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© Universität Vechta

90. Geburtstag von Professor Friedrich Janssen

 Donnerstag, 22.05.2025

Der Theologieprofessor und Priester Dr. Friedrich Janssen lebt und arbeitet seit einem halben Jahrhundert in Vechta. Nicht nur durch seine wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität Vechta und Osnabrück, sondern auch durch sein vielfältiges seelsorgliches Wirken ist er vielen in Vechta und weit darüber hinaus bekannt. Er hat Generationen von Theologiestudierenden geprägt und nicht wenige von ihnen kirchlich getraut – ein Zeichen für seine Beliebtheit bei den Studierenden. Mit seinen Predigten konnte „Pater Fritz“ viele Kirchenbesucherinnen und -besucher in und außerhalb Vechtas begeistern. Am Montag, den 26. Mai 2025, feiert er seinen 90. Geburtstag.

Friedrich Janssen wurde am 26.5.1935 in Kevelaer/Winnekendonk am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur am Collegium Augustinianum in Goch-Gaesdonck begann er 1955 Philosophie und Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster zu studieren. Noch im selben Jahr setzte er sein Studium an der Päpstlichen Gregoriana-Universität und am Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom fort, wo er 1961 in der Kirche S. Ignatio die Priesterweihe empfing. 1965 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert mit der Dissertation „Dynamische Heilsexistenz – Ein Beitrag zum Verständnis des sakramentalen Gnadenwachstums in der Theologie des heiligen Thomas von Aquin“.

Während seiner Studienzeit in Rom fand dort in den Jahren 1962 bis 1965 das Zweite Vatikanische Konzil statt. Ein Ereignis, das in der katholischen Kirche und Theologie tiefreichende Veränderungen hervorbrachte und auch den jungen Theologen nachhaltig beeinflusste. Der zehnjährige Rom-Aufenthalt legte auch den Grundstein für zahlreiche unvergessliche Romreisen, die er später mit Freunden und Bekannten unternahm.

Nach seinem Studium war er zunächst als Kaplan in Waltrop und als Religionslehrer an verschiedenen Schulen tätig. Es folgte 1971 eine kurzfristige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an Hochschulen im Ruhrgebiet. 1972 kam er schließlich nach Vechta, zunächst als Theologiedozent an die Katholische Fachhochschule Norddeutschland (Osnabrück/Vechta). 1976 wurde er zum Professor für Systematische Theologie/Fundamentaltheologie am Gemeinsamen Fachbereich Katholische Theologie der Universität Osnabrück/Standort Vechta ernannt. Hier wirkte er in prägender Weise bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 in Lehre und Forschung. Im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung war Janssen in verschiedenen Funktionen als Mitglied des Konzils, des Senats und als Mitglied verschiedener Kommissionen tätig. In den Jahren 1986 bis 1987 war er Dekan des Gemeinsamen Fachbereichs Katholische Theologie und von 1994 bis 1996 Direktor des Instituts für katholische Religionspädagogik und ihre theologischen Grundlagen in Vechta. Seine Lehr- und Prüfungsverpflichtungen erstreckten sich nicht nur auf den Standort Vechta, sondern auch auf den Standort Osnabrück, zunächst im Rahmen des Gemeinsamen Fachbereichs Katholische Theologie und später im Rahmen der Kooperation zwischen den beiden Theologischen Instituten in Osnabrück und Vechta.

In der langen Zeit seines Wirkens im Oldenburger Münsterland hat Janssen sich nicht nur als Hochschullehrer, sondern auch als Priester und Seelsorger einen Namen gemacht. Ganz besondere Verdienste hat Friedrich Janssen sich als langjähriger Geistlicher Beirat der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) erworben, zunächst auf Ortsebene (Vechta), dann auf der Ebene des Diözesanverbandes Münster und schließlich auf der Ebene des Bundesverbandes (Bundespräses). Eine Fülle von Artikeln zu verschiedenen theologischen, kirchlichen und gesellschaftspolitischen Fragen in der Verbandszeitschrift NEUE MITTE erinnern an sein großes Engagement im KKV. Als Anerkennung für seine vielfältigen seelsorglichen Tätigkeiten in Kirche und Gesellschaft wurde er 1998 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.

Neben seinen wissenschaftlichen Beiträgen wandte sich Friedrich Janssen über viele Jahre in der wöchentlichen Kolumne „Auf ein Wort“ mit theologischen Reflexionen und Alltagsmeditationen an die Leserinnen und Leser des Oldenburger Münsterland Kuriers. Auch seine 14-täglichen „Gedanken zum Sonntag“ in der Oldenburgischen Volkszeitung am Sonntag sind für viele Christen des Oldenburger Münsterlandes bis heute eine spirituelle Bereicherung.

Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Katholische Theologie der Universität Vechta sind Friedrich Janssen dankbar für sein segensreiches universitäres und außeruniversitäres Wirken im Oldenburger Münsterland. Mit seinem Humor hat er mit dazu beigetragen, so manche hochschulpolitischen Konflikte zu entschärfen. Alle Mitglieder und Angehörige des Instituts für Katholische Theologie gratulieren Friedrich Janssen ganz herzlich zu seinem 90. Geburtstag und wünschen ihm Gottes Segen für seinen weiteren Lebensweg.

(Text: apl. Prof. i. R. Dr. Karl Josef Lesch)


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