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Weibliche Vormundschaft, transregionale Verflechtungen und politische Handlungsspielräume im frühneuzeitlichen Adel

 

Laufzeit: 01.01.2025 bis 31.12.2027

 

Förderung durch: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), PRO*Niedersachsen: Forschungsprojekte der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften

 

Anhand einer Fallstudie zur Geschichte Nordwestdeutschlands leistet das Projekt einen Beitrag zur Erforschung politischer Handlungsspielraume adliger Frauen in der Frühen Neuzeit. Im Zentrum steht die französische Adlige Charlotte Amélie de la Trémoïlle, die als Gräfin von Aldenburg ab 1681 mehr als 20 Jahre lang die Vormundschaft für ihren minderjährigen Sohn Anton II. von Aldenburg ausübte. Dabei musste sie die Interessen ihres Sohnes und ihre eigenen Ansprüche als adlige Witwe sowohl gegen den dänischen König Christian V. verteidigen, der in Personalunion die Landesherrschaft in der Grafschaft Oldenburg ausübte, als auch gegen ihre beiden männlichen Mitvormünder, die jeweils eigene finanzielle, familiäre und machtpolitische Interessen in der Region verfolgten. Eine derartige Konstellation ist für die dynastische Adelsherrschaft der Frühen Neuzeit zunächst zwar nicht ungewöhnlich. Der konkrete Fall weist jedoch einige Besonderheiten auf, die ihn zu einem lohnenden Gegenstand für eine mikrohistorische Untersuchung an der Schnittstelle von Geschlechtergeschichte, Kulturgeschichte des Politischen und Selbstzeugnisforschung macht.


Prof. Dr. Christine Vogel (Projektleitung)

Laura Rehmann, M. A. (Projektmitarbeiterin)

Prof. Dr. Lina Franken, Universität Vechta

Dr. Charlotte Backerra, Universität Klagenfurt

Dr. Ines Peper, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Dr. Cathleen Sarti, University of Oxford

Rehmann, Laura: Die Witwe und der König. Witwenversorgung, ambivalenter Rang und asymmetrische Machtverhältnisse am Beispiel Charlotte Amélie de la Trémoïlles, in: Braun, Bettina/Schnettger, Matthias (Hg.): Fürstliche Witwen. Herausforderungen und Handlungsräume, Lausanne 2025, S. #-#.