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Persönliche Ziele erreichen: Helfen wiederholtes Wetten und Geldgewinne?

Kann wiederholtes Wetten und die Aussicht auf Geldgewinne die Motivation für das Erreichen persönlicher Ziele steigern? Diese Frage untersucht das Forschungsprojekt “On the mixed effect of incentives, and the value of repeated betting on achieving personal goals”. Die Forschungskooperation von Professorin Dr. Vanessa Mertins (BWL mit Schwerpunkt Management sozialer Dienstleistungen, Universität Vechta) und Prof. Ido Erev, Ph.D. (Verhaltensforschung und Management, Technion-Israel Institute of Technology) wird für drei Jahre im Rahmen des Programms „Forschungskooperationen Niedersachsen – Israel“ vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung mit rund 300.000 Euro gefördert.

Die Forscher_innen wollen vier Untersuchungen durchführen, ein Laborexperiment sowie drei Feldstudien. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen: Menschen neigen zu einem „Planungs-Umsetzungs-Defizit“, d. h. sie lassen sich stärker durch seltene, negative Erfahrungen beeinflussen als durch positive. Konkrete Szenarien, die Mertins und Erev untersuchen wollen, sind die Förderung sportlicher Aktivitäten, die Unterstützung bei der Gewichtsabnahme und die Steigerung der Nutzung digitaler Angebote durch ältere Personen.

„Weil Menschen sich eher auf wenige negative Erfahrungen aus der Vergangenheit stützen glauben wir, dass monetäre Anreize, die zur Verstärkung der Zielerreichung nur punktuell gesetzt werden oder im Verlauf nachlassen, weniger effektiv sind als wiederholtes Wetten“, erläutert Prof.in Dr. Vanessa Mertins. „Wir werden daher beispielsweise in einem Fitnessstudio untersuchen, wie sich verschiedene Arten von Bonuszahlungen auf die Motivation der Sportler_innen und das Ziel, öfter Sport zu treiben, auswirkt.“ Die Ergebnisse der Untersuchungen werden Hinweise darauf liefern, welche Anreizsysteme effektiv im Sinne der Zielerreichung Einzelner sind, aber auch, welche Systeme sich finanziell selbst tragen können, sodass Institutionen oder Unternehmen davon ebenfalls profitieren können.

Die konkreten Arbeiten im Forschungsprojekt haben im Oktober 2018 begonnen. Orte der Untersuchungen sind das israelische Haifa sowie Vechta. Das Projektteam sucht noch Interessierte und wird in Kürze die Vechtaer Bürger_innen über Teilnahmemöglichkeiten informieren.

Zur Projektbeschreibung der Volkswagenstiftung (PDF, englischer Text)