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Die Entwicklung Interkultureller Kommunikativer Kompetenz im Englischunterricht der Grundschule. Grundlagen, Erfahrungen, Perspektiven (Dissertation)

Die Interkulturell Kommunikative Kompetenz (IKK) ist in den regionalen und nationalen Bildungsplänen sowie im europäischen Referenzrahmen für Sprachen inzwischen fest im Fremdsprachenunterricht verankert.

Fremdsprachenforscher*innen fordern dieses zentrale Bildungsziel gleichermaßen. Daher ist es umso überraschender, dass in Deutschland kaum empirisch überprüfte Erkenntnisse zu der Entwicklung von IKK im Englischunterricht der Grundschule vorliegen. Die Studie widmete sich zunächst der Klärung der Terminologie von IKK für den Englischunterricht der Grundschule. Um aufschlüsseln zu können, welche spezifischen Kompetenzen für den Kontext Grundschule angemessen sind, wurden vorliegende Definitionen und Modelle auf die Rahmenbedingungen bezogen, unter denen frühes Fremdsprachenlernen stattfindet. Dazu zählten eine Analyse bildungspolitischer Papiere, die Betrachtung institutioneller Rahmenbedingungen, die Berücksichtigung vorhandener Erkenntnisse der Lern- und Entwicklungspsychologie im Kindesalter, die Kompetenzen der Grundschullehrer*innen und eine Lehrwerksanalyse, da alle diese Faktoren bei der Anbahnung von IKK eine wichtige Rolle spielen. So konnte ermittelt werden, welche Zielvorstellungen angemessen für das Grundschulalter sind. Diese wurden in Form von Könnensbeschreibungen (Can-Do Statements) dargestellt. Auf dieser Grundlage wurde in einem nächsten Schritt geklärt, wie Lernaufgaben beschaffen sein müssen, damit sie das Potenzial haben, IKK bei jungen Lerner/innen anzubahnen. Theoriegeleitet wurden Aufgabendeskriptoren für diese spezifische Altersgruppe formuliert. Diese waren die Grundlage für die modellhafte Erstellung von Aufgaben und Materialien. In einem explorativ-interpretativen und damit qualitativen Forschungsdesign wurden die Aufgaben im Rahmen eines Aktionsforschungsansatzes in insgesamt fünf Grundschulklassen in einem 1. Aufgabenzyklus empirisch erprobt und deren interkulturell kommunikatives Potenzial anhand der Aufgabendeskriptoren bewertet. Diese Erkenntnisse waren die Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung der Aufgaben in einem 2. Aufgabenzyklus, in dem diese erneut empirisch überprüft wurden. In den beiden Aufgabenzyklen wurden Chancen und Herausforderungen von interkulturellen Lernprozessen herausgearbeitet. Dabei zeigte sich in der Studie auch, wie zentral die Rolle der Grundschullehrer*innen bei der qualitätsvollen Umsetzung der Aufgaben im Unterrichtsprozess ist. So konnten in den beiden Aufgabenzyklen Prozesskompetenzen ermittelt werden, über die Grundschullehrer*innen im interkulturell kommunikativen Englischunterricht der Grundschule verfügen sollten. Insgesamt wurde deutlich, dass IKK über altersgerechte Aufgaben im Englischunterricht der Grundschule erfolgreich angebahnt werden kann. Die empirisch überprüften Aufgabenmerkmale dimensionieren IKK für den Englischunterricht in der Grundschule und können als Handlungsanleitung für die Entwicklung von interkulturell kommunikativen Aufgaben genutzt werden.

Laufzeit: 2012 - 2016

Leitung: Sonja Brunsmeier