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Prof. Dr. phil. habil. Jochen A. Bär

Germanistische Sprachwissenschaft

Lehrveranstaltungen: Historiolinguistik

Frühneuhochdeutsch

Gegenstand: Unter Frühneuhochdeutsch verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in der Zeit von ca. 1350 bis ca. 1650 gesprochen und geschrieben wurde – in einem Zeitraum also, der vom Spätmittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg reicht. Die Epoche ist geprägt durch die Entwicklung des Bürgertums und die Ausbildung frühkapitalistischer Wirtschaftsformen, durch die großen Entdeckungen (Amerika) und Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver) sowie durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften und den damit einhergehenden grundlegenden Wandel des Weltbildes (Kopernikus, Kepler, Galilei). Es ist die Zeit der Reformation, der Bauern- und der Glaubenskriege, aber ebenso des Humanismus, der Renaissance und des frühen Barock. Eine Fülle von Veränderungen musste intellektuell bewältigt werden, was sich natürlich auch und vor allem in der Sprache niedergeschlagen hat. Das Frühneuhochdeutsche unterscheidet sich vom Mittelhochdeutschen und vom Neuhochdeutschen durch das mehr oder weniger gleichberechtigte Nebeneinander einer Vielzahl von regionalen und sozialen Varietäten. Darüber hinaus versteht sich von selbst, dass die Sprache in dreihundert Jahren nicht dieselbe geblieben ist. Wir beschäftigen uns mit der sprachlichen Variation in Lautung und Graphie, Morphologie, Wortschatz, Syntax sowie auf Textebene und werden versuchen, die historischen und kulturhistorischen Rahmenbedingungen zum Verständnis der Sprachgeschichte nutzbar zu machen.

Literatur:

  • Hartweg, Frédéric/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch. 2. Aufl. Tübingen 2005.
  • Reichmann, Oskar/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsches Lesebuch. Tübingen 1988.

(Diese beiden Werke dienen als Arbeitsbücher und sind zur Anschaffung empfohlen; weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

Veranstaltet im:

  • SoSe 2024 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • SoSe 2023 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • SoSe 2022 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • SoSe 2019 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • SoSe 2015 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • WS 2014/15 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • WS 2013/14 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • WS 2012/13 (Universität Vechta, Fach Germanistik)
  • WS 2005/06: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2004/05: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2002/03: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2000/01: Proseminar (Universität Darmstadt, Institut für Sprache und Literatur)
  • WS 1998/99: 2 parallele Proseminare (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 1997/98: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 1994: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)