Forschungsschwerpunkt | Thema | Betreut durch |
„Übernahme von Verantwortung im eigenen Dorf“ | Governance der daseinsvorsorgebezogenen Eigenverantwortung Unter der Prämisse, dass Daseinsvorsorge nur in Partnerschaft und Kooperation aller Beteiligter und Betroffener organisiert werden kann, gewinnt die eigenständige Steuerung in Form von Governance eine besondere Bedeutung. Dementsprechend soll untersucht werden, wie Akteure und Stakeholder die einzelnen Ausprägungen der Daseinsvorsorge ausgestalten, indem sie Verantwortung übernehmen bzw. die Übernahme von Verantwortung ermöglichen. | VEC-ISPA Born |
„Übernahme von Verantwortung im eigenen Dorf“ | Das Dorf in der Kulturlandschaft: Bedeutung kulturräumlicher Determinanten für die Resilienz von Dörfern Die Zugehörigkeit der Dörfer zu (historischen) Kulturlandschaften hat bis heute ihre Spuren hinterlassen. Typische Siedlungsformen und die Baukultur, wirtschaftsstrukturelle Prägungen, Traditionen und spezifische Ausprägungen der Dorfgemeinschaft sind Ausdruck dieser kulturräumlichen Verankerung und stellen gleichzeitig die endogenen Potenziale dar, an denen Entwicklungen für die Zukunft anknüpfen werden. Erforscht werden soll, ob es eine Beziehung zwischen der kulturräumlichen Verankerung von Dörfern und deren Fähigkeit zur Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen gibt. | HAWK-Ressourcenmanagement Harteisen |
„Übernahme von Verantwortung im eigenen Dorf“ | Ältere Menschen im Dorf: Anbieter und Nachfrager von eigenverantwortlich organisierter Daseinsvorsorge – Zur Wohlfahrtsproduktion in Dörfern Älteren Menschen insbesondere in der dritten Lebensphase verfügen prinzipiell über ein hohes Engagement- und Innovationspotential. Sie treten als Anbieter beispielsweise in familiären und nachbarschaftlichen Netzen der Daseinsvorsorge auf und tragen damit zur Wohlfahrtsproduktion in Dörfern bei. Mit fortschreitendem Alter benötigen ältere Menschen aufgrund der körperlichen und kognitiven Einschränkungen Unterstützungsleistungen und werden daher vermehrt zu Nachfragern nach eigenverantwortlich organisierter Daseinsvorsorge. Im Kontext der sich ändernden sozio-ökonomischen Strukturen in Dörfern ergibt sich somit die Frage, wie und in welchem Umfang ältere Menschen als Anbieter und Nachfrager von eigenverantwortlich organisierter Daseinsvorsorge zur Wohlfahrtsproduktion in Dörfern beitragen. Aufbauend hierauf könnten dann Konzepte zur Bewältigung der Probleme und zur Gewährleistung einer nachhaltigen Daseinsvorsorge erarbeitet werden, die den lokalen Gegebenheiten gerecht werden. | VEC-IfG Fachinger |
„Übernahme von Verantwortung im eigenen Dorf“ | Dörfliche Planungskultur zwischen Beteiligung, Verantwortung und Selbstrealisierung Mit der Einführung von Kultur wird räumliches Planen als kulturelle Praxis begriffen, deren Handlungsrahmen sich in Abhängigkeit von lokalen Kontexten sowie kulturellen Strukturen und Diskursen ergibt. Planungskulturelle Ansätze können damit zu einem vertieften Verständnis der Planungspraxis in Dörfern beitragen, indem sie die Denkmuster und Handlungsroutinen von Planenden und Betroffenen auf Basis (gesellschaftlich) typischer Orientierungen und zugehöriger Werthaltungen identifizieren. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, wie sich kulturelle Normen und Werte, Denkmuster und Handlungsroutinen in dörflichen Planungskulturen (inkl. planerischer Konzepte und Strategien) manifestieren, wie Gerechtigkeit und Gemeinschaft verstanden wird und inwiefern Verantwortung durch die BewohnerInnen übernommen wird bzw. die Übernahme von Verantwortung durch BewohnerInnen ermöglicht wird. | LUH-IUP Othengrafen |
„Übernahme von Verantwortung im eigenen Dorf“ | Verantwortung für die gebaute Umwelt: Baukultur in Eigenregie? Erforscht werden sollen die zukunftsorientierten Mechanismen erfolgreicher Baukulturbeförderung: Zunehmend erkennen Kommunen und Bürgerschaft sowie auch Tourismusnetzwerke, dass Baukultur nicht vordergründig Denkmalpflege meint, sondern insbesondere das zeitgemäße Bauen und Weiterbauen, die Gestaltung der dörflichen Räume. Beispielsweise lautet ein Motto im Modellvorhaben „LandZukunft“ der niedersächsischen Solling-Vogler-Region „Baukultur machen WIR“, werden im BMVBS-Forschungsvorhaben „Baukulturgemeinden“ Best-Practice-Beispiele von Baukultur in ländlichen Räumen eruiert, lauten in Österreich Slogans des „LandLuft“-Vereins „Baukultur gewinnt“ oder „Ort schafft Ort“. | HAWK-Bauen und Erhalten Franz |
„Übernahme von Verantwortung mit Anderen“ | Die Zukunft der Dorferneuerung im Lichte neuer Verantwortungsstrukturen und Planungsmethoden Seit den 1990er-Jahren setzt die Dorferneuerung, anfangs eine Expertenplanung, immer stärker auf die Mitwirkung der Dorfbewohner. Beteiligungsprozesse sind in der Dorferneuerungsplanung offenbar erprobt, und dennoch stellt sich die Frage, ob die aktuelle Schrumpfung und Alterung vieler Dörfer verbunden mit dem Verlust von Strukturen der technischen und sozialen Infrastruktur und damit auch der Gefährdung der Lebensqualität nicht neue Formen einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft und auch neue Planungsmethoden erfordert. An dieser Fragestellung sollte die Forschung im Rahmen der Promotion ansetzen. | HAWK-Ressourcenmanagement Harteisen |
„Übernahme von Verantwortung mit Anderen“ | Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements in Dörfern Als besondere Stärke von Dorfleben und Dorfentwicklung gilt seit je her das zivilgesellschaftliche Engagement. Der Einsatz für „das Dorf“ reicht von der Daseinsvorsorge (z.B. Freiwillige Feuerwehr) über Sport und Kultur bis zum Engagement für die Umnutzung ortsbildprägender Gebäude. Aktuell stellen sich allerdings vielfältige Fragen: Beeinträchtigt der soziale Wandel mit seiner Ausdifferenzierung der Interessen und Lebensformen, der Zunahme des Pendelns und multilokaler Wohnens das zivilgesellschaftliche Engagement langfristig negativ? Wird das zivilgesellschaftliche Engagement durch seine oft kompensatorische Funktion zum Rück- und Umbau öffentlicher Infrastrukturen der Daseinsvorsorge (vom Bürgerbus bis zum Bürgerbad) überfordert? Entsprechen die veränderten Formen zivilgesellschaftlichen Engagement auf überörtlicher Ebene der zunehmenden Bedeutung interkommunaler Kooperation und regionalisierter Lebensweisen ? Gefährden diese Tendenzen die Entwicklung der Dörfer? Zeichnen sich neue, andere Formen zeitgemäßen zivilgesellschaftlichen Engagements etwa im Zusammenhang mit der Digitalisierung ab? | LUH-IUP Danielzyk |
„Übernahme von Verantwortung mit Anderen“ | Soziale Arbeit in Dörfern: Marginalisierungsrisiken in Dörfern Gegenstand des Promotionsvorhabens ist die Analyse sozialer Ungleichheit und die Herausarbeitung von Marginalisierungsrisiken für Bewohnerinnen und Bewohnern von Dörfern vor dem Hintergrund aktueller Transformationsprozesse ländlicher Räume und sozialpolitischen Regelung zur Sicherstellung von Teilhabechancen. Erhoben werden soll auch, inwiefern Dörfer von Angeboten Sozialer Arbeit profitieren. Ziel des Promotionsvorhabens ist die Formulierung von Handlungsempfehlungen für Sozialpolitik auf örtlicher und überörtlicher Ebene sowie Handlungsfelder und sozialräumlicher Organisationsstrukturen Sozialer Arbeit. | HAWK-Management, Soziale Arbeit, Bauen Engel |
„Übernahme von Verantwortung mit Anderen“ | Kooperative Dörfer – Optimierung der Ressourcennutzung durch Teilung von Verantwortung Nicht jede Gemeinde, erst recht nicht jedes Dorf ist heute in der Lage, die für eine attraktive Lebensqualität erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen alleine bereitzustellen. Der Kooperation zwischen (benachbarten) Gemeinden einerseits (interkommunale Zusammenarbeit), aber auch unterhalb der Gemeindeebene zwischen Dörfern oder mit zivilgesellschaftlichen Kräften andererseits wird erhebliches Lösungspotential für die Aufrechterhaltung öffentlicher Leistungen im ländlichen Raum zugeschrieben. Mögliche Kooperationen scheitern jedoch vielfach schon in der Abstimmungsphase oder sind personenabhängig und fragil; wesentliches Hemmnis ist u. a. die Sorge vor Benachteiligung der einen oder anderen Seite. Die Idee ist, Kooperationen zur Sicherung der infrastrukturellen Ressourcen um einen Ausgleichsmechanismen zu ergänzen, der die Vorteile und Lasten zwischen den Beteiligten transparent bzw. vorab „bilanzierbar“ macht. Das Ziel des Promotionsverfahrens ist somit die Entwicklung und Systematisierung solcher Ausgleichsmechanismen, so dass deren Einsatz künftig die Chancen für nachhaltige Kooperationen verbessern und für die Beteiligten berechenbarer machen können. Dazu sollen sowohl (system-)theoretische wie empirische Untersuchungen einschließlich Erfahrungen aus Nachbardisziplinen (z.B. Evaluierungsansätze für Förderprogramme, Wertausgleich bei städtebaulichen Maßnahmen) einbezogen werden. | LUH-GIH Voß |
„Übernahme von Verantwortung mit Anderen“ | Kommunale Haushalte: Nachhaltige Finanzierung von Dörfern Damit die Bereitstellung lokaler öffentlicher Güter gelingt und die Gestal-tungsmöglichkeiten der Kommunen erhalten bleibt, ist eine langfristig stabile Finanzierung erforderlich. Das derzeitige System ist jedoch als problematisch zu charakterisieren: Viele Kommunen haben Finanzprobleme, die ihre Handlungsspielräume einengen. Vor diesem Hintergrund bieten sich eine Analyse der aktuellen Finanzsituation der spezifischen Gemeinden und deren weitere Entwicklung vor dem Hintergrund der demographischen und regionalwirtschaftlichen strukturellen Änderungen an. Hierauf aufbauend könnten dann Vorschläge zur nachhaltigen Sicherung der Finanzierung für die Gemeinden entwickelt bzw. aktuelle Vorschläge und deren Umsetzung (u. a. Entlastungsmöglichkeiten bei den Ausgaben, Ersatz der Gewerbesteuer, kommunaler Zuschlag auf die Einkommens- und Körperschaftssteuer, höherer Anteil an der Umsatzsteuer) in ihren konkreten Auswirkungen auf die jeweilige Gemeinde geprüft werden. | VEC-IfG Fachinger |
„Übernahme von Verantwortung für Andere“ | Die Verantwortung ländlicher Räume für die Produktion von immateriellen Gütern in Niedersachsen Das Promotionsprojekt soll Möglichkeiten erforschen, wie Dörfer und ländliche Räume ihre speziellen Qualitäten herausstellen und Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb von Produkten, Marken und Orten entwickeln können. Im Vordergrund steht dabei die Identifikation der BürgerInnen mit ihrem Dorf, ihrer Region oder auch ihrer Kulturlandschaft. Ziel ist u.a., das Engagement für die Erhaltung der Lebens- und Landschaftsqualitäten zu steigern und damit das Außenbild der entsprechenden Dörfer und ländlichen Räume attraktiver zu gestalten. Das bezieht nicht nur physische Aspekte der Landschaft mit ein, sondern umfasst auch ökonomische, soziale und kulturelle Qualitäten. | LUH-IUP Othengrafen |
„Übernahme von Verantwortung für Andere“ | Die Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Dorf und Stadt als Verantwortungsgemeinschaft: Synergien und Konflikte bei der Produktion von Energie- und Erholungslandschaften Der Begriff der Verantwortungsgemeinschaft ist bereits seit einigen Jahren in raumplanerische Diskurse eingeführt worden. Während die Bereitstellung von Erholungslandschaften zu den „klassischen“ Funktionszuweisungen zwischen Dorf und Stadt zählt, gewinnt in jüngerer Zeit auch das Feld der Energiegewinnung an Bedeutung: Städte wollen durch die Verringerung von CO2-Emissionen nachhaltiger werden, wobei sie auf die Kooperation ihres Umlands angewiesen sind. Das Promotionsprojekt soll analysieren, welche Synergien und Konflikte aus diesen Aufgaben entstehen und in welchem Umfang die Propagierung von Verantwortungsgemeinschaft das Verhältnis von Dorf und Stadt tatsächlich modifizieren kann. | VEC-ISPA Born |