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Tipps & Tricks der Literaturrecherche

Themenanalyse

Halt, stop! Vor der Recherche bitte einmal kurz überlegen:

  • Was genau ist das Thema, worum geht es? 
  • Was sind passende Suchbegriffe für die Recherche? 

 Dabei hilft eine Themenanalyse! Damit kannst Du…

...einen Einstieg in das Thema finden:

  • Dich mit den verschiedenen Aspekten vertraut machen,
  • inhaltlich sicherer werden, um dann
  • Rechercheergebnisse bewerten und auswählen zu können (z.B. im Bibliothekskatalog anhand der Inhaltserschließung, Abstracts, Inhaltsverzeichnisse)

...Suchvokabular finden:

  • das Begriffsfeld systematisch erschließen,
  • Dich von den genauen Begriffen der Fragestellung lösen, und besonders wichtig:
  • weitere Begriffe, z.B. Synonyme für die Recherche im Bibliothekskatalog oder in Suchmaschinen finden

Wie geht das - ein Thema analysieren? 

Ganz einfach loslegen: Mit dem Ausfüllen dieser Tabelle, wie hier zum Beispiel zum Thema „Strukturwandel in der Agrarpoduktion am Beispiel Fleisch“ – achte besonders auf die Synonyme, also bedeutungsgleiche Wörter:


Recherche im Suchportal VIND

Super, die Suchbegriffe sind gefunden! Los geht es mit der Recherche im Suchportal VIND. Das Suchportal ist nicht nur dazu geeignet, um einen bereits bekannten Titel zu finden, sondern auch um zu sehen, was die Unibibliothek zu einem Thema alles anbietet. Versuche dort unbedingt mehrere Sucheinstiege mit den Synonymen aus der Themenanalyse! Weitere Infos zur Suche in VIND findet ihr hier.

Recherche im Online-Katalog (OPAC)

Alternativ besteht weiterhin die Möglichkeit, im alten Online-Katalog der Unibibliothek Vechta nach Literatur zu recherchieren. Auch hier gilt: Versuche dort unbedingt mehrere Sucheinstiege mit den Synonymen aus der Themenanalyse! Ein Video-Tutorial zur "Katalogrecherche" findest Du hier:

Weitere Tipps zur Suche im alten Online-Katalog:

Varianten von Begriffen oder andere Wortendungen lassen sich finden durch die sogenannte Trunkierung! Dafür suchst Du mit dem Sternchen und findest zusätzlich zum Beispiel auch andere Wortendungen. Das Sternchen ersetzt einen oder mehrere Buchstaben des Wortes, hier ein paar Beispiele:

Rechtstrunkierung mit *...findet z. B.
energie*Energien, Energiekrise, Energiebedarf, energiegebunden
energ*energy, Energie, Energiekrise usw.

 

Die Phrasensuche hilft, Suchbegriffe in exakter Reihenfolge zu suchen!

  • Suchbegriffe müssen in Hochkommata ("_") eingeschlossen werden, um die Suchbegriffe in dieser Kombination zu finden
  • alternativ gibt es in Datenbanken vordefinierte Suchfelder oder Check-Boxes mit Bezeichnungen wie „den genauen Ausdruck suchen“

Beispiele:

  • Feststehende Begriffe:
    • "erneuerbare Energien"
    • "Neue Sachlichkeit"
    • "Die Linke"
  • Personen
    • Karl der Große
  • schnelle Suche nach bekanntem Titel
    • "Die Zeit"
    • "Facharbeit leicht gemacht"

Diese Operatoren sind nach dem Mathematiker George Boole benannt. Es geht kurz gefasst um Wahrheitswerte und Schnittmengen in der Algebra - hier bezogen auf die Kombination von Suchbegriffen:

  • Wenn Du zwei Suchbegriffe A und B (Mitte) mit dem Operator AND kombinierst, erhältst Du eine Schnittmenge,
  • Wenn Du die beiden Begriffe mit OR kombinierst, erhältst Du eine Vereinigungsmenge, also mehr Treffer,
  • wenn Du einen der beiden Begriffe mit NOT ausschließt, bekommst Du nur Treffer zum anderen Begriff.

Für unser Thema könnte eine Suche zum Beispiel so aussehen:

(struktur* OR transform*) AND (fleisch* OR meat*)

Wenn Du das ausprobieren möchtest, schau Dir dieses Video der Universitätsbibliothek Bern an!


Weitere Recherchetipps

In unserem Katalog können Sie nach Themen, Titelstichwörtern und Schlagwörtern suchen. Als Ergebnis erhalten Sie eine Liste mit Titeln, in denen Ihre Suchbegriffe vorkommen. In dieser Ergebnisliste sind alle Medienarten enthalten. Über die Trefferanalyse können Sie nun nur die von Ihnen gewünschte Materialart auswählen. Alternativ verwenden Sie gleich zu Beginn die "Erweiterte Suche" und wählen dort die Materialarten "Bücher" und "E-Books/Online-Ressourcen" aus.

Für gedruckte Literatur bieten unsere Fachsystematiken einen thematischen Sucheinstieg: Sie wählen in der Systematik des Faches einen zu Ihrer Fragestellung passenden Begriff aus und erhalten auf einen Klick die zugehörige Literaturliste im Katalog.

Sie können die thematische Suche nach Literatur auch in anderen Katalogen und Datenbanken beginnen. Die Überprüfung, ob das Buch in der Universitätsbibliothek Vechta vorhanden ist, erfolgt dann erst im zweiten Schritt.

Nutzen Sie die Möglichkeiten der Fernleihe oder schlagen Sie uns den gewünschten Titel zur Anschaffung vor.

Sie suchen einen bestimmten Aufsatz?

In unserem Bibliothekskatalog können Sie nicht direkt nach Aufsätzen suchen. Sie ermitteln zunächst, in welcher Zeitschrift oder in welchem Sammelwerk der Aufsatz erschienen ist. Diese Suche führen Sie in Fachdatenbanken im Datenbank-Infosytem (DBIS) durch.

Sie suchen einen Aufsatz zu einem Thema?

Auch für eine thematische Aufsatzsuche nutzen Sie Aufsatzdatenbanken und Fachbibliographien im Datenbank-Infosytem (DBIS).

Aufsatz gefunden - wie weiter?

Haben Sie einen passenden Aufsatz gefunden, müssen Sie prüfen, ob der Aufsatz an der Universitätsbibliothek Vechta verfügbar ist.
Suchen Sie mit dem Titel der Zeitschrift oder des Sammelwerkes, in der/dem der Aufsatz erschienen ist ("Quelle"/"Source"), im Bibliothekskatalog.

Zeitschriftentitel im Bibliothekskatalog suchen

Die Titel von Zeitschriften bestehen oft aus unspezifischen oder häufig vorkommenden Wörtern („Stichwörtern").
Um schnell zu Ihrer gesuchten Zeitschrift zu gelangen, können Sie

  • Ihre Trefferliste über die Funktion „Trefferanalyse“ auf die Materialart „Zeitschriften/Serien“ oder „Online-Zeitschriften“ einschränken,
  • gleich zu Beginn Ihrer Recherche geeignete Suchmöglichkeiten wie „Titelanfang“ oder „Serie/Zeitschrift (Stichwort)“ wählen,
  • die „Erweiterte Suche“ nutzen und die Materialart „Zeitschriften/Serien“ und/oder „Online-Zeitschriften“ einstellen.

Zeitschriftenband in der Bibliothek finden

Bei gedruckten Zeitschriften erhalten Sie im Katalog zunächst nur allgemeine Angaben zu Signatur, Bestand und Ausleihmöglichkeit. Eine Einzelbandanzeige bekommen Sie über "zugehörige Publikationen"

Alle an der Universitätsbibliothek Vechta verfügbaren Bände/Jahrgänge werden Ihnen nun in chronologischer Reihenfolge angezeigt. Sie erfahren, ob der Band im Lesebereich steht oder aus dem Magazin bestellt werden muss.

  • Aktuelle Bände/Jahrgänge finden Sie im Lesebereich. Sie notieren sich die Signatur und können den Band am Regal entnehmen. Eine Ausleihe ist nur in Form einer Kurzausleihe möglich.
  • Ältere Bände/Jahrgänge befinden sich im Magazin und können über den Katalog bestellt werden. Es wird eine verkürzte Leihfrist gewährt.
  • Die Ausgaben des laufenden Jahres sind nicht im Katalog nachgewiesen. Sie finden Sie in der Zeitschriftenauslage. Auch hier ist nur eine Kurzausleihe möglich.

Zeitschrift - gedruckt und/oder elektronisch?

Alle in der Universitätsbibliothek Vechta verfügbaren Zeitschriften sind im Katalog nachgewiesen - egal ob gedruckt oder elektronisch.
Ob eine Zeitschrift nur gedruckt, nur elektronisch oder als Print- und Online-Ausgabe erscheint, ist im Einzelfall zu prüfen.
Informationen dazu erhalten Sie bereits im Katalog bei den Angaben zum Titel.

Soweit die Universitätsbibliothek Vechta die elektronische Ausgabe einer Zeitschrift lizenziert hat, wird der Titel im Katalog angezeigt. Darüber hinaus sind in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) alle wissenschaftlichen Volltextzeitschriften nachgewiesen, unabhängig davon, ob sie in der Universitätsbibliothek Vechta verfügbar sind.

Vom Bibliothekskatalog zum E-Journal

Beim Anklicken eines Treffers für "Online-Zeitschriften" gelangen Sie über einen Link zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek. Hier erhalten Sie nähere Informationen zum E-Journal und werden zur Plattform des E-Journal-Anbieters weitergeleitet, auf der Sie unter bestimmten Voraussetzungen Zugriff auf das E-Journal haben.
Hinweis:
Nur an einem Internetarbeitsplatz haben Sie Zugang zu E-Journals. Die Katalogarbeitsplätze in der Bibliothek sind für die Internetrecherche gesperrt.

Gibt es die Zeitschrift in einer anderen Bibliothek?

In der Zeitschriftendatenbank (ZDB) sind die Zeitschriftenbestände wissenschaftlicher Bibliotheken Deutschlands und Österreichs verzeichnet. Sie sind nach Bundesländern geordnet, innerhalb der Bundesländer nach Bibliothekssigel.

Die Zeitschrift oder der gewünschte Band/Jahrgang sind in der Universitätsbibliothek Vechta nicht vorhanden?

Nutzen Sie die Möglichkeiten der Fernleihe.

Einen Einstieg in die fachspezifische Literaturrecherche bieten die Infotools, die für das Selbststudium in StudIP zu finden sind und die für mehrere Fächer zur Verfügung stehen (z.B. Infotools Erziehungswissenschaften, Geographie, Germanistik, Gerontologie, Kulturwissenschaften, Sachunterricht, Soziale Arbeit, Sportwissenschaft oder Theologie). Das Angebot wird ausgebaut.

Übersicht über Infotools in Stud.IP

Ein Infotool ist der rote Faden für die Literaturrecherche und hilft bei Fragen wie:

  • Wie bereite ich eine thematische Recherche vor?
  • Welche Literatur benötige ich für mein Vorhaben, und wo und wie finde ich die?
  • Wie treffe ich eine gute, zu meinem Thema passende Auswahl?
  • Was sind eigentlich Datenbanken, und wo finde ich die?
  • Wie komme ich an Bücher oder Aufsätze, die nicht in der Unibibliothek stehen?

Das Infotool gliedert sich in drei Bereiche:

  • Vor der Recherche
  • Während der Recherche
  • Nach der Recherche

Hierzu werden jeweils Informationen gegeben, die helfen, eine gut strukturierte Literaturrecherche durchzuführen - und so die wichtigsten Quellen für Seminararbeit, Referat oder Dissertation zu finden!

Recherche in Wissenschaftlichen Suchmaschinen und darüber hinaus

Wissenschaftliche Suchmaschinen - was finde ich dort, und wie ist die Qualität meiner Treffer?

In wissenschaftlichen Suchmaschinen finden sich Texte, die für wissenschaftliche Arbeiten im Unikontext verwendet werden können. Sie sind einfach anzuwenden und finden auch ganz aktuelle Zeitschriftenartikel, Bücher oder andere Medien wie Konferenzbeiträge oder Blogsposts. Herunterladen kannst Du dort Artikel, die im sogenannten Open Access für alle frei verfügbar veröffentlicht wurden.  

Nicht in jedem Fall kann man sich darauf verlassen, dass die gefundene Information auch zitierfähig ist:

  • Google Scholar legt z.B. nicht offen, welche Quellen genau in den Suchmaschinenindex übernommen werden. Es werden zwar die Server von Universitäten und Verlagen durchsucht, so dass von einer gewissen Qualität ausgegangen werden kann - aber es sind auch unseriöse Verlage dabei. Bei den Treffern handelt es sich um kostenfreie Open-Access-Volltexte, aber auch um kostenpflichtige Dokumente.
  • Uneingeschränkt empfehlenswert ist hingegen die Suchmaschine BASE. Hier werden nur zitierfähige Quellen aufgenommen! Die Inhalte stehen als Open-Access-Volltexte zum Großteil kostenfrei zum Download bereit.

Fakten statt Fake News - wie kann ich das prüfen?

Fakten prüfen im Netz, ein Angebot der Zentral- und Landesbibliothek Berlin mit einem 30minütigen Selbstlernkurs:

https://faktencheck.zlb.de/index.html

"Good News - Bad News - Fake News", eine Website des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung mit Lernmodulen rund um das Thema Fake News und Veröffentlichen:

https://apps.medienberatung.online/news/

Chatbots wie ChatGPT sind sehr hilfreich, um z.B. Begriffe für die Themenanalyse (siehe oben) zu finden oder eigene Ideen und Gedanken gegenprüfen zu lassen. Dabei musst Du im Blick behalten, dass textgenerierende KI immer nur so gut und aktuell sein kann wie die Daten, mit der sie trainiert wurde. Das ist das Problem: Wir wissen es (meistens) nicht!

Das ist auch in der Literaturrecherche ein Problem: ChatGPT erfindet je nach Version falsche Titelangaben oder empfiehlt Literatur aus Quellen, die nicht zitierfähig, zu alt oder einfach nicht wichtig sind.

Wir raten daher von der Literaturrecherche in ChatGPT ab! Aber es gibt durchaus gute Tools, die dabei helfen können: So genannte Konnektoren wie Research Rabbit helfen, zu einer schon gefundenen und als wichtig erachteten Publikation weitere passende Treffer zu finden („Schneeballprinzip“). Das funktioniert derzeit aber nicht für jedes Fach und für jedes Thema. So ist es auch bei Tools zum Finden von Publikationen wie Semantic Scholar. Die semantische Suche hierin bringt zwar viele gute Treffer, aber es fehlen weitgehend deutsche Veröffentlichungen und auch hier sind nicht alle Wissenschaftsfächer berücksichtigt.

Unsere Empfehlung ist daher: Verwende für die Recherche am besten unseren Bibliothekskatalog und Google Scholar (wie oben beschrieben). Wenn Du KI nutzt, prüfe genau, ob es die gefundenen Titel gibt und bewerte sie wie andere Internetquellen auch. Und sei Dir bewusst darüber, dass vielleicht wichtige Veröffentlichungen fehlen.