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Ausgangslage

Open Educational Resources (OER) und Practices (OEP) bieten das Potenzial einen substantiellen Beitrag zur Verbesserung der (universitären) Bildung zu leisten (UNESCO, 2019; BMBF, 2022). Für Studierende sind OER kostenfrei, können vielfältige Zugänge zu einem Thema bieten und nach individuellen Bedarfen genutzt werden. Durch die Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen Erstellung von OER durch Lehrende und Lernende kann zudem ein Beitrag zur Etablierung partizipativer Lehr- und Lernkulturen geleistet werden. Jedoch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse auch (z.B. SWK 2022, Deimann et al. 2015), dass die Erstellung von OER durch Lehrende nicht „nebenbei“ erfolgt und auch die Nutzung entsprechender Materialien nicht immer „gelebter“ Praxis entspricht. Lehrende sind der Erstellung von OER gegenüber oft skeptisch eingestellt, weil sie ihre didaktischen Kompetenzen als gering einschätzen und den Aufwand als ressourcenintensiv bewerten.

In Vechta zeigen sich diese Erkenntnisse auch in aktuellen Projekten. So ist es in den letzten Jahren zwar einerseits gelungen, die Digitalisierung in Lehr- und Lernkontexten als strategische Zielstellung zu verankern und in Projekten zu bearbeiten (z.B. Verankerung von Modulen, Implementation digitaler Werkzeuge). Anderseits zeigt sich in aktuellen Entwicklungsworkshops mit Lehrenden der Bedarf an systematischer didaktischer Unterstützung im Allgemeinen (z.B. keine Servicestelle Hochschuldidaktik) sowie zur systematischen Materialerstellung und Entwicklung neuer Lehr- und Lernkulturen im Spezifischen.

Projektablauf

Ziele

Das Projekt widmet sich drei zentralen Zielen: 

1. Entwicklung qualitativ hochwertiger und barrierearmer OER für und mit Studierenden
2. Unterstützung von Lehrenden und Studierenden bei der Erstellung, Erprobung und Reflexion von OER in der Lehre
3. Gewinnung von Erkenntnissen zur Verankerung von OEP in den fakultätsspezifischen Lehr- und Lernkulturen

Die Bearbeitung der ersten Zielstellung trägt unmittelbar dazu bei, das Lernen der Studierenden in ausgewählten Modulen der Fakultät II zu unterstützen. Durch die gemeinsame (Weiter-)Entwicklung qualitativ hochwertiger, barrierearmer und unterstützender OER erhalten Studierende kostenfreie Materialien, die vielfältige mediale Zugänge eröffnen (Videos, Podcasts, webbasierte Selbstlerneinheiten), individuell genutzt werden können und allen Interessierten zur Verfügung stehen.

Die zweite Zielstellung widmet sich anknüpfend an die Empfehlungen der SWK (2022) der nachhaltigen Unterstützung von Lehrenden und Studierenden zur Entwicklung von Open Educational Practices im Sinne gemeinschaftlicher Lehr- und Lernkulturen in den Fächern der Fakultät II. Zur Erhöhung des Stellenwertes der Lehre und der qualitativ hochwertigen Materialerstellung werden Anreize für Hochschullehrende und Studierende geboten, sich aktiv zu engagieren. Durch die Etablierung eines fakultätsspezifischen didaktischen Supports, wird die Entwicklung und Einbindung von OER in der Lehre für Dozierende erleichtert und die Zusammenarbeit mit Studierenden gefördert (z.B. durch Professionalisierungs-. Beratungs- und Begleitangebote).

Die dritte Zielstellung widmet sich den aktuellen offenen Fragen der Hochschuldidaktik, wie die Etablierung von Open Educational Practices erfolgen kann:

  • Welches Wissen/welche Kompetenzen werden von Lernenden und Lehrenden zur gemeinsamen Entwicklung und Überarbeitung von OER benötigt? 
  • Wie können die Entwicklung dieser Kompetenzen innerhalb des Studiums und des hochschuldidaktischen Alltags systematisch gefördert werden?