher (trafo:agrar), Kay Schönfeld (OOWV) und Matthias Galle (Landkreis Vechta) durchgeführt.

Gefördert wird Wasservision Vechta mit rund 120.000 Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsdiskurse“. Zusätzlich stellen der Landkreis Vechta und der OOWV jeweils 8.750 Euro bereit.

Weitere Informationen und Materialien

Alle Projektergebnisse sowie Informationen zu den weiteren Schritten werden fortlaufend veröffentlicht unter: uni-vechta.de/koordinierungsstelle-transformationsforschung-agrar

Weitere Pressemitteilungen und Hintergrundberichte:

Kontakt:
Lisa Grützmacher
Projektkoordination trafo:agrar / VISTRA
E-Mail: lisa.gruetzmacher@trafo-agrar.de


Zurück