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Universität in Verantwortung: Die Zukunft im Blick, den Wandel gestalten

Durch die engmaschige Verbindung von Forschung, Lehre und Transfer in den Themenfeldern Lehr-Lernforschung, Professions- und Teilhabeforschung sowie Transformationsforschung trägt die Universität Vechta dazu bei, zukünftige Generationen zur Bewältigung komplexer Aufgaben vor dem Hintergrund großer gesellschaftlicher Herausforderungen zu befähigen. Kompetenzbedarfe aus der Professions- und Teilhabeforschung sowie der Transformationsforschung können durch große und langjährige Expertise in der Lehr-Lernforschung in Bildungskonzepte für junge Menschen übersetzt werden. Mit ihrem inter- bzw. transdisziplinären Ansatz in der Transformationsforschung und dem spezifischen Blick für die Bedarfe ländlicher Räume in einer globalisierten Welt hat die Universität Vechta hier ein Alleinstellungsmerkmal.

Die gezielte Vernetzung der Schwerpunkte ermöglicht sowohl eine tiefgreifende und vielseitige Herangehens­weise an Forschungsthemen als auch eine ganzheitliche Betrachtungs­weise mit innovativen Ansätzen, um den Anforderungen der heutigen komplexen Welt besser gerecht zu werden. In interdisziplinärer Zusammenarbeit werden soziale, bildungsbezogene und gesellschaftliche Prozesse untersucht. Thematisiert werden gesellschaftliche Teilhabe entlang des menschlichen Lebenslaufes, die Gestaltung nachhaltiger Wandlungsprozesse und das Lehren und Lernen in einer heterogenen und digitalen Welt. Ziel ist es, die Menschen bestmöglich für und die Teilhabe an einer Gesellschaft zu befähigen.

Die Profilschwerpunkte „Agrar und Ernährung“ und „Kulturwissenschaften“ der vorangegangenen Hochschulentwicklungsplanung werden insbesondere in den Profilschwerpunkten Transformationsforschung sowie Professions- und Teilhabeforschung integriert.

Forschungsschwerpunkte der Universität Vechta

Lächelnde Lehrerin vor Tafel mit Mappe in der Hand

Lehr- Lernforschung: Schule der Zukunft gestalten

Seit knapp 200 Jahren steht die Lehrkräftebildung an der Universität Vechta, sowie ihren Vorgängerinstitutionen, für Qualität und stellt einen zentralen Stützpfeiler für die Qualifizierung von Lehrkräften in Niedersachsen dar. Im Profilschwerpunkt Lehr-Lernforschung wird zur Schule der Zukunft geforscht und Bildungs- und Interaktionsprozesse sowie der Schulunterricht in den Blick genommen.

Papiermenschen werden durch zwei Hände beschützt

Professions- und Teilhabeforschung: Handlungskompetenz steigern, gesellschaftliche Teilhabe stärken

Der Profilschwerpunkt Professions- und Teilhabeforschung vereint die Forschung zu Inklusion, Professionalisierungsprozessen, Berufen und Professionen. Diskutiert werden die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen durch die verschiedenen Lebensalter, soziale Gerechtigkeit und die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft. Die Universität Vechta forscht dazu in interdisziplinären Teams mit modernen Forschungsmethoden an Sozialen Innovationen.

 

Dorf mit wenigen Häusern in ländlicher Region aus Vogelperspektive.

Transformationsforschung: Dimensionen erfassen, in Zusammenarbeit gestalten

Die Universität Vechta versteht Transformation als umfassenden und tiefgreifenden Wandel in Bereichen wie Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Politik. Ein Schwerpunkt der Vechtaer Transformationsforschung ist die Untersuchung von Transformationsprozessen in ländlichen Räumen. Mit dieser Ausrichtung hat die Universität ein Alleinstellungsmerkmal in Niedersachsen und gibt wichtige Impulse für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen. Gemeinsam mit regionalen Partnern werden Lösungs- und Handlungskonzepte für eine nachhaltige und sozial tragfähige Entwicklung der Region und darüber hinaus erarbeitet.

Mehr zu den Profilschwerpunkten:

Die Lehr-Lernforschung stellt für die Universität aufgrund ihres Schwerpunkts in der Lehrkräftebildung einen zentralen Forschungsbereich dar. Die „Schule der Zukunft zu gestalten“ ist eine bildungspolitische Herausforderung; an dieser Stelle einen Beitrag zu leisten und Studierende hierauf adäquat vorzubereiten ist eine Aufgabe, der sich die Universität stellt. Der Profilschwerpunkt Lehr-Lernforschung bündelt sowohl die Gegenstandsbereiche der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Disziplinen als auch die der Erziehungswissenschaften und der Pädagogischen Psychologie mit der Bildungs-, Lern-, Schul- und Unterrichtsforschung. Darüber hinaus adressiert die Universität strukturelle Themen wie „Schulentwicklung“, „Quereinstieg“ oder „Planungen zur Schulstufengestaltung“ und gestaltet diese im Einklang mit der Landeshochschulentwicklungsplanung aktiv mit.

In einer diversen Gesellschaft, die sich auch in Schulen widerspiegelt, leistet die Lehr-Lernforschung theoretisch und empirisch einen Beitrag zur Analyse und Verbesserung von Schule. Erkenntnisse zu Bildungsprozessen und -verläufen von Kindern und Jugendlichen sowie deren organisatorische Voraussetzungen werden gewonnen. Schwerpunkte in diesem Profilschwerpunkt liegen auf grundlegenden Fragestellungen zu Lernprozessen von Kindern und Jugendlichen, innovativen Lehrkonzepten, Lehrmethoden und -materialien sowie auf Fragen zur Professionalisierung von Lehrkräften sowie Interaktion von Lehrkräften und Schüler*innenschaft.

Im Bewusstsein um gesellschaftliche Spannungsfelder im Hinblick auf Heterogenität und Inklusion entwickeln Forschende der Universität richtungsweisende Perspektiven zur Entwicklung eines inklusiven Schulsystems. Das Themenfeld und die Aufgabenstellung Inklusion und insbesondere die schulische Inklusion wird in dem Forschungsinstitut „Bildung, Erziehung, Gesellschaft: Vechta-Institut für Inklusion“ (BERGVINK) in den kommenden Jahren vorrangig bearbeitet werden.

Die folgenden Forschungsperspektiven der Lehr-Lernforschung weisen unterschiedliche Anknüpfungspunkte und Schnittmengen zu dem Profilschwerpunkt Professions- und Teilhabeforschung auf. Die Perspektiven liefern mit den jeweils genannten Maßnahmen wichtige Impulse für die Universität und tragen zur Mitgestaltung einer inklusiven Schule der Zukunft wichtige Erkenntnisse auf Basis von Forschung bei.


Heterogenität, Inklusion und Adaptivität

Eine inklusive Schule der Zukunft steht in unmittelbarem Zusammenhang zur steigenden Diversität innerhalb der Gesellschaft und damit auch der Schüler*innenschaft. Inklusionsforschung beschäftigt sich dementsprechend mit unterschiedlichen professionellen Formen der Individualisierung und Differenzierung. Für Lehrkräfte wird es immer wichtiger, den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen von Lernenden gerecht zu werden und die Lernumgebung adaptiv so anzupassen, dass sie den individuellen Interessen, Fähigkeiten und Fortschritten Einzelner entsprechen. Forschung wird in diesem Kontext in besonderer Weise zukunftsweisend, wenn sie sich mit der zunehmenden und vielfältigen Diversität im Kontext Schule auseinandersetzt. An dieser Stelle spielen auch Fragen zur Adaptivität, zu Lernschwierigkeiten, zu Sprachkompetenz und Mehrsprachigkeit, zu Kategorisierung und Stereotypisierung oder zum Kontext von Migration und Flucht sowie zur Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und im Ganztag eine wichtige Rolle. Insbesondere Grundschulen als Orte vielfältiger Lerngruppen, aber auch die Sekundarstufe bieten dafür viele Forschungsperspektiven. Dabei stehen die Förderung von Lern- und Entwicklungsprozessen von Kindern und Jugendlichen und ihre Perspektiven sowie Vorstellungen im Vordergrund. Außerdem wird die Frage adressiert, wie Lehrkräfte qualifiziert werden müssen, um geeignete Lernumgebungen und Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zu gestalten und um die Bedingungen für wirksame Lernprozesse aller Schülerinnen und Schüler anregen zu können. Die Universität trägt dazu bei, dass Potenziale, gerade auch in interdisziplinären Ansätzen im Sinne des weiteren Profilschwerpunktes Professions- und Teilhabeforschung entfaltet und genutzt werden können – insbesondere unter Einbezug der Potenziale von Digitalisierung.
 

Unterrichtsforschung

Die Universität gestaltet sowohl im Bereich fachdidaktischer Forschung als auch in interdisziplinären Konstellationen im Kontext der Unterrichtsforschung die Schule der Zukunft. Fach-, allgemeindidaktische und pädagogisch-psychologische Fragestellungen werden in den Blick genommen – beispielsweise zu fachspezifischen Unterrichtsmethoden, zur Gestaltung von Lernprozessen, zum Kompetenzaufbau und zur Förderung von Kompetenzentwicklung, zur Rolle von Lehrkräften, zur Schulbuchforschung oder auch zu digitalen Lehr- und Lernmedien sowie den Chancen von Digitalität im Kontext Schule. Eine besondere Stärke der regional verankerten Universität ist dabei auch die Erforschung außerschulischer Lernorte als Teil eines lebensweltbezogenen Unterrichts.
 

Lehren und Lernen in einer digital geprägten Welt

Die digitalisierungsbezogenen Kompetenzerwartungen und Anforderungsprofile von Lehrkräften sind in den vergangenen Jahren deutlich geschärft worden. Die Universität untersucht in diesem Zusammenhang, wie integrative Medienbildungsangebote gestaltet werden können, wie Lehrkräfte medien- und fachdidaktische Potenziale digitaler Medien für die (inklusive) Unterrichtsgestaltung und Schulentwicklung erkennen und nutzen lernen und welche Kontexte den Einsatz digitaler Medien in der Praxis bedingen. Aktuelle Fragestellungen zum Umgang mit Desinformation oder künstlicher Intelligenz (KI) in Bildungskontexten sind weitere Beispiele für dieses Forschungsfeld des Lehrens und Lernens. Die Zusammenarbeit mit dem Medienkompetenzzentrum Vechta ist dabei ein wichtiger Ausgangspunkt für interdisziplinäre Forschungsprojekte.
 

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Schule der Zukunft soll ein Ort sein, der Bildung als Gut ansieht, das zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Die Förderung des Erwerbs von Zukunftskompetenzen und deren Erforschung soll dazu beitragen, dass Lehrkräfte und Schüler*innen sich kompetent an gegenwärtigen und zukünftigen Prozessen zur Gestaltung der Gesellschaft beteiligen und mit etwaigen Unsicherheiten und Multiperspektivität zielorientiert umgehen. Forschungsperspektiven für die Bildung für nachhaltige Entwicklung, die das Profil der Universität im ländlichen Raum spezifisch mitprägen, sind Kompetenzmodelle, Lehrkompetenzen, der Einsatz von innovativen Methoden, die Ausgestaltung von Unterrichtsmaterialien, Steuerung und Institutionalisierung sowie Governance- und Transferforschung.

Der Profilschwerpunkt Professions- und Teilhabeforschung wird von Forschenden aus unterschiedlichen Fachdisziplinen adressiert. Die Qualität der Teilhabe in einer Gesellschaft hängt von den Professionen und ihren Fachkräften ab. Der Profilschwerpunkt trägt dazu bei, das Verständnis von Berufen, Professionen und Inklusion zu erweitern und stellt die Befähigung und Teilhabe im Lebenslauf und die soziale Gerechtigkeit insgesamt in den Mittelpunkt. Zentrale Akteure dieses Feldes sind Forschende der Fachdidaktiken, Erziehungswissenschaften, Pädagogischen Psychologie, Sozialen Arbeit, Gerontologie und des Managements Sozialer Dienstleistungen.


Professionsforschung

Die Professionsforschung nimmt die Prozesse der Bildung und Förderung sowie Weiterentwicklung von Professionalität in unterschiedlichen berufsbiographischen Entwicklungsphasen in den Blick. Sie adressiert die Voraussetzungen (z.B. Wissen, Können, Haltung) für professionelles Handeln in unterschiedlichen gesellschaftlichen Handlungsfeldern. Zudem werden Perspektiven der Ausgestaltung der professionellen Kompetenz sowie die kollektive Professionalisierung berücksichtigt. Die Akademisierung und strategische Platzierung von Berufen und deren gesellschaftlichen Anerkennung in der beruflichen Hierarchie werden in der Professionsforschung betrachtet und rekonstruiert. Sie kann dabei als Ausgangspunkt von Professionalisierungsprozessen eingeordnet werden, deren Kernanliegen die weitere fachliche Entwicklung und Profilierung in Ausbildung und Forschung darstellt.

Professionsforschung in den Sozialen Dienstleistungen betrachtet z.B., wie sich die gendered professions in sich wandelnden Verhältnissen reproduzieren und transformieren. Forschung im Kontext der gendered professions untersucht dabei, auf welche Weise Berufe traditionell nach Geschlecht kategorisiert und bewertet werden. Entsprechende Studien hinterfragen, inwieweit Geschlechterstereotype und Erwartungen daran die Zulassung, Anerkennung und Karriereentwicklung in bestimmten Berufen beeinflussen. Darüber hinaus wird analysiert, auf welche Weise solche Bewertungen die gesellschaftliche Wahrnehmung von Professionalität und Kompetenz beeinflussen, je nachdem ob die Professionellen männlich oder weiblich sind.

Für das Lehramt wird ein besonderes Augenmerk der Professionsforschung auf schulformspezifische Anforderungen an das pädagogische Handeln von Lehrkräften gelegt. Vechtaer Forschende beschäftigen sich mit Fragen der Voraussetzungen, Entwicklung, Modellierung, Messung und Wirkung professioneller Kompetenzen von Lehrkräften und damit, wie den Anforderungen in den Qualifizierungsphasen Rechnung getragen werden kann. Dabei werden insbesondere zentrale gesellschaftliche Entwicklungen, wie z.B. Digitalisierung, Verwirklichung von Inklusion in der mehrsprachigen Migrationsgesellschaft oder Bildung für nachhaltige Entwicklung thematisiert. Untersucht wird auch, wie spezifische Elemente des Studiums, wie z.B. die Planung und Reflexion von Unterricht sowie das forschende Lernen während der Praxisphasen zur Kompetenzentwicklung der Studierenden beitragen. Zukünftig wird Professionsforschung unter anderem noch stärker die kontinuierliche Qualifizierung von Fachkräften im Beruf in den Blick nehmen.

 

Teilhabeforschung

Die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele als Herausforderung der heutigen Gesellschaft macht die Berücksichtigung der unterschiedlichen Dimensionen sozialer Innovationen notwendiger denn je. Dabei geht es nicht nur um die Berücksichtigung einer effizienten Nutzung materieller Ressourcen, sondern auch um Fragen von Generationengerechtigkeit, sozialer Teilhabechancen, Mitbestimmung in politischer wie sozialer Hinsicht, aber auch um Daseinsvorsorge. Eine sozial nachhaltige und zukunftsfähige Gesellschaft ist dabei an demokratischen Werten, gesellschaftlicher Teilhabe, Geschlechtergerechtigkeit und der Anerkennung von Vielfalt orientiert. An der Universität Vechta ist die Teilhabeforschung breit verankert und umfasst nicht nur die Sozialen Dienstleitungen und die Lehrkräftebildung, sondern findet sich auch in den Bereichen Wirtschaft, Politik oder den Kulturwissenschaften.

Die Diskussion und Umsetzung von Inklusion zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft ist zentraler Gegenstand der Teilhabeforschung. Ausgehend von einem weiten Inklusionsverständnis werden die Herausforderungen, Barrieren, Bedingungen und Potenziale gesellschaftlicher Teilhabe thematisiert. Dazu zählen bspw. die Gestaltung inklusiven Schulunterrichts, soziales Unternehmertum, die Arbeitswelt der Zukunft, die Gestaltung politischer Prozesse oder die Frage, wie Wohnkonzepte im Alter oder vor dem Hintergrund besonderer Bedürfnisse Selbstbestimmung und Unabhängigkeit fördern können. Die Teilhabeforschung wird dabei getragen von interdisziplinärer Zusammenarbeit und multiprofessionellen Zugängen.

Das Konzept der Teilhabe setzt das Individuum und die Gesellschaft auf vielfältige Weise in Relation nicht nur zu den Mitmenschen, sondern auch zu strukturellen Bedingungen wie etwa Bildungskontexten oder Digitalisierungsprozessen. Kernfragen der Teilhabeforschung beziehen sich darauf, wie soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft durchgesetzt werden kann. Mit dem Begriff der Teilhabe verstärkt sich die Forderung danach, breite Bevölkerungskreise in alle Leistungssysteme einer Gesellschaft einzubeziehen und somit an den Lebensmöglichkeiten einer Gesellschaft zu beteiligen. In der Vechtaer Teilhabeforschung wird dies insbesondere mit Fokus auf schulische und außerschulische Bildungskontexte, inklusive Bildungsprozesse sowie den Rahmenbedingungen von Erziehung und Gesellschaft thematisiert. Dies ist bereits durch die Gründung des profilschaffenden Forschungsinstituts BERGVINK sichtbar und wird durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren und die Kooperation mit unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und außerschulischen Lernorten deutlich.

Auch im Zuge der Digitalität spielt Teilhabe eine besondere Rolle. Dabei steht nicht nur digitale Teilhabe im Sinne des Abbaus von Behinderungen durch digitale Angebote, sondern insbesondere die Kompetenzentwicklung in Form von digitaler Literalität sowohl für Forschende als auch für Studierende im Mittelpunkt. In Vechta wird beforscht, welche Kompetenzen und welches Wissen für die aktive Teilhabe an sowie Gestaltung und Analyse von digital durchdrungenen Gesellschaften notwendig sind. Hierzu zählen neben dem Verständnis von Software und Computercode insbesondere die Hinterfragung von Datenstrukturen sowie algorithmischen Systemen und die Analyse von deren Verstrickungen in Mensch-Technik-Relationen. Vor dem Hintergrund der ökologischen und sozialen Grenzen des Wachstums eröffnet weiterhin die Wirtschafts- und Unternehmensethik zukunfts- und nachhaltigkeitsorientierte Perspektiven für eine Teilhabe in einer sich transformierenden Arbeitswelt der Moderne, die insbesondere unter dem Eindruck der Digitalisierung mit erheblichen Herausforderungen für die individuelle Autonomie, Integrität und beruflichen Selbstbilder verbunden ist. Davon ausgehend werden insbesondere Wirkungsmechanismen des sozialen Unternehmertums, der Resilienz in organisationalen Kontexten sowie der intersektionalen Sorge- und Versorgungsökonomie beforscht. Als klassische Aufgabe der Politikwissenschaft wird Teilhabeforschung unter der Agenda einer Befähigung zur Partizipation an politischen Prozessen und dem Demokratieverständnis betrieben. Das beinhaltet Steuerungsfragen zivilgesellschaftlicher Akteure, von Parteien und Verbänden in Bezug auf ihr jeweiliges politisches Interesse sowohl im nationalen wie internationalen Rahmen.

Die Universität versteht Transformation als umfassenden und tiefgreifenden Wandel in Bereichen wie Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Politik. Ein Schwerpunkt der Vechtaer Transformationsforschung ist die Untersuchung von Transformationsprozessen in ländlichen Räumen. Mit dieser Ausrichtung hat die Universität ein Alleinstellungsmerkmal in Niedersachsen und gibt wichtige Impulse für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen. Einen weiteren Schwerpunkt stellt der Themenkomplex Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dar. Dabei werden komplexe Prozesse berücksichtigt, die verschiedene Zielsetzungen, Geschwindigkeiten, räumliche Ausprägungen, thematische Vielfalt und Interrelationen beinhalten. Dieser Ansatz berücksichtigt den systemischen Bezug zu sozio-technischen, sozialökologischen und ökologischen Systemen sowie die Herausforderungen der volatilen, unsicheren, vielschichtigen und mehrdeutigen Welt. Um die Komplexität dieser Transformationen zu erfassen, ist ein multidimensionaler Ansatz erforderlich, der die verschiedenen Akteure und Stakeholder in ihren Handlungsfeldern und Rollen berücksichtigt. Dabei ist entscheidend, die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen multi-sektoralen Transformationen, sektoralen Transitionen und individuellen Anpassungsstrategien im Sinne individuell abgestimmter und kollaborativer Resilienzstrategien zu verstehen.

In der Transformationsforschung verfolgt die Universität einen inter- und transdisziplinären Ansatz, der eine eng abgestimmte Zusammenarbeit erfordert. Unter anderem erforscht das „Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas“ (VISTRA) die verschiedenen Dimensionen und Dynamiken von Transformationsprozessen und arbeitet eng mit relevanten Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Verwaltung zusammen. Dazu zählt beispielsweise der Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar), in dem die Universität mit weiteren niedersächsischen Hochschulen, der Wirtschaft und Gesellschaft zusammen an nachhaltigkeitsorientierten Transformationsprojekten forscht.
 

Transformationsprozesse in ländlichen Räumen

In ländlichen Räumen kumulieren verschiedene Transformationsprozesse, die räumliche, ökonomische, soziale und kulturelle Dimensionen umfassen: Der Klimawandel und die damit verbundenen Anpassungsstrategien (Mitigation- und Adaptation-Policies) betreffen Natur-, Kultur- und Intensivagrarlandschaften einschließlich der damit verbundenen Wirtschaftssysteme. Grundsätzlich müssen Zielkonflikte innerhalb des „Trilemmas“ der Ziele des Klimaschutzes, der Ernährungssicherung und des Biodiversitätsschutzes aufgelöst werden. Als Universität in Verantwortung gehört hierzu auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Akzeptanz von Transformationsprozessen (Adaptions- und Adaptabilitätsforschung). Eine weitere Transformationskomponente stellen die dynamischen Konsumentenansprüche an Güter und Dienstleistungen aus ländlichen Räumen dar, die häufig ökonomische mit (wirtschafts-)ethischen Aspekten verbindet. In ländlichen Räumen entfaltet die digitale Transformation eine besondere Wirkmächtigkeit, da hier neben physischen Zugangsbeschränkungen durch ausbaufähige Netzerschließungen insbesondere demographische Strukturen zu Adaptionsverzögerungen führen. In ländlichen Räumen spielt die digitale Transformation eine herausragende Rolle, sie bietet zahlreiche Lösungsmöglichkeiten für Herausforderungen der Daseinsvorsorge, wie bspw. die medizinische Versorgung, den Zugang zu Bildungsangeboten, die Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe. Die digitale Transformation spielt hier eine herausragende Rolle.


Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen Transformation. Sie zielt darauf ab, Wissen, Fähigkeiten, Werte und Einstellungen zu befördern, die nachhaltiges Denken und Handeln ermöglichen. Die Universität unterstützt die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft in ländlichen Räumen, indem sie transformative Ansätze auch in der Lehre verfolgt. Dadurch werden Lernende dazu befähigt, ihre Beitragsmöglichkeiten für eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation abzuschätzen. Ziel ist es, für Bildungsprozesse als Kernelement transformativer Regionalentwicklung ideale Rahmenbedingungen zu entwickeln. Hierbei werden die Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen untereinander sowie das Zusammenwirken in und mit der Region in den Blick genommen.

Querschnittsdimensionen

Als Universität in Verantwortung bilden die vier Querschnittsdimensionen – Internationalisierung, Digitalisierung, Gender und Diversity sowie Nachhaltigkeit – einen Rahmen für universitäres Handeln in Forschung, Lehre, Studium sowie in der Organisation. Geschlechter- und diversitätssensibel, weltoffen und international, digital sowie nachhaltig im Handeln ausgerichtet, geben sie normative Orientierung für das Miteinander an der Universität und setzen eine zusätzliche strategische Fokussierung in den Profilschwerpunkten. Als eine weitere profilgebende Struktur in den drei Forschungsschwerpunkten integrieren diese vier Dimensionen ihre vielseitigen besonderen Merkmale in einer zusätzlichen (Forschungs-)Perspektive. Dabei geht es insbesondere um:

  • eine Kultur der Offenheit und gelebten Internationalität vor Ort sowie in Kooperationen mit Partnern weltweit
  • den Auf- und Ausbau innovativer digitaler Konzepte für die Organisation, den verantwortungsvollen Einsatz digitaler Technik sowie die Förderung des Erwerbs digitaler Kompetenzen
  • die Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit und die Möglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe
  • die Verantwortung und das Engagement der Universität in Bezug auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sowie die Frage der sozialen Gerechtigkeit.

 

Die Internationalisierung der Universität folgt dem Leitsatz „In der Region verwurzelt, in der Welt zuhause“. Internationalisierung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Hochschule im nationalen und internationalen Kontext. Aktuelle Entwicklungen für die internationale Mobilität sowie die Digitalisierung in Lehre, Forschung und im Dienstleistungsbereich bringen neue Herausforderungen mit sich, die die Universität aktiv gestalten will.

Die Universität beabsichtigt, das gemeinsame Studium von einheimischen und internationalen Studierenden als bedeutendes Element der Internationalisierung zu fördern. Um dieses Ziel im Einklang mit den Wachstumszielen des Landes Niedersachsen zu erreichen, strebt sie mittelfristig eine Erhöhung des Anteils ihrer internationalen Studierenden an.

Die Universität hat derzeit 155 internationale Partnerschaften mit wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland. Sie strebt an, bestehende Kooperationen mit ausgewählten Hochschulen zu engen Partnerschaften zu vertiefen, beispielsweise im Studierendenaustausch und in der Zusammenarbeit in Lehre und Forschung.

Um weltweit die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Universität und zugleich die Internationalisierung zuhause zu steigern, wird weiterhin die Internationalisierung der Curricula in allen Fächern als zentrales Entwicklungsziel vorangetrieben. Ein besonderer Fokus wird auf die Erhöhung internationaler Mobilität aller Zielgruppen (Studierende, Promovierende, Forschende, Mitarbeitende aus Technik und Verwaltung) gelegt, insbesondere durch virtuelle Kooperationen. Ausgehend von der fortschreitenden Digitalisierung und den damit einhergehenden Möglichkeiten durch digitale Instrumente, Methoden und Medien ergeben sich neue Chancen für die Internationalisierung. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Begebenheiten und Voraussetzungen in den scientific communities soll gemeinsam mit internationalen Partnern die virtuelle Zusammenarbeit gestärkt werden.

Digitalisierung und Digitalität sind Herausforderung und Chance zugleich für die Universität Vechta. Um diesen gerecht zu werden, bedarf es einer stärkeren systematischen Vernetzung der verschiedenen Bereiche innerhalb der Universität. Ausgehend von der Digitalisierungsstrategie wurden in den nachstehenden Handlungsfeldern Schwerpunkte gesetzt.

Als Campusuniversität arbeitet die Universität daran, innovative digitale Lehr-/Lernformate und Digitalität als Gegenstand der Lehre fest zu verankern. Besondere Schwerpunkte bilden aktuell die Stärkung eines virtuell begleiteten Selbststudiums und die explizite Berücksichtigung der Heterogenität der Lehrenden und Studierenden. Im Lehramtsstudium ist der Einsatz digitaler Settings für die inklusive Unterrichtsgestaltung und Hochschullehre erprobt und die Förderung ausgewählter digitaler Kompetenzen etabliert. Zur verstärkten Förderung digitaler Kompetenzen im Studium ist eine systematische curriculare Verankerung vorgesehen, die über die lehramtsbildenden Studiengänge hinausgeht. Das Medienkompetenzzentrum unterstützt als Ort der Zusammenarbeit Adressat*innen, sich offen über die Förderung von Medienbildungsprozessen zu verständigen. Hier werden Zukunftsszenarien von Schule, Unterricht und Medienbildung mit, in und durch digitale Technologien erprobt, diskutiert und gestaltet.

Über die Beteiligung an Verbundprojekten und im Rahmen der „Hochschule.digital Niedersachsen“ wird die Vernetzung der Hochschulen in Lehre und Weiterbildung aktiv mitgestaltet. Zukünftig wird ein verstärkt systematischer Einsatz digitaler Medien, Open Educational Resources (OER) und künstlicher Intelligenz (KI) in der Lehre angestrebt. Im Sinne sozialer Verantwortlichkeit wird die breite Partizipation der Lehrenden und Studierenden gefördert.

Ein Schwerpunkt der Forschung liegt auf Digitalität und Digitalisierung im Kontext gesellschaftlicher Transformationsprozesse, etwa in den Bereichen Bildung, Nachhaltigkeit, Kommunikation oder Wissenschaftssystem. In den vergangenen Jahren wurden in diesen Bereichen Formate und Strukturen zum Austausch über Forschung wie interdisziplinäre Kolloquien und ein StudioLab zu digitalen Methoden etabliert. Die Universität entwickelt diese Forschungsschwerpunkte aktiv weiter. Insbesondere wird die (inter-)nationale Verbundforschung zu Digitalisierung und Digitalität in den drei universitären Profilschwerpunkten ausgebaut. Übergreifende Themen wie Algorithmizität von (Alltags-)Kultur und deren Bedeutung für die Kontexte Bildung, Wirtschaft und Verwaltung sowie gesellschaftliche Transformation werden adressiert. Dies geschieht in der (Weiter-)Entwicklung digitaler Tools, Infrastrukturen, Methoden und Daten sowohl in der Forschung als auch bspw. in Bildungskontexten. Eine besondere Rolle kommt dabei Lehrforschungsprojekten mit und über digitale Technologien zu.

Weiter sollen die laufenden Aktivitäten zum Forschungsinformationsmanagement und Forschungsdatenmanagement weiterentwickelt werden: Zum einen gilt es, Informationen über die Forschungsaktivitäten und -ergebnisse der Universität zentral zu erfassen. Zum anderen können auch die Forschungsdaten selbst damit verknüpft, gespeichert und archiviert werden. Beratungsangebote für den gesamten Forschungsdatenlebenszyklus werden ausgebaut. Die Angebote in diesen Bereichen werden an den Bedarfen sowohl der Forschenden als auch der Mitarbeitenden des Dienstleistungsbereichs ausgerichtet.

Das Rechenzentrum treibt die bedarfsorientierte Weiterentwicklung der IT-Services voran. Ziel ist eine sichere, effiziente und hochverfügbare IT-Infrastruktur, die sich ständig neuen Herausforderungen an Funktionalität, Leistungsfähigkeit und Sicherheit stellt. Strategischer Treiber ist die Nutzung von Open-Source-Produkten und Open-Science-Ansätzen. Die Studierenden­verwaltung soll umgestellt und mit dem bestehenden Lehr- und Lernmanagement­system verknüpft werden.

Ein weiteres Ziel ist die fortlaufende Verwaltungsdigitalisierung und Archivierung durch ein zentrales Dokumentenmanagementsystem. Zentrale Prozesse werden in der Universität fortlaufend identifiziert, digitalisiert und zugänglich gemacht. In Kooperation mit anderen niedersächsischen Hochschulen werden die digitale Reisekostenabrechnung sowie die digitale Personalakte eingeführt. Anknüpfend an die Verwaltungsdigitalisierung soll das Management von dezentralen Gremien zukünftig digitalisiert werden.

An der Universität Vechta hat sich die Gender- und Diversitätsforschung etabliert. Als Querschnittsdimension wird mit interdisziplinären theoretischen und methodischen Ansätzen die gesellschaftliche Geschlechterordnung in ihrer Entstehung, ihrer Reproduktion und ihren Auswirkungen, auch im Zusammenhang mit anderen Ungleichheitsverhältnissen (z.B. Migration, Beeinträchtigung), beforscht.

Gender und Diversity sind in die Gesamtstrategie der Universität als zentrale Querschnittsdimension eingebettet. Gleichstellung wird als Aufgabe verstanden, die es ermöglicht, dass jede Person ihrer Qualifikation entsprechende Chancen und Möglichkeiten erhält. Dieses Verständnis von Gleichstellung, Chancengleichheit und Fairness als Qualitätsfaktoren findet sich in allen Bereichen der Universität wieder. Im Rahmen des Audits „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e. V. wurden eine Diversitätsstrategie und Nachhaltigkeitsleitlinien erarbeitet, die zukünftig weiterentwickelt werden.

Die Universität setzt sich für eine familiengerechte Universitätskultur ein. Durch eine langjährige Teilnahme am Verfahren „audit familiengerechte hochschule“ wird die Fortentwicklung familiengerechter Studien-, Qualifikations- und Arbeitsbedingungen an der Universität gewährleistet. Über bestehende und etablierte Programme wie bspw. das „Gender und Diversity-Zertifikat“ erhalten Studierende Wissen und Befähigung darüber, wie Vielfalt, Umgang mit Heterogenität in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft zu verstehen ist und wie diese gelebt werden kann. Das Zertifikat stellt damit eine zusätzliche Ergänzung zu den Profil­schwerpunkten Lehr-Lernforschung und Professions- und Teilhabeforschung dar.

Die initiierten Entwicklungen zur Etablierung eines zielgerichteten und strukturierten Gleichstellungscontrollings mit den Dimensionen Gender und Diversity wird fortgeführt. Die Umsetzung von gleichstellungsfördernden Maßnahmen innerhalb der Universität wird evaluiert, kontinuierlich bewertet und verbessert. Dieses Vorgehen ist ein qualitätssichernder Pfeiler der Gleichstellungsarbeit und wird als notwendige Perspektive in allen Aufgabenbereichen verstanden.

Die Gleichstellungsarbeit der Universität setzt an der gesetzlich verankerten Chancengleichheit an, nach der die zentrale Gleichstellungsbeauftragte mit den dezentralen Beauftragten eine chancengerechte, diversitätssensible und wertschätzende Kultur an der Universität vorantreiben. Sie wirken auf ungleichheitssensible Berufungs- und Einstellungsverfahren hin und nehmen beratende Tätigkeiten in den Bereichen Gleichstellung und Antidiskriminierung wahr. Maßnahmen und Unterstützungsangebote zur Vereinbarkeit, Work-Study-Life-Balance und Gesundheitsförderung aller Hochschulangehörigen werden gemeinsam mit den jeweiligen Koordinationsstellen und Beauftragten systematisch in die Strukturen und Kultur der Universität verankert und bei Bedarf weiterentwickelt. Eine noch engere Verzahnung von Gleichstellungsarbeit und den Bereichen Familiengerechter Hochschule und Offener Hochschule sowie dem universitären Gesundheitsmanagement wird deshalb angestrebt. Zudem wird derzeit eine Inklusionsstrategie erarbeitet.

Nachhaltigkeit ist an der Universität in all ihren Bereichen durch die universitätseigenen Nachhaltigkeitsleitlinien zentral verankert. Mit der AG „Nachhaltige Hochschule“ wurden seit 2015 Prozesse etabliert, die zu einer nachhaltigen Entwicklung der Universität beigetragen haben. Zudem wurden durch die Mitgliedschaft im Netzwerk Hoch-N und im Netzwerk „LehrerInnenbildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (LeNa) Nachhaltigkeitsaktivitäten institutionell verstärkt und verankert. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die damit verbundene Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen werden als Querschnittsaufgabe in der Lehre verstanden.

Vor dem Hintergrund der Empfehlung „Für eine Kultur der Nachhaltigkeit“ der HRK und der universitätseigenen Nachhaltigkeitsleitlinien wird die Universität die Weiterentwicklung des Lehr- und Studienangebots vorantreiben, welches in allen Studiengängen Nachhaltigkeitskompetenzen fördern soll. In dem bestehenden Profil „Nachhaltigkeit“ des Profilierungsbereichs werden in jedem Semester mehrere Module angeboten. Ebenso werden die Kompetenzen der Lehrenden im Bereich BNE durch eine Fortsetzung der bereits seit 2018 angebotenen hochschuldidaktischen BNE-Online-Fortbildungsreihe gestärkt. Zudem findet jeweils im Wintersemester eine Aktionswoche BNE statt, mit der die Lehrenden der Universität aufgerufen werden, Fragestellungen einer nachhaltigen Entwicklung in ihren Lehrveranstaltungen aufzugreifen.

Die Universität unterstützt zum einen Forschung zu nachhaltigkeitsrelevanten Fragestellungen, die der Generierung von System-, Ziel- und Transformationswissen dient. Zum anderen orientieren sich Forschungsvorhaben in der Zielsetzung und Durchführung an Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung. In diesem Kontext spielen die Nachwuchsförderung und die Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses eine wesentliche Bedeutung.

Die Universität hat zum Ziel, den Campus nachhaltig zu gestalten und Rahmenbedingungen für nachhaltiges Handeln zu schaffen. Sie strebt einen umweltschützenden, ressourceneffizienten, familien- und geschlechtergerechten, inklusiven, gesundheitsförderlichen und vielfältigen Campusbetrieb an. Damit will die Universität im Sinne des gesamtinstitutionellen BNE-Ansatzes (whole institution approach) eine Vorbildfunktion wahrnehmen, in der eine Nachhaltigkeitskultur und ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zum Ausdruck kommen. Um diese Nachhaltig­keitsaktivitäten auch öffentlich sichtbar zu machen, soll die Nachhaltigkeits­berichterstattung an der Universität fortgeführt werden. Es sollen außerdem Leitlinien für nachhaltige Mobilität bei Dienstreisen erarbeitet werden.

Neben der Integration in Forschung und Lehre befördert die Universität das Thema Nachhaltigkeit auch im Rahmen ihrer Third-Mission-Aktivitäten. In diesem Rahmen orientiert sie sich ebenfalls an den Kriterien der Responsible Research and Innovation (RRI). Sie trägt mit Transfer-Maßnahmen, Entwicklungsprojekten sowie mit Service-Learning-Formaten, bei dem Studierende im Rahmen von gesellschaftlichem Engagement aktiv werden, in der Lehre dazu bei, die Ziele der Nachhaltigen Entwicklung in ländlichen Räumen umzusetzen. Auch werden über das Zentrum für Lehrer*innenbildung Fortbildungen für Lehrkräfte in diesem Themenfeld angeboten. Die Universität sieht die weitere Vernetzung und Kooperation mit relevanten regionalen und überregionalen Akteuren als wesentlich für eine nachhaltige Entwicklung an.

Bildnachweise: Lehrer*inenbildung (contrastwerkstatt/AdobeStock), Soziale Dienstleistungen (runrun2/AdobeStock), Transformationsforschung (Christian Schwier/AdobeStock).