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Projekt ZuDD: ZUKUNFTSDISKURSE ZUR DEKONSTRUKTION VON DESINFORMATIONSSTRATEGIEN

Jüngst hat das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) einen Projektantrag im Verbund fakultätsübergreifend von Dr. Dr. Thomas Must und Michael Otten aus dem Sachunterricht (Fakultät II) und Prof. Dr. Franco Rau aus der Mediendidaktik (Fakultät I) mit einer Förderung von rund 120.000 Euro mit dem Titel „Zukunftsdiskurse zur Dekonstruktion von Desinformationsstrategien in einer digital geprägten Welt - Implikationen und Perspektiven für ausgewählte Bildungsprozesse“ bewilligt. Als wissenschaftliche Projektmitarbeiterinnen werden Lisa Mudder und Jolika Schulte mitwirken.

Inhaltlich stehen Formen rechtsextremistischer Informationsvermittlung in digitalen Räumen, ihre Produktion und Wahrnehmung einerseits sowie Überlegungen für eine Befähigung zu einer kritisch-reflektierten Haltung und Mediennutzung gegenüber diesen Phänomenen andererseits im Fokus des Diskurses. Vor allem das Social Web dient verschiedenen Gruppierungen der Neuen Rechten zur Verbreitung autoritärer und rechtsextremistischer Propaganda. Eine Perspektive im Projekt widmet sich den Strategien und Perspektiven von Produzent*innen von Desinformationen. Solche gezielten Falschinformationen werden dazu gezielt produziert und verbreitet, um diese Emotionalisierung und Meinungsführerschaft jenseits von rationalen Erkenntnissen und Fakten zu erreichen. Ausgewählte Gruppen werden dabei als fremd markiert, zu Anderen gemacht, gesellschaftlich abgewertet und als Bedrohung dargestellt. Eine weitere Perspektive des Projekts schärft hingegen den Blick auf die Adressat*innen und deren Verarbeitung von (digitalen) Desinformationen. Einen Schwerpunkt bilden dabei insbesondere Fragen danach, wie sich durch solche Informationen Fremdheitskonstruktionen bestimmter Personengruppen bei den Adressat*innen ausprägen können bzw. (nicht) reflektiert werden.

Dieser Diskurs wird getragen von zwei Veranstaltungen im öffentlichen Raum mit unterschiedlichen Akteur*innen aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Bildung, die innerhalb der Projektlaufzeit von 2022 bis 2023 in Form eines informativen Auftakts am 24. Juni 2022 (Kick-off am bundesweiten Digitaltag) im Medienkompetenzzentrum Vechta und digital und einer Tagung (voraussichtlich im Februar 2023) statt- finden sollen. Ein Call for Papers wird derzeit vorbereitet. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für und Forderungen an den (schulischen) Bildungsbereich abzuleiten, die künftig in Planungen entsprechender Bildungsprozesse Berücksichtigung finden sollen. Die Ergebnisse aus dem Projekt werden schließlich Open Access publiziert.