Was wäre, wenn…?
Diese Frage haben sich die Mitglieder des Corona-Krisenstabs an der Universität Vechta im vergangenen Jahr seit dem 17. März des Öfteren stellen müssen. Was wäre, wenn sich eine Person an der Hochschule mit dem Corona-Virus infiziert hätte? Was wäre, wenn Lehre und Studium ausschließlich digital stattfinden würden? Was wäre, wenn die Beschäftigten komplett im Homeoffice arbeiten müssten? Was wäre, wenn die Rückkehr zum Regelbetrieb noch dauert und weitere Anpassungen nötig werden? Die Corona-Pandemie ist dynamisch, die Entscheidungen weitreichend. „Oberstes Ziel war und ist es immer noch, Menschenleben zu schützen“, sagt Dr.in Marion Rieken Vizepräsidentin und Leiterin des Krisenstabs.
Einmal in der Woche, steht Dr.in Marion Rieken per Videokonferenz im Austausch mit allen Beteiligten des Krisenstabs; in Ausnahmesituationen sogar öfter. Zum Krisenstab gehören 16 Beschäftigte der Universität– „Allesamt Expert*innen für einen jeweiligen zentralen Bereich der Universität“, erklärt Rieken. Regelmäßig beratend nehmen an den Sitzungen des Krisenstabs Vertreter*innen der Studierenden und des AStA teil. So ließen sich die Informationen im Krisenstab zusammentragen, von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus diskutieren und Lösungen finden. „Bei der Zusammenstellung des Stabes mussten wir auch darauf achten, dass die Informationen möglichst kurze Wege nehmen, sodass keine Reibungsverluste entstehen und der Krisenstab möglichst kurzfristig auf immer neue Situationen reagieren kann.“ Die Arbeit im Krisenstab betrifft vor allem die Rahmenbedingungen des universitären Betriebs, die Entwicklung von Konzeptionen für die Stufen des Übergangsbetriebs, die Verständigung über Infektionsschutzmaßnahmen, die Vorbereitung von Präsidiumsbeschlüssen aber auch die Begleitung der Umsetzung in der Organisation.
Die Entscheidungen über die nächsten Schritte werden soweit wie möglich durchdacht. So mussten beispielsweise bei der Planung der Klausuren im vergangenen Sommersemester viele Aspekte berücksichtigt werden, um einerseits die Hygienevorschriften einzuhalten und andererseits die Durchführung der Prüfungen zu ermöglichen. Dies gilt ebenfalls mit Blick auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Rückblickend ist alles sehr gut und zufriedenstellen gelaufen, auch wenn an der ein oder anderen Stelle noch einmal nachjustiert werden musste.
„Uns ist durchaus bewusst, dass viele der Entscheidungen, die im Krisenstab getroffen werden, zu weiteren Fragen führen und dass vieles davon scheinbar oder im ersten Moment nicht nachvollziehbar ist. So war es uns wichtig, an dieser Stelle einmal innezuhalten, einen durchaus auch kritischen Blick zurückzuwerfen und zu versuchen, die Arbeit des Stabs in Zukunft noch transparenter zu gestalten, sodass alle Betroffenen bestmöglich informiert sind“, sagt Rieken. „Und wenn etwas unklar geblieben sein sollte oder Klärungsbedarf besteht, kann man uns gerne ansprechen. Nur, wenn wir von Problemen wissen, können wir auch darauf reagieren.“