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Ringvorlesung vom 4. November bis 9. Dezember an der Universität Vechta

Wissen ermöglicht Wandel – Region und Universität in Zeiten großer Umbrüche

Öffentliche Ringvorlesung

30 Jahre Selbstständigkeit, 20 Jahre Fusion mit der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland, 15 Jahre Universität Vechta – die Historie der Bildungseinrichtung im Oldenburger Münsterland zählt zwar bei Weitem nicht zu den längsten der Bundesrepublik, aber dennoch hat sie während ihres recht kurzen Bestehens schon bewegende Zeiten miterleben dürfen. Genauso, wie sich die Institution verändern musste, verändern sich auch die zu bearbeitenden wissenschaftlichen Themen. Im Zuge der Jubiläen veranstaltet die Universität Vechta eine Ringvorlesung für alle Interessierten unter dem Titel „Wissen ermöglicht Wandel – Region und Universität in Zeiten großer Umbrüche“. 

Vom 4. November bis zum 9. Dezember präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Vechta, Driverstraße 22, ihre Arbeit zu aktuellen Themen. Die Vorlesungen starten jeweils um 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


4. November 2025 | 18 Uhr
Musiksaal (Raum F144a)

Wandel ermöglicht Wissen – sprachliche Umbrüche und ihre Folgen

Prof. Dr. Jochen Bär (Germanistik)

Der Vortrag befasst sich mit exemplarischen historischen Wissensständen oder ‚Weltansichten‘, wie sie insbesondere im Wortschatz greifbar werden, und fragt nach dem, was sich daraus für das Heute ableiten lassen könnte. Aus kulturlinguistischer Sicht ist Sprache dabei kein bloßes Abbild der realen Welt und wandelt sich daher auch nicht lediglich in Abhängigkeit von deren Wandel, sondern die Welt, als ein dichtes Geflecht von Gewusstem oder Geglaubtem, entsteht und manifestiert sich in der ihrerseits sich beständig wandelnden soziokommunikativen Interaktion. Der Wandel der Sprache ist also nicht lediglich Dokument, sondern zugleich auch Ursache des Wandels der Realität.


11. November 2025 | 18 Uhr
Musiksaal (Raum F144a)

Wissen ermöglicht Wandel – Transformationen von Saalbetrieben im ländlichen Niedersachsen digital erforschen

Prof. Dr. Lina Franken (Kulturwissenschaften)

Seit mehr als einem Jahrhundert prägen Gaststätten mit angeschlossenem Saalbetrieb die niedersächsische Alltags- und Festkultur. Als öffentliche Orte sind häufig ganze Biographien mit diesen Sälen verwoben: von der Wiege bis zur Bahre wird in ihnen zu den verschiedensten Anlässen gemeinsam gefeiert. Insbesondere im ländlichen Raum unterliegen Saalbetriebe grundsätzlichen Transformationen und sind gleichzeitig ein wesentlicher Teil dieser Veränderungen, gerade durch ihre zentrale Stellung für die Entwicklung von Gemeinschaft und Festkultur im Ort. In einem vom MWK geförderten Forschungsprojekt wird derzeit zusammengetragen, welche Zeugnisse aus der Vergangenheit dieser Säle existieren, um sie digital zu vernetzen und so die Bedeutung der Orte, Dinge und Aktivitäten herauszuarbeiten. Der Vortrag gibt Einblicke in die laufende Forschungsarbeit.


18. November 2025 | 18 Uhr
Musiksaal (Raum F144a)

Wissen ermöglicht Wandel – wie interdisziplinäre Forschung die Transformation gestaltet

Prof. Dr. Karl Martin Born (Geografie/VISTRA)

Die Beschreibung folgt in Kürze.


25. November 2025 | 18 Uhr
Musiksaal (Raum F144a)

Wissen ermöglicht Wandel: Wie Unternehmen den Strukturwandel durch strategische Innovation gestalten

Prof. Dr. Sascha Klein (Innovation und Entrepreneurship)

Wie gelingt Wandel in Unternehmen – gerade in Zeiten multipler Krisen und tiefgreifender Umbrüche? Der Vortrag zeigt anhand aktueller Erkenntnisse aus der Managementforschung, welche Stellschrauben besonders relevant sind, um Unternehmenstransformationen und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle erfolgreich zu gestalten: Wahrnehmung von Veränderungen, das Verlernen alter Routinen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie Zusammenarbeit mit externen Akteuren. Dabei geht es nicht um technologische Innovation allein, sondern um die Fähigkeit von Organisationen, Wandel strategisch zu erkennen, umzusetzen und gemeinsam mit anderen zu gestalten. Anhand realer Praxisbeispiele wird aufgezeigt, wie Managementwissen zur Transformation beitragen kann – und welche Rolle Wissenschaft in der Übersetzung von Wissen in Handlung spielt.


2. Dezember 2025 | 18 Uhr
Hörsaal B1

Wissen(schaft) ermöglicht Wandel – Transformation der Lehrer*innenbildung in Deutschland

Prof. Dr. Raphaela Porsch (Erziehungswissenschaften)

Wie hat sich in den letzten Jahrzehnten die Lehrer*innenbildung verändert? In welchem Maße haben dazu wissenschaftliche Erkenntnisse beigetragen? Welche Art von Wissen war und ist handlungsleitend für die Transformation der Lehrkräftebildung? Diesen Fragen soll der Vortrag von Prof. Porsch nachgehen und dabei kurz die Entwicklung von der Akademisierung der Lehramtsausbildung für alle Lehrämter nach der Gründung der BRD bis hin zur Situation heute skizzieren, die von Maßnahmen wie der Einführung von Modellen wie dem Seiteneinstieg und der Einstellung von Lehramtsstudierenden an Schulen vor dem Abschluss geprägt ist. Abschließend soll mit den Zuhörer*innen kritisch diskutiert werden, wie eine Lehramtsausbildung gestaltet werden sollte, um den Anforderungen im Berufsalltag gerecht zu werden, aber auch einer Deprofessionalisierung des Lehrer*innenberufs entgegenzuwirken.


9. Dezember 2025 | 18 Uhr
Musiksaal (Raum F144a)

Wer transformiert hier was? – Lernbüros als Motor für Schultransformation

Prof. Dr. Annekatrin Bock (Erziehungswissenschaften/Medienkompetenzzentrum)

So kann es nicht weitergehen.“ Sätze wie diesen formulieren Lehrkräfte und Schulleitungen, wenn sie über Zukünfte von Schulen in den Forschungsprojekten „think tank future schooling“ und „(Never) change“ sprechen. Dass Schule sich verändern muss, wie sich auch Gesellschaft verändert, haben nicht nur die Schulen selbst, sondern auch Bildungspolitik und Bildungsforschung verstanden. Vor diesem Hintergrund stellt der Vortrag „Lernbüros“ als Motor schulischer Transformation vor, die traditionelle Klassenzimmerstrukturen aufbrechen und den Fokus auf selbstgesteuertes und kooperatives Lernen legen. Der Vortrag präsentiert Praxisbeispiele, die schulische Transformationsprozesse illustrieren und dazu einladen, über Transformationsverständnisse nachzudenken. Ziel des Vortrags ist es, anhand der Anregungen für eine praktische Umsetzung von Lernbüros über die Notwendigkeit von Veränderungen in Schulorganisation, Lehrkräftebildung und Unterrichtsgestaltung ins Gespräch zu kommen.