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Praxis

Angetrieben von der Idee, die Welt außerhalb des Klassenzimmers gezielt für die Umsetzung einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu nutzen, sind thematische Bildungsnetzwerke vor Ort entstanden. In diesen sind außerschulische und schulische Akteur*innen gemeinsam aktiv. Je nach Themenfeld und regionalen Potenzialen werden individuelle Vorgehensweisen, Bildungsangebote, Partnerschaften und Strukturen geschaffen. Sie ermöglichen es, einerseits die Bildung nach neuesten Maßstäben zu qualifizieren und andererseits einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region zu leisten.


Forschungs- und Modellprojekte

Laufzeit: 2023-2026

Leitung: Leif Mönter, Hannah Lathan
Bearbeitung: Madelaine Uxa
Finanzierung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Das Projekt „Planetary Health in der regionalen Bildung“ (PH:regBi) hat zum Ziel, vier Lernmodule zu entwickeln. Darin werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 dazu befähigt, die Folgen des Klimawandels für die individuelle und globale Gesundheit zu erkennen sowie Handlungsmöglichkeiten zur nachhaltigen und klimaresilienten Gestaltung ihres Nahraumes zu entwickeln und zu erproben. Im Fokus stehen dabei die Themen Hitze(-Wellen), Hochwasser, Neobiota und Versorgungssicherheit, die sich in den Lehrplänen vieler Unterrichtsfächer wiederfinden. Didaktisch-methodisch basiert das Projekt auf dem handlungsorientierten Bildungskonzept des Regionalen Lernens 21+ sowie dem Dreiklang Erkennen, Bewerten und Handeln. Im Projekt werden Kooperationen mit verschiedenen Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich sowie fachdidaktischen Disziplinen, regional ansässigen Unternehmen mit direktem Arbeitsfeld im klimaresilientem Bauen und der nachhaltigen Landschaftsgestaltung sowie außerschulische Bildungseinrichtungen und Schulen angestrebt.

Der Klimawandel ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit. Extremwetterereignisse, die Verschiebung der Wachstums- und Blütezeiten von Pflanzen und das Auftreten von neuen invasiven Arten sind nur einige Beispiele für Gesundheitsrisiken, die vom Klimawandel ausgehen. Das Konzept der Planetary Health (PH) begreift den Menschen selbst als Teil der Natur und geht von der Annahme aus, dass der Mensch nicht gesund sein kann, wenn die Erde krank ist. Eine Integration des PH-Ansatzes in eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Querschnittsaufgabe aller Unterrichtsfächer ist, erscheint gewinnbringend, da der Zusammenhang von planetarer und individueller Gesundheit besonders akzentuiert und insbesondere für Jugendliche einen enger Lebensweltbezug geschaffen wird.

Das Projekt ist eine Kooperation der Universitäten Vechta und Bremen. Die Module werden an beiden Standorten regionalspezifisch entwickelt, erprobt und an den zweiten Standort transferiert, evaluiert sowie optimiert. Ihre Verstetigung ist über die Angebote der außerschulischen Bildungseinrichtungen (z.B. Kompetenzzentrum Regionales Lernen) geplant. Das Projekt soll am 01. Juli 2023 beginnen.

Kooperationspartner: Christian Wittlich (Universität Bremen), Hochschule für Gesundheit Bochum (Prof. Dr. Heike Köckler), Universität Kassel Didaktik der Biologie (Prof. Dr. Helge Martens), Mediziner:innennetzwetk Health4Future, Klimabildungszentrum der Deutschen KlimaStiftung, Gymnasium Antonianum Vechta, Geschwister-Scholl-Oberschule Vechta, Ludgerusschule Vechta, Graf-Friedrich-Schule Diepholz, Gymnasium Unserer Lieben Frauen (ULF) Vechta


Laufzeit: 2023 - 2026

Leitung: Leif Mönter, Hannah Lathan
Bearbeitung: Caroline Schmidt
Finanzierung: European Commission - HORIZON EUROPE

Den Boden als wichtigen und wertvollen Bestandteil des Ökosystems wahrzunehmen, lokale und globale Herausforderungen für dieses sensible Element zu identifizieren sowie aktive Handlungsstrategien für die Erhaltung des Bodens zu entwickeln und umzusetzen ist das Hauptziel des Projektes LOESS (Literacy boost through an Operational Educational Ecosystem of Societal actors on Soil Health). Damit will LOESS einen Beitrag zum Aufbau von Kompetenzen rund um das Thema Boden in allen Bereichen der Gesellschaft leisten. Neben der schulischen Bildung stehen auch die universitäre und Erwachsenenbildung im Fokus. Das Projekt wird vom der EU-Förderlinie HORIZON Framework Programme gefördert und vom Wissenschaftsladen Bonn (WILA) koordiniert. Das Konsortium besteht aus 18 Partnereinrichtungen, die sich über die gesamte EU verteilen. 

Kooperationspartner: Wissenschaftsladen Bonn (Norbert Steinhaus), Science Shop Vechta-Cloppenburg (Daniel Ludwig)


Laufzeit: 2022 - 2023

Leitung: Leif Mönter, Gabriele Diersen
Bearbeitung: Annemarie Castillo Mispireta
Förderung: Europäischer Meeres- und Fischereifonds, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Das Projekt baut auf die Erfahrungen des abgeschlossenen Projektes „Außerschulische Lernorte in der Fischwirtschaft“ (www.lernorte-fischerei.de) auf.

Bisher gibt es im Projektgebiet Niedersächsische Nordseeküste keine Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen der Muschelfischerei. Die Miesmuschel und Miesmuschelfischerei wird außerschulisch nur teilweise von den Nationalpark-Häusern thematisiert, jedoch vorwiegend im Rahmen von Ausstellungen oder von Wattwanderungen. Im Projektzeitraum soll die inhaltliche Grundlage der Thematik recherchiert und konzeptionell sowie didaktisch-methodisch aufbereitet werden. Anschließend sollen handlungsorientierte Lehr-Lernmaterialien für Schulklassen entwickelt werden.

Zielgruppe ist die Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) aller Schulformen. Das neue Bildungsangebot beinhaltet insbesondere praxisnahe, außerschulische Lernmöglichkeiten und ermöglicht den direkten Kontakt und authentische Einblicke in die Muschelfischerei. Es soll entsprechend auf alle Standorte der Muschelfischerei übertragbar und anwendbar sein.

Das neue Bildungsangebot und die Kooperationspartner werden in das deutschlandweit einzigartige Bildungsnetzwerk zur Fischwirtschaft integriert. Dieses wurde im Rahmen des Projektes „Außerschulische Lernorte in der Fischwirtschaft“ aufgebaut und vernetzt Bildungsträger von außerschulischen Lernorten und Schulen.

Die Materialien werden veröffentlicht und stehen so deutschlandweit Schulen, Nationalpark-Häusern und weiteren Betrieben der Muschelfischerei zur freien Verfügung.

Das Projekt bietet Schulen die Möglichkeit des exemplarischen Lernens in der Region zu einem Thema, das fächerübergreifend ein hohes Bildungspotenzial besitzt. Für die Nachwuchsförderung und Kommunikation mit den Verbrauchern ist die Zusammenarbeit mit Schulen für den Fischereisektor zudem von großer Bedeutung.

 


Laufzeit: 2021 - 2024

Leitung: Martina Flath
Bearbeitung: Lena Neumann
Finanzierung:  Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Ziel des Projekts ist eine routinierte und langfristige Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, um somit die Nachhaltigkeitsbildung und -bewertung in Schulen und Unternehmen zu fördern. Zur Zielerreichung werden universelle und niedrigschwellige Bausteine und Angebote für die Gestaltung des Zukunftsdialogs von Schülerinnen und Schülern mit der lokalen/kommunalen Wirtschaft aus allen Fächern heraus erstellt sowie die Einbringung und Umsetzung der Angebote in diese Netzwerke organisiert.

Das Projekt baut auf die Erfahrungsgrundlage des Projektes „KURS-Zukunft“ und „Zukunftsdialog“ auf und strebt inhaltliche Anpassungen zur Optimierung, Verstetigung und Ausweitung von Kooperationsprojekten an. Zur Unterstützung ist die Institut Unternehmen und Schule GmbH (UnS) beratend in das Projekt eingebunden.

Eingebunden in den Nachhaltigkeitsdialog werden allgemeinbildende Schulen (Haupt-, Real-, Gesamt-, Oberschulen, Gymnasien) und Unternehmen beliebiger Branchen. Zu diesen zählen insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Agrar- und Ernährung, Logistik und Mobilität, Anlagen- und Maschinenbau, Handwerk, Handel sowie Gesundheit und Pflege. Hierfür greift das Projektteam zu Beginn insbesondere auf gefestigte Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen im Nordwesten Niedersachsens zurück. Im weiteren Projektverlauf erfolgt eine Ausweitung und Öffnung in andere Regionen.

Homepage des Projektes: https://www.kurszukunft.net/


Laufzeit: seit 2007

Leitung: Gabriele Diersen
Bearbeitung: Sabine Westermann
Finanzierung: Förderstiftung „Zukunft durch Bildung“

Unternehmen der regionalen Wirtschaft können zu Lernorten werden, an denen aus fachspezifischer Perspektive oder fächerübergreifend Themenstellungen wie Produktion, Arbeitsleben, Technik, Betriebswirtschaft, Unternehmensphilosophie, Wirt-schaftsbeziehungen und vieles mehr für Schülerinnen und Schüler hautnah erlebbar und erfahrbar werden. Wie unsere Forschungsergebnisse aus dem Themenfeld „Land- und Ernährungswirtschaft“ zeigen, sind dafür projekt- und handlungsorientierte Bildungsmaßnahmen zu entwickeln, die die Schüler zu aktivem, selbsttätigen Handeln auffordern. In Kooperation mit allgemein bildenden Schulen, Unternehmen und Berufsverbänden werden Module und Unterrichtseinheiten für das ökonomische Lernen im Rahmen der schulischen Berufsorientierung konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Hervorzuheben sind hierbei die Kooperationen mit der Ludgerus-Schule  und der Geschwister-Scholl-Oberschule in Vechta. Die Eingliederung des Lernmoduls zum außerschulischen regionalen Lernen in den Ganztagsunterricht, im Unterrichtsfach „Arbeit und Wirtschaft“ wird seit mehr als 10 Jahren realisiert. Die Schülerinnen und Schüler erhalten darüber hinaus Angebote, ihre Berufsorientierung außerhalb der Schulzeit zu vertiefen.


Laufzeit: fortlaufend

Leitung/Bearbeitung: Leif Mönter, Martina Flath, Gabriele Diersen, Esther Barth
Finanzierung: RUBA e.V., AGRELA e.V.

Die Agrarwirtschaft prägt die Region Oldenburger Münsterland wie kein anderer Wirtschaftszweig und ist wesentlich am wirtschaftlichen Erfolg dieser Region beteiligt. Sie hat große Bedeutung für die kulturelle und strukturelle Entwicklung. Durch den Strukturwandel sind die landwirtschaftlichen Betriebe und die bewirtschafteten Flächen nicht mehr direktes Lebensumfeld, in dem gespielt oder mitgearbeitet werden kann. Dadurch geht das Wissen über Produktionsweisen und Zusammenhänge in der Land- und Ernährungswirtschaft zunehmend zurück. Es fehlt der persönliche Bezug zu den vor Ort Wirtschaftenden und ihren Produkten. Diesem Phänomen wollen die Fördervereine Regionale Umweltbildung - Agrarwirtschaft e.V. (RUBA e.V.) und Arbeitsgemeinschaft regionales Lernen Agrarwirtschaft (AGRELA e.V.) entgegenwirken und persönliche Erfahrungen mit der Landwirtschaft ermöglichen. Eingebunden in ein etabliertes, niedersächsisches Netzwerk („Transparenz schaffen“ www.transparenz-schaffen.de) außerschulischer Lernorte öffnen die Vereine Bauernhöfe für Besucher und machen damit Produktionsabläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge erlebbar.

Die regionalen Bildungsträger bieten schulische und außerschulische Lehr- und Lernvorhaben mit agrarwirtschaftlichen Inhalten an, die Kindern und Jugendlichen das Erleben und Erfahren der für die Region typischen Agrarwirtschaft ermöglichen und das Handeln zum Schutz der Umwelt fördern. Die Universität Vechta begleitet, unterstützt und evaluiert diese Arbeit. Es werden Unterrichtsmaterialien für Hoferkundungen entwickelt, Lehrerfortbildungen veranstaltet, Qualitätskriterien erarbeitet und hier gewonnene Ansätze des außerschulischen Lernens in die Lehrerausbildung integriert. Hierdurch wird ein intensiver Transfer von Forschung und Praxis erreicht.


Laufzeit: fortlaufend

Leitung/Bearbeitung: Leif Mönter, Gabriele Diersen, Martina Flath
Finanzierung: Eigenmittel

Der Deutsche Städtetag erklärte 2007 in seiner „Aachener Erklärung“ Bildungslandschaft zu seinem Leitbild. Im Zeitraum 2009 – 2014 wurde im bundesweiten Programm „Lernen vor Ort“ der Aufbau von Bildungslandschaften über Modellvorhaben gefördert. Gelingensbedingungen sind u.a. überzeugende Kernideen für die Bildung vor Ort, erfolgreiche Reformelemente und eine gute regionale Vernetzung. Für die langfristige Implementierung regionaler außerschulischer Bildungsmaßnahmen sind Netzwerke zwischen Bildungseinrichtungen und außerschulischen Partnern notwendig. Das Projekt untersucht die Rahmenbedingungen und Entwicklungsperspektiven von Regionalen Bildungslandschaften im ländlichen Raum.


Laufzeit: 2017 - 2022

Leitung: Martina Flath, Gabriele Diersen
Bearbeitung: Annemarie Castillo Mispireta
Finanzierung: Europäischer Meeres- und Fischereifonds, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Während Bildungs- und Informationsarbeit für Erwachsene im Bereich Fischwirtschaft vor allem in den Nationalparkhäusern, den Museen oder über touristische Angebote stattfindet, gab es in der Region Niedersächsische Nordseeküste bisher nur wenige Beispiele der Zusammenarbeit mit Schulen.

Im Rahmen des Projektes „Außerschulische Lernorte in der Fischwirtschaft“  wurden vom Kompetenzzentrum Regionales Lernen der Universität Vechta zwischen 2017 und 2022 Orte der originalen Begegnung und Bildung in der Fischwirtschaft an der niedersächsischen Nordseeküste aufgebaut und erfolgreich etabliert. In Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsträgern sind so außerschulische Lernstandorte in Neuharlingersiel, Greetsiel, Cuxhaven, Ditzum mitthemenspezifischen Bildungsangeboten auf Fischkuttern, in Fischereihäfen, Wirtschaftsbetrieben und im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entstanden. Die außerschulischen Lernstandorte bieten Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1 handlungs- und erlebnisorientiertes Lernen an authentischen Orten der Fischwirtschaft. Sie ermöglichen Jugendlichen originale Begegnungen, praxisnahe Einblicke und einen Austausch mit Expertinnen und Experten der Fischwirtschaft vor Ort und damit eine Partizipation an aktuellen Entwicklungen und Diskursen zum Themenfeld. Die Bildungsangebote unterstützen die Berufsorientierung und tragen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung zur Förderung von Handlungs- und Gestaltungskompetenz sowie der regionalen Identität bei.

Ein einzigartiges Bildungsnetzwerk zur Fischwirtschaft, welches Bildungsträger von außerschulischen Lernorten und (Partner-) Schulen vernetzt, wurde geschaffen. Das Bildungskonzept und die Projektarbeit haben in der Projektlaufzeit internationales Interesse geweckt und wurden als „good practice“ Projekt von der FARNET („fisheries areas network“ der Europäischen Kommission) ausgezeichnet.

Die Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen können für den Transfer und Aufbau weiterer Bildungsangebote in der Region genutzt werden.

Kooperationspartner: ● Lokale Fischereiaktionsgruppe (FLAG) Niedersächsische Nordseeküste ● Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Geschäftsbereich Landwirtschaft - Fischerei ● Nationalpark-Häuser Greetsiel, Fedderwardersiel und Carolinensiel ● Wrack- und Fischereimuseum Windstärke 10 Cuxhaven ● Deutsches Sielhafenmuseum Caroliensiel ● Ditzumer Haven- un Kuttergemeenskupp e.V. ● Bootswerft Bültjer GmbH & Co KG ● Niedersächsische Muschelfischer GbR ● Fischerei- und Sonderfahrten Wilhelm Hermanus Jacobs Neuharlingersiel ● Museum für Wattenfischerei Wremen ● Ländliche Erwachsenenbildung Regionalbüro Weser-Ems ● Transparenz schaffen – Von der Ladentheke bis zum Erzeuger

Homepage des Projektes: www.lernorte-fischerei.de


Laufzeit: 2019 - 2022

Leitung: Martina Flath
Bearbeitung: Anna Schaffrath
Finanzierung: Fachkräftebündnis NORDWEST/Europäischer Sozialfonds, Hansalinie e.V., LI Food

Die Fachkräftesicherung ist ein wichtiges und zentrales Ziel der niedersächsischen Landesregierung. Schon heute fehlen in einzelnen Berufen, Branchen und Regionen Niedersachsens gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Insbesondere in der Agrar- und Ernährungswirtschaft, dem zweitgrößten Wirtschaftszweig in Niedersachsen nach dem Fahrzeugbau, haben bereits heute zahlreiche Unternehmen Schwierigkeiten bei der Besetzung von offenen Stellen und der Rekrutierung von Auszubildenden. Neben dem demographischen Wandel spielen u.a. auch das negative Image, bzw. fehlendes Wissen über die Berufsperspektiven in der Branche eine Rolle.

Im Rahmen der Fachkräfteinitiative Niedersachsen soll das Projekt „KURS-Zukunft2020“ der Nachwuchssicherung für die Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft dienen.

Schulen beziehen die lokale Wirtschaft vor Ort in den Unterricht ein und Unternehmen bieten einen Praxiseinblick in ihren Betriebs- und Berufsalltag. Im Mittelpunkt steht der Dialog über das Thema „Nachhaltigkeit“. So gewinnen Schüler*innen mit KURS-Zukunft2020 motivierende und wertvolle Einblicke in soziale, ökologische und ökonomische Zusammenhänge des Tagesgeschäftes, sowie in die Arbeitswelt eines konkreten Unternehmens.

Das Projekt KURS-Zukunft2020 unterstützt Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft beim Aufbau von Lernpartnerschaften und begleitet, unterstützt und evaluiert die Zusammenarbeit der Lernpartner mit dem Ziel der langfristigen Sicherung. KURS-Zukunft2020 baut auf die Erfahrungsgrundlage des Pilotprojektes „KURS-Zukunft“ (01.01.2017-31.12.2018) auf, im Rahmen dessen bereits 18 Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in den Landkreisen Cloppenburg, Diepholz und Vechta aufgebaut wurden. Mit KURS-Zukunft2020 sollen 10 neue Lernpartnerschaften auf Basis von Kooperationsvereinbarungen geschlossen werden. Dabei strebt das Projekt eine regionale Ausweitung auf das Gesamtgebiet des Fachkräftebündnis NORDWEST sowie eine stärkere Vernetzung und eine strukturelle Einbindung der Lernpartnerschaften auf Stadt- und Kreisebene an.


Laufzeit: 2019 - 2021

Leitung: Martina Flath
Bearbeitung: Anna Schaffrath
Finanzierung:  Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Das Projekt „Zukunftsdialog2020“ bringt Schulen und Unternehmen im Nordwesten Niedersachsens in einen Dialog über die Zukunftsfragen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Das Projekt zielt darauf ab, dass sich bei Schüler*innen und Unternehmensvertreter*innen, die sich in Kooperationsprojekten begegnen, ein fundiertes Nachhaltigkeitsbewusstsein entwickelt und Verbraucherverhalten sowie unternehmerisches Handeln - unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsfragen - stärker an umwelt- und sozialrelevanten Nachhaltigkeitsfragen ausgerichtet wird. Zukunftsdialog2020 baut auf die Erfahrungsgrundlage des Projektes „KURS-Zukunft“ (01.01.2017-31.12.2018) auf und strebt inhaltliche Anpassungen zur Optimierung, Verstetigung und Ausweitung von Kooperationsprojekten mit dem Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung an.

Das Projekt liefert Inhaltsbausteine (Workshops und Unterrichtsmodule) für Kooperationsprojekte, die in den 18 bestehenden und 10 neu aufzubauenden KURS-Zukunft-Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zur Anwendung kommen. Die inhaltliche Verankerung im Unterricht findet dabei insbesondere in den Profilkursen der Fächer Wirtschaft, Technik sowie Gesundheit und Soziales in den Jahrgangsstufen 9 und 10 statt. In einem trainergestützten Basisworkshop werden Schüler*innen zu Expert*innen für Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialfragen geschult und entwickeln diesbezüglich Fragen, die sie während einer Betriebserkundung an Vertreter*innen des Partnerunternehmens stellen. Auf den Basisworkshop erfolgen in den o.g. Fächern unterschiedliche Vertiefungen im Rahmen der schulischen Richtlinien, die spiralcurricular verschiedene Teilbereiche des betrieblichen Handelns auf Nachhaltigkeitsfragen (z.B. „Beschaffung, Produktion und Absatz“ oder „Energiebilanz und technische Systeme zur Nutzung regenerativer Energien“ im Partnerunternehmen) prüfen. Lehrerschulungen zur Gestaltung und Durchführung von Kooperationsunterricht und Projektpläne, die in gemeinsamer Abstimmung mit Lehrkräften und Unternehmensvertreter*innen die Inhalte und Termine für Kooperationsprojekte festlegen, sind zusätzliche Bausteine von Zukunftsdialog2020 zur Sicherung eines aktiven und langfristig stabilen Nachhaltigkeitsdialogs zwischen den Lernpartnern.


Laufzeit: 2019 - 2021

Leitung: Prof. Dr. Daniel Scholl
Bearbeitung: Martina Flath, Hannah Lathan
Finanzierung: Qualität Plus – Programm für gute Lehre in Niedersachsen (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur)

Ziel des Projekts „DU – Digitales Unterrichtscoaching im Bachelor Combined Studies mit Lehramtsoption“ ist es, die Lehrer*innenbildung an der Universität Vechta weiterzuentwickeln, um den Erwerb der unterrichtlichen Planungskompetenz im Allgemeinen Schulpraktikum (ASP) noch besser fördern zu können. In Kooperation der Allgemeinen Didaktik mit den Fachdidaktiken Geographie, Mathematik, Sachunterricht und Sport – unterstützt durch das Zentrum für Lehrerbildung und den ELAN e.V. – wird ein digitales Planungstool konzipiert und umgesetzt, das das allgemeindidaktische sowie fachdidaktische Planungswissen aufgreift und die Studierenden bei ihrer ersten Unterrichtsplanung während des ASPs begleitet. Für dieses Tool werden abgestimmte allgemein- und fachdidaktische Informations-, Planungsaufgaben- und Dokumentationsbausteine entwickelt, die in einer adaptiven, responsiven und interaktiven Struktur die Komplexität der Unterrichtsplanung abbilden. Das Tool samt Planungsintervention wird auf Basis des theoretischen und empirischen (internationalen) Forschungsstandes zur Unterrichtsplanung und einem daraus abgeleiteten Planungskompetenzkonstrukt gestaltet, und seine Implementation sowie Wirksamkeit wird in jedem Schritt der Entwicklung evaluiert.

Kooperationspartner: Zentrum für Lehrerbildung (ZfLB - Universität Vechta), Prof. Dr. Daniel Scholl (Schulpädagogik), Prof.in Dr. Petra Wolters, (Sportpädagogik), Prof. Dr. Björn Schwarz (Mathematikdidaktik), Michael Otten (Didaktik des Sachunterrichts), ELAN e.V


Laufzeit: 2017 - 2021

Leitung: Martina Flath, Gabriele Diersen
Bearbeitung: Helmut Wüstner
Finanzierung: Deutsche Bundesumweltstiftung (DBU)

Die Region Weser-Ems hat einen Schwerpunkt der Regionalentwicklung in der Bioökonomie gelegt und über den „Masterplan Bioökonomie 2020“ konkrete Ziele und Maßnahmen für die weitere Entwicklung festgelegt. Der mangelnde Wissenstransfer in die Gesellschaft und die in Teilen fehlende Akzeptanz wird als ein entscheidender Hemmfaktor für die weitere Entwicklung gesehen.


Dieses Projektvorhaben ist als Informations- und Bildungsprojekt aktiv geworden, um transparente Informationen in die institutionelle Bildung zu geben und die Zielgruppe für eine aktive Mitgestaltung der Bioökonomie zu gewinnen. Dazu finden Betriebserkundungen statt, die von zahlreichen selbstständigen und handlungsorientierten Aktivitäten geprägt sind. Verschiedene regionale Unternehmen, die schon heute in Ansätzen Ideen und Technologien aus dem Bereich der Bioökonomie einsetzen, engagieren sich dabei mit viel persönlichem Einsatz, um ihren Betrieb als anregenden Lernortzu gestalten.

Hauptzielgruppe sind die Klassenstufen 9-13 allgemeinbildender Schulen. Das Fach „Arbeit und Wirtschaft“ sowie die schulische Berufsorientierung sind die Hauptanknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit den Schulen. In dem Pilotprojekt erfolgte zunächst der Aufbau eines „Netzwerks Bioökonomie“ mit einer Basis von fünf Lernorten sowie einem Lernstandort für Bioökonomie in Werlte.

Kooperationspartner: Kompetenzzentrum 3N, Informations- und Bildungsprojekt „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ in Niedersachsen und Bremen, Landesinitiative Ernährungswirtschaft LI-Food.


Laufzeit: 2017 - 2021

Leitung: Martina Flath
Bearbeitung: Hannah Lathan
Finanzierung: Eigenmittel

Schulbücher nehmen im Medienkanon der meisten Unterrichtfächer eine zentrale Stellung ein, da sie das Wissen der Gesellschaft vermitteln, Garantie für die Umsetzung der Lehrplaninhalte (heimlicher Lehrplan) sind und allgemein als das Steuerungsinstrument von Bildungsinhalten im Unterrichtsdiskurs betrachtet werden. Besonders im Geographieunterricht, der durch seinen Gegenstand und seine Lerninhalte häufig auf mediale Unterstützung angewiesen ist, hat sich das Schulbuch aufgrund seines verbundmedialen Charakters in der Unterrichtspraxis als Basis- und Leitmedium durchgesetzt und bestimmt den Unterrichtsablauf sowie dessen Gestaltung maßgeblich. Trotz dieser enormen Bedeutung für schulisches Lernen ist über die Präferenzen der Anwender insbesondere der Schüler wenig bekannt. Das Forschungsprojekt sieht daher seine Legitimation in den mangelnden empirischen Erkenntnissen zu Beurteilungen von geographischen Schulbüchern durch Schüler. Diese sind von großer Bedeutung für die Implementierung von fachlichen Innovationen, denn sie könnten erste Ansätze liefern, wie beispielsweise unterschiedliche Konzepte oder Designs von Schulbüchern den Lernprozess beeinflussen. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen der herausragenden Bedeutung (geographischer) Schulbücher für das Lernen und der geringen Kenntnis von Interessen, Themenpräferenzen und Nutzungsverhalten seiner Anwender.

Es wird das Ziel verfolgt, zu eruieren, wie Schüler geographische Schulbücher beurteilen, welche Vorschläge zu deren Optimierung sie anbringen und welche Möglichkeiten daraus erwachsen, Schulbücher selbst und den Unterricht für die Lernenden ansprechender und lernförderlicher zu gestalten. Daraus könnten sich erste Ansätze für die Optimierung der Gestaltung geographischer Lehr- und Lernmaterialien sowie für deren Einsatz im Geographieunterricht ergeben.


Laufzeit: 2016 - 2020

Leitung: Martina Flath, Gabriele Diersen
Bearbeitung: Lena Beyer
Finanzierung: Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)

Das Promotionsprogramm „GINT – Lernen in informellen Räumen“, koordiniert von der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Michael Komorek und Prof. Dr. Peter Röben, zielt auf die Erforschung fachübergreifender Lernprozesse an außerschulischen Lernorten und auf die Unterstützung entsprechender regionaler „außerschulischer Curricula“ ab. Die Forschergruppe setzt sich aus Lehrenden und Promovenden der Universitäten Oldenburg, Hannover und Vechta zusammen. Die internationale Perspektive wird durch kooperierende Personen der University of Crete (Griechenland) und der University of Southern Denmark (Dänemark) repräsentiert. Zudem ist eine große Anzahl außerschulischer Einrichtungen involviert.

Der Beitrag der Universität Vechta ist in der Abteilung „Lernen in ländlichen Räumen“ angesiedelt. Die Promotion legt ihren Fokus auf das Verständnis der Lernprozesse, die auf dem regionalen Lernstandort Hof Heil ablaufen und die von Schockemöhle (2009) nachgewiesenen positiven Wirkungen auf die regionale Identität und die Gestaltungskompetenz im Sinne des Regionalen Lernens 21+ entfalten.


Laufzeit: 2016 - 2020

Leitung: Martina Flath, Gabriele Diersen
Bearbeitung: Christian Tiller
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Die Universität Vechta ist eine von bundesweit 30 geförderten Hochschulen in der zweiten Runde der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Für ihr Projekt „BRIDGES - Brücken bauen. Zusammenarbeit initiieren und gestalten“ wird sie seit Januar 2016 für dreieinhalb Jahre aus der Initiative von Bund und Ländern gefördert. In zwei Teilprojekten, der „Werkstatt Inklusion“ und „Beratung und (Selbst-) Reflexion“ thematisiert das Projekt zwei wesentliche Aspekte der Lehrerbildung. Ziel der Werkstatt Inklusion, an der die Abteilung „Lernen in ländlichen Räumen“ und das Kompetenzzentrum Regionales Lernen beteiligt sind, ist es, inklusive Bildung im gesamten Prozess der Lehrerbildung zu fördern.
Einen Schwerpunkt hierbei bildet die Analyse und Konzeption inklusiver Lernumgebungen aus fachdidaktischer Perspektive. Die besondere Perspektive der Geographiedidaktik ist es, außerschulisches, handlungsorientiertes Lernen als Baustein inklusiven Unterrichts zu analysieren und unter Einbezug des Bildungskonzepts des Regionalen Lernens 21+ weiterzuentwickeln. Hierzu ist geplant, einen geographischen und fachübergreifenden Lerninhalt so als Lernangebot zu konzeptionieren, dass dieser im Rahmen einer Betriebserkundung im Geographieunterricht (Jahrgangsstufe 8/9) aneignet werden kann.

Forschungsmethodisch wird auf ein zweistufiges empirisches Studiendesign zurückgegriffen, um  mithilfe einer breit aufgestellten qualitativen und quantitativen Forschung (qualitativ: teilnehmende Beobachtung und quantitativ: Fragebogen-Studien) prozessbegleitend die inklusiven Lernprozesse zu analysieren und dadurch die Qualitätsmerkmale inklusiven, außerschulischen Lernens zu identifizieren.