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© Universität Vechta
Zentrum für Lehrer*innenbildung

8. Pädagogischer Tag

Inklusive Lernumgebungen im Kontext Schule gestalten – Individuelle Bedarfe erkennen und Schüler*innen fördern 

Freitag, 25. April 2025, 9.00 – 13.15 Uhr

Aula der Universität Vechta

Mit dem Pädagogischen Tag greift das Zentrum für Lehrer*innenbildung jährlich aktuelle gesellschaftliche und bildungsbezogene Themen auf. Wie schon im Vorjahr widmet sich der Studientag auch in diesem Jahr dem Thema Inklusion, allerdings aus einer viel stärker praxisorientierten Perspektive. Fakt ist, dass die Schülerschaft zunehmend heterogener wird und sich damit auch die Anforderungen an die Lehrkräfte verändern. Damit stellen sich ganz neue Fragen z. B.  nach dem „Was“ Inklusion ist und dem „Wie“, inklusive Lernumgebungen gestaltet und dabei individuelle Bedarfe und Förderschwerpunkte berücksichtigt werden können bis hin zum Umgang mit herausfordernden Situationen im Unterricht.

Das Ziel des Pädagogischen Tags ist u. a. die Verzahnung von Studium, Schulpraxis und wissenschaftlicher Forschung. Das zentrale Element der Praxisorientierung wird durch die Kooperation mit dem Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule in Vechta sichergestellt. Dadurch ist es gelungen, Referent*innen zu gewinnen, die aktuell in schulischen inklusiven Settings tätig sind und über ihre weitreichenden Erfahrungen berichten können.

Der Fachtag beginnt mit einem Einführungsvortrag, der sich mit den Rahmenbedingungen des inklusiven Unterrichtens befasst. Daran anschließend beschäftigen sich die Studierenden in spezifischen Workshops mit ausgewählten Aspekten des Themenfelds der schulischen Inklusion.

Wie in den vergangenen Jahren werden auch dieses Mal wieder schul- und unterrichtsbezogene Forschungsarbeiten aus dem Projektband „Forschendes Lernen“ präsentiert.

Zielgruppe

Alle Studierenden in der Praxisphase sowie alle interessierten Lehrenden und Wissenschaftler*innen der Universität sind herzlich zum Impulsvortrag in die Aula eingeladen. Die Workshops, die sich an den Impulsvortrag anschließen, sind spezifisch für die Studierenden in der Praxisphase gedacht.

Anmeldung

Studierende der Praxisphase sind automatisch für die Veranstaltung angemeldet und geben ihre Workshoppräferenzen bis zum 02.03.2025 in dem Formular an, das weiter unten zu finden ist. Alle anderen Interessierten melden sich bitte bis zum 20.04.2025 per E-Mail bei Kerstin Stoltz unter info.zflb@uni-vechta.de an.


Programm

Zeit

Titel

Referent*innen

ab 8.30

Anmeldung

 

09.00 - 09.05

Begrüßung

 

09.05 - 10.00

 

Inklusion geht uns alle an – die rechtliche Umsetzung in den niedersächsischen Schulen


Seit 2012 ist die inklusive Schule im niedersächsischen Schulgesetz verankert. In dieser Keynote werden die rechtlichen Rahmenbedingungen der schulischen Inklusion dargestellt und mit Praxisbeispielen verknüpft.
Begriffe wie Förderschwerpunkte, Zusatzbedarfe, sonderpädagogische Grundversorgung, SPU, Gutachten, mobile Dienste oder Elternwahlrecht werden mit Inhalt gefüllt und bilden so die Grundlage für die sich anschließenden Workshops.

Ina Medeke (Regionales Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück - Regionales Beratungs- und  Unterstützungszentrum Inklusive Schule)

10.00 - 10.30

Ausstellung von Forschungsarbeiten aus dem Projektband „Forschendes Lernen“

Masterstudierende der Universität Vechta

10.30 -10.45

Pause

 

10.45 - 13.15

Workshops für Studierende in der Praxisphase

Titel und Referent*innen siehe Workshopübersicht


An welchem Workshop möchten Sie teilnehmen?

Am Pädagogischen Tag besucht jede*r Studierende einen der 12 Workshops aus der nachfolgenden Übersicht. Um Ihre Wünsche anzugeben, füllen Sie bitte dieses Formular bis zum 02.03.2025 aus.

Workshops für Studierende in der Praxisphase

 

Titel

Beschreibung

Referent*innen

1.

Schwierige Situationen im Unterricht meistern. Wie kann ich mit herausfordernden Verhaltensweisen umgehen? (Fokus Sekundarstufe 1)In dem Workshop soll ein Einblick vermittelt werden, welche Ursachen herausfordernde Verhaltensweisen haben können. Darauf aufbauend werden verschiedene praktische Handlungsmöglichkeiten vorgestellt und selbst erfahren, wie man mit herausfordernden Verhaltensweisen als Einzelner und im System umgehen kann.Gwen Schönherr

2.

Aggression, Verweigerung, Respektlosigkeit, Null-Bock-Einstellung - Wie begegne ich diesen Herausforderungen im schulischen Kontext?

Auffälliges Verhalten von SchülerInnen stellt die Schule in den letzten Jahren vor wachsende Probleme. Um dieser Herausforderung konstruktiv zu begegnen, geht es darum, die Gründe zu verstehen. Was sind mögliche Ursachen für das auffällige Verhalten einiger SchülerInnen? Warum stören uns bestimmte Verhaltensweisen mehr als andere? Wie können wir mit dem herausfordernden Verhalten der Kinder in der Klasse umgehen und dabei ihnen, der Gruppe und uns selbst gerecht werden? Was können wir tun, um die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten zu verhindern? Wie kann man nachhaltig Abhilfe schaffen, ohne jedes Mal auf Konfrontationskurs zu gehen?

Antworten auf Fragen wie diese werden im Workshop anhand eigener Praxisbeispiele gemeinsam erarbeitet. Ziel dabei ist es, neue Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen und im Gespräch darüber dann Ideen für den persönlichen Umgang im Unterrichtsalltag zu erhalten.

Bianca Ratermann

Theresa Schlüter

3.

Inklusion im TeamInklusion im pädagogischen Alltag - Ein Erfahrungsbericht aus der Gerbertschule Visbek. Ein festes Team aus Grundschullehrkraft und Förderschullehrkraft bedeutet eine Entlastung und Bereicherung für den Schulalltag.Hanna Berns
Tanja Sogl

4.

Inklusive Ansätze zur Reduktion von Schulabsentismus in der Praxis

Im Rahmen des Pädagogischen Tags 2025 ist dieser Workshop dem Thema „Inklusive Ansätze zur Reduktion von Schulabsentismus in der Praxis“ gewidmet. Das Ziel besteht darin, einen praxisnahen Einblick in die Förderung inklusiver Schulkonzepte zu geben. In einer interaktiven Einführung erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über Schulabsentismus und die Bedeutung von Inklusion. Darauf aufbauend werden praxisorientierte Ansätze und Beispiele zu Prävention und Intervention im schulischen Kontext vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verknüpfung von Theorie und schulischer Praxis, um auf die Herausforderungen und Chancen in der Arbeit mit heterogenen Lerngruppen aufmerksam zu machen. Abschließend besteht Raum für Diskussion und Reflexion, sodass sich individuelle Fragestellungen und mögliche Umsetzungsstrategien erörtern lassen.

Eva Schürmann-Lanwer

5.

Förderschule emotionale und soziale Entwicklung (ES) in Zeiten der InklusionFörderschule ES und Inklusion, schließt sich das aus? Gibt es eine Daseinsberechtigung von Förderschulen ES trotz der Bestrebungen aller Beteiligten den Prozess der Inklusion weiter voran zu treiben? Wo unterscheiden sich inklusive und exklusive Schulsysteme? Die Beantwortung dieser Fragen soll neben den Fragen der Teilnehmer:innen im o.g. Workshop thematisiert, erörtert und diskutiert werden.

Dag Rieken

6.

Was ist der Mobile Dienst ES und wie kann er im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülern unterstützen?Der Workshop gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Ziele des Beratungs- und Unterstützungssystems Mobile Dienste ES und seine Aufgaben.  Anhand von Beispielen aus der Praxis, soll ein Einblick geben werden, wie dessen Zusammenarbeit mit Schule und allen am Erziehungsprozess beteiligten aussehen kann. Schwerpunktmäßig soll den Studierenden im Workshop ermöglicht werden, ihre eigenen Beispiele und Fragen zu herausforderndem Verhalten im Unterricht einzubringen, um im Gespräch darüber dann Ideen für den persönlichen Umgang im Unterrichtsalltag zu erhalten.Anne Ackermann

7.

Körperbehinderte Schüler*innen inklusiv unterrichten? Wie ist das möglich?In diesem Workshop wecken wir Ihr Verständnis für die Besonderheiten körperbehinderter Schüler*innen und notwendige Auswirkungen und Berücksichtigungen im Classroom Management. Im Zentrum des Workshops stehen inklusionsfördernde Lehr- und Lernmethoden und der Umgang mit Förderplänen / Nachteilsausgleichen, um Teilhabe der Schüler zu erwirken. Mit Hilfe praxisorientierter Einblicke sowie das Erproben und Adaptieren verschiedener Lernmaterialien erhalten Sie die Gelegenheit, sich nach Ihrem Bedarf mit Ihrer zukünftigen Rolle als Lehrperson in der Inklusion auseinanderzusetzen.

Esther von der Heide

Nicola Willenbrink

8.

Sprachlos!? Unterstützte Kommunikation als Chance im (inklusiven) Unterricht

Beschreibung: Kommunikation ist ein Grundbedürfnis und vor allem ein aktiver Sprachgebrauch die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Teilhabe am Unterricht. An unseren Schulen begegnen uns jedoch immer häufiger Schülerinnen und Schüler, die aus unterschiedlichsten Gründen nur sehr eingeschränkt oder gar nicht sprechen und kommunizieren können. Eine Antwort darauf kann der Einsatz von Methoden der Unterstützten Kommunikation - auch im Regelunterricht - sein. Der Begriff „Unterstützte Kommunikation“ (UK) umfasst alle Kommunikationsformen für Menschen mit eingeschränkter oder fehlender Lautsprache, die die unzureichende Lautsprache unterstützen (vgl. Boenisch 2013, Braun 2008).

Zielsetzung: In diesem Workshop soll es um den Einblick in die Unterrichtspraxis sowie um das Kennenlernen und Erproben von Unterrichtsideen im Zusammenhang mit der Unterstützten Kommunikation gehen.

Kompetenzen: Die Teilnehmenden kennen Methoden und Materialien der Unterstützten Kommunikation sowie Möglichkeiten des Einsatzes im (inklusiven) Unterricht.
Julia Alberts

9.

Inklusion im Team umsetzen: Teamarbeit an der Stegemannschule Lohne und Möglichkeiten der Differenzierung

Die Heterogenität an den Schulen steigt stetig. Diese resultiert aus der Vielfalt an Kompetenzen, Grenzen, Bedürfnissen, Talenten, Interessen und sozialen Problemen. Diese Diversität fordert eine individuelle Förderung der Schüler/innen, die als Einzellehrkraft kaum gewährleistet werden kann. Das Teamteaching ermöglicht, Schüler in einem besseren Maße zu fördern, Störungen zu vermeiden und Problemlagen zu mildern.

In unserem Workshop soll zunächst eine theoriegeleitete Auseinandersetzung mit der Thematik erfolgen:

- Voraussetzungen erfolgreicher Teamarbeit

- Formen der Kooperation im Team

- Gemeinsame Unterrichtsplanung: Wer? Was? Wie?

- Möglichkeiten der Differenzierung durch Teamarbeit

Anschließend erfolgt ein Erfahrungsbericht der Stegemannschule:

- Inklusion im Team umsetzen

- Unterrichtsbeispiele
Silke Brockhaus
Luisa Spille

10.

Differenzierung im Unterricht bei heterogenen Lerngruppen

Die Heterogenität der Schüler*innen in der Schule nimmt immer mehr zu und deshalb ist der Ansatz, dass jedes Kind die gleichen Ziele zur selben Zeit erreichen kann und durch die gleichen Prüfungen gemessen wird kaum umsetzbar. Durchschnittliche Anforderungen hingegen sind nur durch wenige Kinder umsetzbar und deshalb kein geeignetes Mittel, Leistungsbereitschaft und vor allem Spaß am Lernen zu entwickeln. Zudem verstärken diese Anforderungen bereits bestehende Ungleichheiten zwischen den Kindern. Oftmals bleibt dann der Zusammenhang zwischen Anstrengung und dem Lernerfolg aus mit dem Resultat einer nachlassenden Anstrengungsbereitschaft (vgl. Bartnitzky/Christiani 1987: 14).

Inklusion in der Schule bedeutet, dass Schüler*innen mit unterschiedlichen und vor allem unterschiedlich starken Defiziten gemeinsam beschult werden. Zentral ist, die Lernenden nicht zu entmutigen, weil festgelegte Lernziele unerreichbar scheinen. Das Ziel ist Zugehörigkeit, nicht Ausgrenzung. Und um das zu erreichen müssen individuelle Lernmöglichkeiten durch Differenzierung angeboten werden, ohne aber dabei die fachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zu verlieren.

In diesem Workshop werden verschiedene Modelle von Differenzierung an konkreten Beispielen vorgestellt und vor dem Hintergrund der eigenen Unterrichtserfahrungen diskutiert.
Marieke Pannenborg

11.

Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter und ihre Behandlungsmöglichkeiten

Es sollen die häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter mit ihrem besonderen Bezug zum schulischen Kontext dargestellt und deren Behandlungsmöglichkeiten erläutert werden.

Es soll viel Raum für Nach- und Rückfragen und Diskussion gegeben sein.

Dr. Andreas Romberg

12.

Unterricht mit Schülerinnen und Schülern im Autismus SpektrumIn diesem Workshop werden die Besonderheiten von Schüler*innen im Autismus Spektrum vorgestellt und den pädagogischen Umgang mit diesen. Anhand von vielen Praxisbeispielen werden Ideen für den Unterricht dargestellt. Eine kurze Sequenz zum Thema Nachteilsausgleich rundet das ganze ab, gefolgt von einer Gruppen-/Partnerarbeit, in der die Teilnehmer eigene Fälle bearbeiten dürfen.Fabienne Stockhammer