Filmvorführung "Ich werde nicht schweigen" zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2023
Am 27.01.2023 zeigt das Andreaswerk e. V. um 16:30 Uhr im Kino "Schauburg Cineworld" in Vechta den Film "Ich werde nicht schweigen", der die Krankenmorde in der "Heil- und Pflegeanstalt Wehnen" in der Nähe von Oldenburg thematisiert. Der Film ist mit bekannten Darsteller/inne/n und großer Sorgfalt inszeniert worden. Der Eintritt ist kostenlos.
In Wehnen ist aus einer Angehörigeninitiative im Jahr 2004 eine Gedenkstätte entstanden, für die sich auch Hannah Sandstede vom Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte/Neuere und Neueste Geschichte engagiert. Auch in Vechta ist durch das Andreaswerk eine Gedenkstätte geplant, die in enger Zusammenarbeit mit der Wehner Institution entsteht und an 85 Opfer der Wehner Anstalt aus dem Landkreis Vechta erinnern soll.
Aus dem Kreise der Planungsgruppe werden nach dem Film einige Vertreter/innen, darunter der Oldenburger Kollege PD Dr. Ingo Harms, für Fragen zur Verfügung stehen und an einer Diskussion teilnehmen. Auch die Regisseurin des Films, Esther Gronenborn, ist angefragt für diesen Termin.
Neue Exkursion im August 2022 – Destinationen im Lipper Land
Die erfolgreiche Reihe mehrtägiger historischer Exkursionen durch die Geschichtswissenschaft an der Universität Vechta wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Vom 9. bis einschließlich 12. August 2022 bieten die Didaktik der Geschichte sowie die Neuere und Neueste Geschichte eine Erkundungsfahrt unter dem Titel „Das Ländchen Lippe: reichsständiges Territorium – Grafschaft – Fürstentum – Reichsland – Landkreis“ an. Neben historischen und naturgeschichtlichen Denkmälern wie den Externsteinen und dem Hermannsdenkmal, hinter denen sich mythische und kultfördernde Umdeutungen zu unterschiedlichen Zeiten der Neueren und Neuesten Geschichte verbergen, werden die Residenzstädte Blomberg und Detmold, das in der Frühen Neuzeit widerständige Lemgo als Beispiel bürgerlicher Machtentfaltung sowie Bad Salzuflen als Sinnbild ökonomischen Erfolgs in der Frühen Neuzeit aufgrund seiner Salzgeschichte besucht. Als wichtiger Teilaspekt dieser Stadterkundungen wird bürgerlicher Alltag thematisiert; der Besuch der Ausstellung im Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo dient der Erhellung der Hexenverfolgungen in der Grafschaft Lippe. Herrschaftsgeschichte wird anhand der Burg Blomberg und der Detmolder Residenz Gegenstand der Exkursion sein. Die Alltagsgeschichte der ländlichen Bevölkerung wird im Westfälischen Freilichtmuseum (LWL) erkundet, und für den Hermannsmythos werden am Denkmal wie auch im Landesmuseum Detmold Informationen erarbeitet. Die Anmeldung zur Exkursion ist verbindlich.
Forschungsprojekt zur Geschichte des Verkehrsunternehmens Bentheimer Eisenbahn im Dritten Reich
Am 2. März 2021 schlossen die Bentheimer Eisenbahn AG und die Universität Vechta einen Kooperationsvertrag zur Erforschung der Funktion, Indienststellung und Verwicklung des Verkehrsbetriebs in der Zeit des Nationalsozialismus. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt in den Händen von Prof. Dr. Eugen Kotte (Didaktik der Geschichte / Neuere und Neueste Geschichte). Verantwortlicher Partner innerhalb des Projekts ist Christian Lonnemann, Leiter des Kreis- und Kommunalarchivs des Landkreises Grafschaft Bentheim in Nordhorn.
Ausgangspunkt des Projekts waren Hinweise auf die Funktion des Bahnhofs Bentheim bei den Kindertransporten nach der Reichspogromnacht im Jahr 1938. Über diesen Aspekt wird eine Vorstudie im Rahmen einer Masterarbeit erstellt, die als Einzelpublikation veröffentlicht werden soll. Weitere Aspekte betreffen den ökonomischen und infrastrukturellen Ausbau der Bentheimer Eisenbahn (einschließlich der Vorgeschichte mit den Verlängerungen der Kernstrecke nach Westfalen und in die Niederlande hinein und im Wettbewerb mit der zunehmenden Konkurrenz durch Lastkraftwagen), die zunehmende Einbettung des Unternehmens in das wirtschaftliche und politische Lenkungssystem des NS-Staates hinein (unter Einschluss der Einstellung von Führung und Belegschaft der Bentheimer Eisenbahn gegenüber dem nationalsozialistischen System), die Nutzung der BE-Züge und -Bahnhöfe für den Transport von Kriegsmaterial, Kriegsgefangenen, Häftlingen und Flüchtlingen sowie schließlich die Entwicklungen des Betriebs in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Um diese unterschiedlichen Aspekte fundiert erschließen und darstellen zu können, ist aufwändige Grundlagenforschung in niederländischen und deutschen Archiven erforderlich, zu der Studierende der Universität Vechta in speziellen Projektseminaren unter Nutzung von Methoden des Forschenden Lernens beitragen, indem sie relevantes Archivgut in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen (z. B. Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde; Niedersächsisches Landesarchiv in Hannover und Osnabrück, Historisch Centrum Overijssel) heben, digitalisieren und kategorisieren und auf diese Weise für die am Projekt und an der abschließenden Sammelstudie beteiligten niederländischen und deutschen Expertinnen und Experten aufbereiten.
Zielpunkt des umfassenden Projekts soll ein von Prof. Dr. Eugen Kotte und Christian Lonnemann herausgegebener Sammelband sein, in dem die Ergebnisse der auf drei Jahre angelegten Forschung in Einzelstudien durch ausgewiesene Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Fachzusammenhängen dargelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese Publikation soll im 130. Bestandsjahr der Bentheimer Eisenbahn 2025 vorgelegt werden.
Nachdem entsprechende Beiträgerinnen und Beiträger für die einzelnen Themen gewonnen werden konnten, fand am 19. Januar 2022 die öffentliche Vorstellung des Projekts im Kreis- und Kommunalarchiv in Nordhorn statt: Der Vorstand der Bentheimer Eisenbahn AG, Joachim Berends, stellte zusammen mit Prof. Kotte und Kreisarchivar Lonnemann das Projekt der Presse vor. Danach beriet sich der Arbeitskreis der Beiträgerinnen und Beiträger des geplanten Sammelbandes zum ersten Mal.
Pressebericht in den Grafschafter Nachrichten vom 28.01.2022
Pressebericht in der Lingener Tagespost vom 31.01.2022
Pressebericht in der Oldenburgischen Volkszeitung vom 10.02.2022


Neue Vortragsreihe ab 21.10.2021 – Geschichtstourismus als Thema
Nach einer langen Zeit der erzwungenen Zurückhaltung bei aus aktuellen geschichtswissenschaftlichen Forschungen generierten Vorträgen haben Prof. Dr. Eugen Kotte und Steven Zurek, M.A. von der Geschichtsdidaktik sowie der Neueren und Neuesten Geschichte für den Herbst und Winter 2021/22 eine Ringvorlesung organisiert, in der Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen von verschiedenen Universitäten aus dem deutschsprachigen In- und Ausland zum Thema „Geschichtstourismus“ referieren. Der Gegenstand wird dabei als ein sich seit dem frühen 19. Jahrhundert entwickelndes Phänomen, befördert durch Prozesse der Emanzipation des Bürgertums, wachsende Wohlstandsstreuung, Arbeitsteiligkeit nicht zuletzt im Rahmen der zunehmenden Industrialisierung und die somit begünstigte neue Möglichkeit von Freizeitgestaltung, verstanden. Untersucht werden in interdisziplinärem Zuschnitt jedoch nicht nur die Ursprünge des Geschichtstourismus, sondern auch die mit ihm verbundenen Verwerfungen und Chancen von der Bedrohung der Natur über den Erhalt des kulturellen Erbes bis hin zu nachhaltigen Entwicklungspotenzialen insbesondere für ländliche Räume. Geschichtstourismus wird ebenso in seinem Beitrag zur kommunikativen Raumproduktion wie auch unter dem Gesichtspunkt der Kommodifizierung betrachtet, er wird als mediales Phänomen wie auch als Entwicklungsfaktor beleuchtet, er wird mit seinem Potenzial für die historisch-politische Bildung wie auch in seiner Besonderheit für Grenzräume erläutert.
Die Vorträge finden vierzehntägig ab dem 21.10.2021 um 18:00 Uhr voraussichtlich im Hörsaal Q16 der Universität Vechta statt. Interessierte sind herzlich eingeladen und werden gebeten, sich im Sekretariat der Didaktik der Geschichte sowie der Neueren und Neuesten Geschichte an der Universität Vechta per e-mail (ludmilla.luft@uni-vechta.de) anzumelden. Wir bitten um Verständnis, dass wir die 3G-Regel anwenden müssen; notwendig für den Besuch der Vorträge sind entweder vollumfänglicher Impfschutz oder ein tagesaktueller Corona-Test.
Kontinuität und Wandel – zwei historische Exkursionen in alte Reichsterritorien, die heute noch administrative Einheiten bilden
Auch in diesem Jahr stehen die beiden großen historischen Exkursionen des Faches Geschichte, die erneut durch Prof. Dr. Eugen Kotte und Steven Zurek, M.A. im August 2021 durchgeführt werden, in einem thematisch-strukturellen Zusammenhang: Es soll in einem epochenübergreifenden Zugriff, der sich auf architektonische Zeugnisse und geschichtskulturelle Institutionen konzentriert und gegenwärtige, noch im Namen der aktuellen Landkreise feststellbare Traditionsansprüche reflektiert, festgestellt werden, wie Geschichtslandschaften auch im Rekurs auf eine frühere Eigenständigkeit konstruiert werden können.
Zu diesem Zweck erkundet die erste Exkursionsgruppe vom 03. bis zum 05.08.2021 die alte Grafschaft Bentheim einschließlich benachbarter Bezugsorte. Neben den herausragenden historischen Bauwerken der Bentheimer Burg und des Klosters Frenswegen werden die Industrievergangenheit der Städte Nordhorn und Schüttorf sowie das auf das im Westfälischen Frieden vergessene Kleinstterritorium „Herrlichkeit Lage“ verweisende historische Ensemble in der dortigen Gemeinde in Augenschein genommen. Überdies wird ein wichtiger Aspekt die Nachbarn der Grafschaft Bentheim berücksichtigen: die Grafschaft Tecklenburg durch den Besuch der Fachwerkstadt samt Burgruine und die Vesting Bourtange in den Niederlanden. Die Geschichte der gräflichen, später fürstlichen Familie steht in Bad Bentheim und in Burgsteinfurt auf dem Programm.
Die zweite Exkursion führt vom 23.08. bis zum 27.08.2021 in den Kreis Herzogtum Lauenburg, dessen namengebendes Territorium nicht nur in Mittelalter und Früher Neuzeit gegenüber den benachbarten, seit dem Vertrag von Ripen (1460) unverbrüchlich verbundenen Herzogtümern Schleswig und Holstein eine besondere Rolle spielte, sondern als Alterssitz des Reichskanzlers Otto von Bismarck im 19. Jahrhundert und dann bis in die Zeitgeschichte hinein als Grenzregion an der innerdeutschen Grenze zur DDR bedeutsam war. Dieser außergewöhnlichen historischen Entwicklung soll Rechnung getragen werden durch den Besuch der spätmittelalterlichen Stadtkerne und Ensembles in Lauenburg, Mölln und Ratzeburg, des Bismarck-Museums und -Mausoleums in Aumühle-Friedrichsruh und des Grenzhus Schlagsdorf. Hinzu kommt die Tradition des wohl populärsten spätmittelalterlichen Narren Till Eulenspiegel, die im diesem gewidmeten Eulenspiegel-Museum in Mölln studiert werden kann. Die auch das Herzogtum Lauenburg betreffende Salz- und Schifffahrtsgeschichte wird in der benachbarten Stadt Lüneburg sowie in verschiedenen Lauenburger Museen einbezogen, und auf der Rückfahrt wird die KZ-Gedenkstätte Neuengamme besucht, deren Opfer auch aus dem Norden Deutschlands und aus Dänemark kamen.
Beide Exkursionen werden als Lehrveranstaltungen angeboten; die Anmeldung ist verbindlich. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den beiden Plakatankündigungen:
Nachruf des Faches Geschichtswissenschaft für Prof. Dr. Joachim Kuropka (1941 - 2021)
Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unseres geschätzten Kollegen
Prof. i.R. Dr. Joachim Kuropka
erfahren. Wir verlieren mit ihm einen leidenschaftlichen Historiker, der über Jahrzehnte das Bild des Faches in der Region und weit darüber hinaus maßgeblich geprägt hat. Mehr als 300 Veröffentlichungen, davon über 40 Bücher, geben Zeugnis von einem reichen Forscherleben. Mit Geschick verstand Joachim Kuropka es, landesgeschichtlichen Themen eine überregionale Aufmerksamkeit zu verleihen. Über die Politik- und Bildungsgeschichte des Oldenburger Münsterlandes hinaus galt sein wissenschaftliches Interesse insbesondere der katholischen Kirche in der NS-Zeit und führte zur Gründung der "Arbeitsstelle für Katholizismus- und Widerstandsforschung", die er in seinem aktiven Ruhestand bis zuletzt leitete. Seine Fähigkeit zur pointierten Darstellung historischer Themen ließ ihn zu einem gefragten Vortragsredner werden. Als ausgebildeter Gymnasiallehrer waren ihm Geschichtsvermittlung und nicht zuletzt die universitäre Lehre wichtige Anliegen. Seine Fähigkeit, wissenschaftlichen Nachwuchs für historische Fragestellungen zu begeistern, spiegelt sich in elf erfolgreichen Promotionen und zwei Habilitationen wider. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Die aktiven und ehemaligen Lehrenden und Mitarbeiter/innen des Fachs Geschichtswissenschaft an der Universität Vechta

Gratulation zum Titel „außerplanmäßiger Professor“
Das Studienfach Geschichtswissenschaft gratuliert dem Privatdozent Herrn Dr. Michael Hirschfeld sehr herzlich zur Verleihung des Titels „außerplanmäßiger Professor“ durch den Präsidenten der Universität Vechta.
Herr apl. Prof. Dr. Michael Hirschfeld lehrt bereits seit 2011 als Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Vechta. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie der 2001 erfolgten Promotion und dem Zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien war er ab 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am damaligen Institut für Geschichte und historische Landesforschung (IGL) der Hochschule Vechta. Seit 2009 ist er als Lehrer für Geschichte und Deutsch am Gymnasium Lohne tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der kirchlichen Zeitgeschichte und in der Landes- und Regionalgeschichte, wozu er etliche Monografien und zahlreiche Aufsätze vorgelegt hat. 2005 wurde er in die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen berufen, und seit 2008 gehört er ebenfalls der Historischen Kommission für Schlesien an. Hirschfeld engagiert sich zudem als Vorsitzender des Geschichtsausschusses im Heimatbund für das Oldenburger Münsterland, als Mitglied in der AG Landes- und Regionalgeschichte der Oldenburgischen Landschaft sowie als Vorstandsmitglied des Instituts für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa" (IKKDOS) in Tübingen.

Band "Geschichtslandschaften" erschienen
Im Wintersemester 2018/2019 fand an der Universität Vechta, organisiert von Prof. Dr. Bernd Ulrich Hucker und Prof. Dr. Eugen Kotte, eine Vortragsreihe zum Thema "Geschichtslandschaften" statt, zu der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von zehn verschiedenen Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen aus dem gesamten Bundesgebiet und z. T. aus dem Ausland beitrugen. Die Veranstaltungsreihe trug der Renaissance des Begriffs und Konzepts der Geschichtslandschaften Rechnung, mit der nach dem kulturwissenschaftlichen spatial turn der gesellschaftlichen Konstruktion von Räumen mittlerer Größe (Regionen) Rechnung getragen werden sollte.
Wie die kulturwissenschaftliche "Wendung zum Raum" es einfordert, stellt auch das bereits vor Jahrzehnten entwickelte Konzept der Geschichtslandschaften den anthropogenen Faktor über Raumgestaltung und Raumwahrnehmung in den Vordergrund, durch den Geschichtslandschaften überhaupt erst entstehen. Neben einer Erörterung dieser kulturhistorischen theoretischen Zusammenhände untersuchen die Beiträge des Bandes höchst vielfältige Beispiele von Schwaben bis Pommern, vom Teutoburger Wald bis Thüringen unter der Fragestellung, ob und ggf. inwiefern diese Regionen als Geschichtslandschaften betrachtet werden können. Den Vortrag über die aus dem Niederstift Münster entstandenen beiden Geschichtslandschaften des Emslandes und des Oldenburger Münsterländes hielt der renommierte Vechtaer Kollege Prof. Dr. Alwin Hanschmidt, der bedauerlicherweise jüngst verstorben ist und dem in Anerkennung seiner Verdienste um die Geschichtswissenschaft an der Universität Vechta der die Vortragsreihe dokumentierende Band zugewidmet ist.
Nahezu sämtliche Beiträge der Veranstaltungsreihe wurden von den Autorinnen und Autoren zu Aufsätzen eines Sammelbandes umgearbeitet, der nun in der wissenschaftlichen Buchreihe "Kulturwissenschaft(en) als interdisziplinäres Projekt" erschienen ist. Vortragsreihe und Sammelband wurden großzügig von der Stiftung der Oldenburgischen Landesbank sowie der Universitätsgesellschaft Vechta gefördert.
Nachruf des Faches Geschichtswissenschaft und des Universitätsarchivs für Prof. Dr. Alwin Hanschmidt (1937 - 2020)
Zwei historische Exkursionen in deutsche Mittelgebirge
In diesem Jahr werden erneut zwei mehrtägige historische Exkursionen, veranstaltet im Bereich "Geschichtskulur" unter der Leitung von Prof. Dr. Eugen Kotte und Steven Zurek sowie geplant mit dem Konzept der "Geschichtslandschaften", stattfinden.
Vom 05.08. bis zum 09.08.2019 wird die Exkursion "Geschichtsmächtigkeit und Geschichtsträchtigkeit im Teutoburger Wald",die zur epochenübergreifenden Erkundung dieses langgestreckten Gebirgszuges von der Fachwerkstadt Tecklenburg im Norden über die frühere Kreisstadt Halle (Westfalen) bis in die alte Fürstenresidenz Detmold führt, und dabei Objektivationen der Geschichtskultur wie das Hermannsdenkmal und Institutionen der Geschichtskultur wie das Westfälische Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe einschließt. Besucht werden auch die wichtigsten Höhenburgen des Teutoburger Waldes Tecklenburg, Iburg, Burg Ravensberg und Burg Blomberg. Einen Schwerpunkt dieser Exkursion wird die kritische Auseinandersetzung mit den historischen Mythen um die Varusschlacht und den Sachsenherzog Widukind bilden. Zu diesem Zweck werden das Lippische Landesmuseum in Detmold, das Museum und der Museumspark in Kalkriese im nahegelegenen Wiehengebirge sowie das Widukind-Museum in Enger aufgesucht.
Die zweite historische Exkursion trägt den Titel "Historische Referenzen eines Harzer Geschichtsbewusstseins" und führt vom 24.09.2019 bis zu 27.09.2019 in den nördlichen Harz. Schwerpunkte bilden die Bedeutung des Harzes im Mittelalter (Burgen in Seesen, Kaiserpfalz in Goslar) sowie der Bergbau in der Region (Museen und Besucherbergwerke Rammelsberg, Zellerfeld und Bad Grund, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen) sowie die Wasserwirtschaft im Harz, die in Wasserregalen rund um Clausthal-Zellerfeld in ihrer geschichtlichen Entwicklung nachvollzogen werden kann.
Besuch von der ukrainischen Partneruniversität Luzk (16.06.-29.06.2019)
In der Zeit vom 16. bis zum 29. Juni 2019 wird eine Gruppe von 14 ukrainischen Studierenden der Universität Luzk unter der Leitung ihrer Dozentin Mariia Lozytska und des Luzker DAAD-Lektors André Böhm auf Einladung von Prof. Dr. Eugen Kotte in Zusammenarbeit mit dem International Office die Universität Vechta besuchen. Die Studierenden werden an einem DAAD-geförderten Gruppenpraktikum teilnehmen, dessen Programm unter dem Thema "Zwischen Regionalität und Transnationalität. Deutsche Literatur und Landeskunde in regionalem Zuschnitt" steht
Die Studierenden werden mit der südoldenburgischen Region ebenso vertraut gemacht wie sie nordwestdeutsche Nachbarregionen kennenlernen werden; zu diesem Zweck sind Exkursionen nach Bremen, Osnabrück und in den Teutoburger Wald geplant. Sie werden an Seminaren der Germanistischen Literaturwissenschaft, der Neueren und Neuesten Geschichte, der Didaktik der Geschichte sowie Veranstaltungen des International Office teilnehmen, sich dort mit eigenen Themen einbringen und sich mit zwei Veranstaltungen am Programm der Internationalen Woche in Vechta beteiligen. Ein thematischer Schwerpunkt wird der in allen Regierungsformen über die Jahrhunderte in Deutschland existente Föderalismus sein, der ausgeprägte Regionalitäten innerhalb Deutschlands beförderte; ein anderer wird in der Überschreitung nationaler Befangenheiten liegen, die das gegenwärtige Deutschland prägt. Die ukrainischen Studierenden werden historische Phänomene aus der Vergangenheit ihres eigenen Landes präsentieren, um sie mit deutschen Studierenden vergleichend diskutieren zu können.



