Internationale Woche 2022: Teología India und Neues Testament im Gespräch
Im Rahmen der Internationalen Woche hat Prof.‘in Dr. Bernardeth Caero Bustillos am Freitag, den 17.06.2022, ihr abgeschlossenes zweites Dissertationsprojekt „Verkündigung und Glaube: Die Wirkung der Affekte am Beispiel des johanneischen Jesu“ vorgestellt, das sie auf dem Gebiet des Neuen Testaments an der Universität Osnabrück (Betreuerin: Prof.‘in Dott. Dr. Silvia Pellegrini) durchgeführt hat.
Den Zuhörenden, darunter viele Studierende, vermittelte sie einen lebendigen Eindruck ihrer Arbeit, die bisher vernachlässigte Aspekte der Gottesdarstellungen im Alten und Neuen Testament skizziert, indem sie neue Verbindungen zwischen der psychologischen Affekt- und Emotionsforschung und dem Gebiet der biblischen Exegese, näherhin des Johannesevangeliums, knüpft. Der Referentin gelingt damit nicht nur eine philologisch gestützte Neubewertung der johanneischen Soteriologie auch hinsichtlich genderspezifischer Zuschreibungen. Sie trägt mit ihrer Schrift außerdem maßgeblich zu einer exegetischen Profilierung der aus der christlichen Kolonisation erwachsenen Indigenen Theologien des Amazonasgebietes bei, indem sie Parallelen zwischen dem johanneischen Gottesbild und dem epistemischen Prinzip „Sentipensar“ (interrelationales „Mitfühlen-Mitdenken“) der Teología India ausweist.
Caero Bustillos studierte Philosophie in ihrer Heimatstadt Cochabamba (Bolivien). Ihr Theologiestudium hat sie an der Universität Salzburg (Österreich) absolviert, an der sie im Bereich Altes Testament promoviert hat. Derzeit ist sie Professorin und Direktorin des Postgraduiertenstudiengangs an der Theologischen Fakultät „San Pablo“ (FTSP) in Cochabamba. Sie ist Mitherausgeberin der internationalen Zeitschrift für Theologie „Concilium“ und Mitglied der Kommission Amazonasritus (Conferencia Eclesial de la Amazonía CEAMA).
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