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Einblicke in Session 3: Theoretische und praktische Herausforderungen für die (Medien-)Bildung

 Donnerstag, 26.01.2023

In der dritten Session der Fachtagung "Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien. Phänomene des Rechtsextremismus" werden in drei Live-Vorträgen theoretische und praktische Herausforderungen für die (Medien-)Bildung diskutiert.

In seinem Vortrag wird Vertr.-Prof. Dr. Christian Leineweber (Universität Münster) mithilfe der Begriffstrias „Autonomie, Wahrheit, Medienreflexion“ das Tagungsthema der digitalen Desinformationsstrategien befragen und anschließend den Versuch einer medienpädagogischen Positionierung unternehmen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die These, dass der Begriff der Autonomie solche Subjekte voraussetzt, die auf der Grundlage eines als wahr anerkannten Wissens zu einer rationalen Urteilsfindung fähig sind. Strategien der digitalen Desinformation stehen dieser Vorstellung entgegen, indem ihre Intention in der Konstruktion einer manipulierten bzw. wahrheitsverzerrenden Wirklichkeit liegt. Christian Leineweber will dieses gegensätzliche Spiel ergründen, indem er ausgehend vom Begriff der Autonomie reflektiert, was unter Wahrheit und Unwahrheit zu verstehen ist. Das gewonnene Verständnis soll schließlich anhand Betrachtungen zu libertär-autoritären Protestbewegungen auf den Prüfstand gestellt werden.

Prof. Dr. Valentin Dander der FHCH Potsdam widmet sich dem Thema „Medienbildung und der digitale Faschismus“, indem er normative Anfragen an medienpädagogische Kernkonzepte formuliert (Video). Rechte und rechtsradikale Akteur*innen artikulieren teils versiert ihre politischen Ansichten auf kollektive Weise und beteiligen sich somit über die Abgabe von Stimmzetteln hinaus an politischen Meinungsbildungsprozessen. In seinem digitalen Vortrag diskutiert Herr Dander die Frage, inwieweit es zutrifft, dass digitale Praktiken rechtsradikaler bzw. digital-faschistischer Akteur*innen oder Gruppierungen in Teilen oder gänzlich als medienkompetent bezeichnet werden können? Konkreter: Welche Antworten erlauben zwei der etabliertesten Konzeptionen von Medienkompetenz und Medienbildung auf diese Frage, nämlich das Bielefelder Medienkompetenz-Modell nach Dieter Baacke sowie die Theorie strukturaler Medienbildung von Benjamin Jörissen und Winfried Marotzki?

Ein Einblick in die Handlungspraxis der universitären Lehrkräftebildung eröffnen Prof. Dr. Florian C. Klenk der ASH Berlin und Prof. Dr. Franco Rau der Universität Vechta unter dem Titel „Diversity goes digital?“ Dafür werden Erfahrungen eines Praxisprojektes vorgestellt, welches das Ziel verfolgte, Demokratie durch differenzreflexive Medienbildung und Medienbildung in einer von Differenz geprägten demokratischen Gesellschaft zu unterstützen. In einem zweisemestrigen Projektseminar entwickelten Studierende des Lehramts u.a. Erklärvideos Differenzordnungen wie Heteronormativität und Rassismus, die über YouTube veröffentlich wurden. In Betrachtung der Reaktionen einer rechten bzw. rechtsextremen Internetcommunity (z. B. eine „Videoanalyse“, Hasskommentare) werden grundlegende Herausforderungen von öffentlichen Videoprojekten diskutiert.


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