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Rückblick auf die Tagung „Dekonstruktion digitaler Desinformationsstrategien. Phänomene des Rechtsextremismus“

 Dienstag, 14.02.2023

„Besten Dank für die interessante Tagung. Tolles Programm mit viel Input.“

„Perfekt, vielen Dank. Generell auch an die sehr gute Organisation, im Vorfeld wie auch beim technischen Ablauf. Die Einzellinks im Programm-PDF gefallen mir auch sehr gut.“

Bei diesen Statements handelt es sich um zwei von mehreren Kommentaren, die Teilnehmer:innen zum Schluss der hybriden Fachtagung im öffentlichen Chat hinterlassen haben. Genauso so positiv wie diese Rückmeldungen fällt auch das Resümee des Projektteams aus. Die an der Universität Vechta durchgeführte und auch digital zugängliche Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Medienkompetenzzentrum Vechta und dem Landesdemokratiezentrum Niedersachsen mit insgesamt mehr als 70 Teilnehmer:innen durchgeführt wurde, war erfolgreich. Sie ist ergiebig, zielführend und weist das Potential auf, Diskurse aus verschiedenen Disziplinen zusammenzuführen.

Bereits die Keynote von Katharina Nocun ermöglichte viele zentrale Hinweise darauf, wie Akteur:innen aus dem rechtsextremen Spektrum Social Media nutzen: „Die Art und Weise wie Content auf Plattformen moderiert wird und nach welchen Regeln Inhalte vorgeschlagen werden, beeinflusst massiv die Verbreitung von rechtsextremen Narrativen“, informierte Nocun. Weiterhin erläuterte sie, dass die Neue Rechte die Dynamiken von Plattformen für sich nutzen: Über die Kanäle würden Inhalte verbreitet, welche – beiläufig oder offensichtlich – autoritäres, rassistisches und verschwörungstheoretisches Gedankengut präsentieren, welches nicht immer leicht zu erkennen sei.

Prominent platziert gehörten auch eine Posterausstellung und eine Station zum Testen und Ausprobieren von digitalen Bildungsmaterialien zum Programm. So konnten die Teilnehmer:innen sich zum Beispiel mit dem Projekt „Der Newstest“ oder dem Spiel „Hidden Codes“ auseinandersetzen. Nicht nur Pädagog:innen setzen auf digitale Spiele: Benjamin Möbus konnte anhand seines Posters deutlich machen, wie Akteur:innen aus dem rechtsextremen Spektrum ihrerseits auf diesen Vermittlungsweg setzen. Bei dem absurden Spiel „Heimat Defender“ geht es allerdings um ein neurechtes menschenfeindliches Identitätsangebot und eine Werbung für Thinktanks der Neuen Rechten

Das Projektteam ist durchaus stolz darauf, dass sich an diesem Tag in den insgesamt vier Sessions Wissenschaftler:innen aus sehr unterschiedlichen Disziplinen beteiligt haben: Vorgetragen haben u. a. Personen aus den Bereichen der Medienbildung und pädagogische Medienarbeit, Erziehungswissenschaft und Allgemeine Medienpädagogik, Didaktik in einer mediatisierten Welt, Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Heterogenität, Soziale Arbeit, Kriminologie und Literatur- und Kulturwissenschaft.

Schließlich gab es zum Abschluss noch eine lebhafte Diskussion über die Ergebnisse der Tagung: Besprochen wurden Fragen wie „Wie können oft noch nebeneinanderstehende Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsbereichen produktiv für eine politische Medienbildung und eine Radikalisierungsprävention zusammengebracht werden?“ und „Welche ersten Prämissen und Empfehlungen lassen sich formulieren?“.

Antworten auf diese Fragen werden spätestens mit der nächsten Projektveranstaltung am 16. Juni 2023 gegeben (Link).


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